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Der erhabenere Ausblick

Aus der April 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Wanderer, der in der klaren Atmosphäre eines Berggipfels steht, erfreut sich eines weiten Ausblicks in die Ferne. Doch für jemanden, der unten im Tal steht, scheint der Ausblick zuweilen auf den engen Horizont von Felsen und Wiesen beschränkt zu sein, und häufig ist er durch Nebel getrübt. Warum kann sich der eine Wanderer eines grenzenlosen Ausblicks erfreuen, während der andere einen ganz anderen Ausblick hat? Ganz einfach darum, weil ihre Gesichtspunkte verschieden sind.

Wir mögen uns fragen: Was ist unser Gesichtspunkt? Stehen wir auf dem Berggipfel geistiger Erkenntnis und gewahren das Universum und den Menschen vom Standpunkt des göttlichen Gemüts, Gottes, aus? Oder akzeptieren wir den falschen Gesichtspunkt des sterblichen Gemüts und lassen unsere Gedanken auf diese Weise auf das Tal des materiellen Sinnes beschränkt sein? Unsere Antwort auf diese Fragen wird die Art und die Reichweite unserer Erfahrung andeuten.

Wir lesen in der Bibel: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31; Die eine vollkommene geistige Schöpfung, die Gott erschuf und gewahrte, wird uns durch geistige Erkenntnis offenbart; der materielle Sinn jedoch beschränkt unseren Ausblick auf die falschen Auffassungen von der Schöpfung, die das sterbliche Gemüt hegt, und stellt so den Menschen und das Universum als materiell, endlich und unvollkommen dar. So möchte es den Anschein haben, als ob sich der Mensch in seiner eigenen kleinen Welt bewegt, getrennt von Gott und durch die Dimension seines eigenen Denkens begrenzt.

Doch der Christlichen Wissenschaft zufolge gibt es nur einen Mittelpunkt, um den sich alles dreht. Mrs. Eddy schreibt: „Gott ist zugleich Mittelpunkt und Umkreis des Seins.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 204; Niemand kann sich jemals außerhalb dieses unendlichen Umkreises des Seins befinden. Alles in Gottes Schöpfung befindet sich immerdar innerhalb des Brennpunkts Seiner unendlichen geistigen Erkenntnis.

Im Glossarium von „Wissenschaft und Gesundheit“ wird folgende Definition für „Augen“ gegeben: „Geistiges Erkennen — nicht materiell, sondern mental.“ S. 586; Im Lichte dieser Definition wird es uns klar, daß das wahre Gesicht nicht das physische Auge ist, sondern die geistige Wahrnehmung des Gemüts, das seine eigene Schöpfung sieht. Und der Mensch, das Ebenbild Gottes, besitzt als Gottes Widerspiegelung diese Wahrnehmung. Die Menschen bringen diese Wahrnehmung in erleuchtetem und erhobenem Denken zum Ausdruck, in Dankbarkeit, Empfänglichkeit, Vertrauen und Verständnis.

Unser Meister, Christus Jesus, lehrte seine Nachfolger die Notwendigkeit erleuchteten und erhobenen Denkens. Er sagt: „Das Auge ist des Leibes Leuchte. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.“ Matth. 6:22; Er wußte, daß geistige Erkenntnis der eine und einzige Standpunkt ist, von dem aus wir die Schöpfung in ihrer wahren Natur erkennen können.

In der Bibel lesen wir, daß Jesus des öfteren einen Berg bestieg und danach viele wunderbare Werke vollbrachte. Er erhob sein Denken über den materiellen Augenschein und gewahrte die immergegenwärtige Herrlichkeit der Einheit des Menschen mit Gott. Unsere Führerin sagt uns: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 476.

Christus Jesus bewachte sein Denken sorgfältig; niemals gestattete er seinen Gedanken, auf die Ebene eines materiellen Begriffs von Gott und dem Menschen herabzusteigen, noch legte er dem, was die materiellen Sinne darboten, irgendwelche Glaubwürdigkeit bei. Hätte er dies getan, so wäre er nicht imstande gewesen, den Weg zu demonstrieren, der vom Irrtum frei macht.

Wir alle haben die Fähigkeit, dem Beispiel des Meisters zu folgen. In dem Maße, wie wir die Wahrheit, daß Gott das göttliche Prinzip, Liebe, die Quelle alles Wirklichen ist, akzeptieren und konsequent anwenden, verstehen wir immer besser das Wesen Gottes sowie das Wesen von des Menschen Beziehung zu Ihm. Auf diese Weise erweitert sich der Horizont unseres Denkens ganz natürlich, um die Allheit und Immergegenwart des Guten einzuschließen.

Als Folge davon, daß wir diesen klareren, erweiterten Ausblick gewinnen, erkennen wir, daß Gottes Liebe jedes Seiner Kinder umfängt. Die Erkenntnis, daß sich der Mensch in dem ewigen Sonnenschein der unendlichen Liebe Gottes sonnt, wird die Annahme zerstören, daß der materielle Sinn die sanfte Wärme und freudige Klarheit Seiner Gegenwart unter Umständen vor uns verborgen halten könne. Wolken des Grolls, der Unzufriedenheit und der Verwirrung werden durch das Sonnenlicht der Wahrheit vertrieben werden, und Eigenschaften wie Freude, Dankbarkeit und Zuversicht werden immer klarer erstrahlen und größere Herrschaft und unbeschränkteres Wirkungsvermögen mit sich bringen.

Niemand braucht sich dadurch, daß er die falschen Ansichten des materiellen Sinnes annimmt, mit einer begrenzten und düsteren Erfahrung zufriedenzugeben. Jeder von uns, der ruhig und gelassen auf dem Berg geistiger Erkenntnis in der klaren Atmosphäre der Liebe steht, kann den erhabeneren Ausblick von Gottes unendlicher, vollkommener, geistiger Schöpfung in sich aufnehmen.

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