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„Gnade sei mit euch!“

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Februar 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Apostel Paulus begann seinen Brief an die Römer mit dem Gruß: „Gnade sei mit euch!“ Röm. 1:7; Was meinte er hiermit? Er mußte wohl diesem Gruß eine tiefe Bedeutung beigemessen haben, denn er stellte den Begriff der Gnade zu Beginn der meisten seiner Briefe besonders heraus.

Vor seiner Bekehrung hatte Paulus die hohen sittlichen und ethischen Forderungen der Lehren Jesu von Nazareth gar nicht verstanden. Er hatte sogar Jesu Lehre scharf bekämpft und die Nachfolger des Meisters mit großem Eifer verfolgt. Erst durch sein Erlebnis auf dem Wege nach Damaskus wurde ihm die Gnade zuteil, die ihn erkennen ließ, daß Jesus der Messias war, von Gott gesandt, um die Menschheit aus ihrem Elend zu erlösen.

Nach diesem umwandelnden Erlebnis begann Paulus nach und nach die wahre geistige Grundlage der Lehren Jesu zu verstehen, ihre umwälzende und weltweite Bedeutung für die Menschheit. Er erkannte dankbar, daß er durch Gottes Gnade aus der Verblendung erlöst worden war. Er erfuhr also an sich selbst, was Gnade bedeutet: einen natürlichen Ausdruck vom Wesen Gottes, eine Kundwerdung der allumfassenden Liebe Gottes. Daher schrieb Paulus an die Epheser: „Aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“ Eph. 2:8;

Trotz der Verfolgungen, die er für die Sache des Christentums erduldete, und des unglaublichen Erfolges seiner Missionsarbeit, stellte Paulus den persönlichen Verdienst an dem Gelingen in den Hintergrund. Er schrieb an die Korinther: „Von Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“ 1. Kor. 15:10; Welch eine Demut spricht aus diesen Worten!

Die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft beruht auf der gleichen göttlichen Gnade. Mrs. Eddy wurde nach langem Suchen nach einem befriedigenden und vollkommenen Gottesbegriff die Offenbarung zuteil, daß das Weltall, einschließlich des Menschen, unter der Regierung des vollkommenen Gesetzes des einen göttlichen Gemüts steht. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit“, schreibt sie: „Woher kam mir diese himmlische Überzeugung — eine Überzeugung, die dem Zeugnis der physischen Sinne widerstreitet? Nach Paulus war es die, Gabe der Gnade Gottes, die mir nach Seiner mächtigen Kraft gegeben ist'.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 108;

Sie hatte den heilenden Christus entdeckt, der unser Zeitalter von Krankheit, Sünde und Tod befreien sollte. Dank ihrer aufopfernden Arbeit können wir nun alle an der Gnade Gottes teilhaben, denn mit selbstloser Liebe erklärte sie der ganzen Menschheit ihre Offenbarung. In demutsvoller Hingabe widmen sich die Christlichen Wissenschafter in der ganzen Welt dem Studium der Werke ihrer geliebten Führerin und beweisen in zahllosen Heilungen und Erfahrungen, daß der Mensch der ewige Ausdruck der göttlichen Liebe, des unendlichen Lebens und des unwandelbaren und vollkommenen Prinzips ist.

Ein verstandesgemäßes Erfassen der Lehre der Christlichen Wissenschaft ist nicht ausreichend. Verständnis ist vonnöten, doch dieses Verstehen der geistigen Tatsachen des Seins kommt nur durch beständige gebeterfüllte Hinneigung des Denkens und Verlangens zu dem Allmächtigen, dem liebenden Vater-Mutter Gott.

In der heutigen Zeit, in der der materielle Wohlstand, die fortschreitende Technisierung und die politischen sowie weltanschaulichen Meinungsverschiedenheiten eine so große Rolle spielen, gibt uns die Christliche Wissenschaft geistige Unterstützung. Was für ein Gnadengeschenk, erkennen zu dürfen, daß der allliebende Vater-Mutter Gott jederzeit gegenwärtig ist, uns in jeder Lebenslage hilft und uns von allen körperlichen Beschwerden heilt! In keiner Situation stehen wir allein; denn der Mensch ist das geliebte Kind Gottes und ist eins mit diesem allmächtigen Prinzip, Liebe. Wenn wir uns in demütigem Gebet an unseren Vater wenden, spüren wir die Harmonie und erhalten die Wahrnehmungskraft und Weisheit, die uns befähigen, jede Disharmonie mit der Macht des Geistes zu überwinden.

Ein Hilfesuchender mag vielleicht verzagt sein, wenn er nicht sogleich das volle Verständnis der Christlichen Wissenschaft erlangt. Aber Geduld, Demut, selbstlose Liebe und das ständige Bemühen, Gott jederzeit zum Ausdruck zu bringen, schaffen die Grundlage für die Empfängnis der Gnade. Das sterbliche Gemüt muß frei werden von den falschen Gedanken der Begrenzung, der Furcht und der Zweifel, dann kann das Licht der Erkenntnis und der göttlichen Gnade voll in das befreite Bewußtsein einströmen. Unsere geliebte Führerin sagt: „Durch alle Generationen hindurch, vor wie nach der christlichen Zeitrechnung, ist der Christus, als die geistige Idee — die Widerspiegelung Gottes —, mit einem gewissen Maß von Macht und Gnade zu allen denen gekommen, die bereit waren, Christus, Wahrheit, zu empfangen.“ S. 333.

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