In der Heiligen Schrift findet derjenige, der nach einem besseren Verständnis von Gott sucht, wunderbare Verheißungen, daß das Reich Gottes, oder der Himmel, auch auf Erden sein wird. Mit der Verheißung wird meistens früher oder später die Forderung an uns gestellt, das Reich Gottes in unserem Denken aufzurichten. Da Gott Geist ist, kann Sein Reich nur geistig sein und die Eigenschaften Gottes ausdrücken. Es kann nicht, wie Jesus sagte, „von dieser Welt“ Joh. 18:36 ; sein. „Diese Welt“, in der wir zu leben scheinen, ist eine Welt von Gedanken, die teils vom Geist, teils vom Fleisch stammen, eine Welt, in der sich Licht und Finsternis, Gutes und Böses, Krankheit und Gesundheit zu vermischen scheinen.
Die Qualität unserer Gedanken bestimmt unsere Welt, verändert sie, hellt sie auf oder verdunkelt sie. Hier erhebt sich die Frage: „Sind wir fähig, die Qualität unserer Gedanken zu unterscheiden und zu entscheiden, welcher Art sie sein sollen?“ Diese Frage beantwortet die Christliche Wissenschaft auf der Grundlage der Bibel entschieden mit Ja.
In dem Brief an die Galater weist der Apostel Paulus deutlich darauf hin, welche Art von Gedanken von dem Fleisch ausgehen — Sinnlichkeit, Neid, Mord, Haß — und welche Art von Gedanken von dem Geist kommen — Liebe, Freude, Güte, Glaube. Und er sagt: „Wenn wir im Geist leben, so lasset uns auch im Geist wandeln“ Gal. 5:25;, das heißt, laßt uns die Gedanken aufgeben, die nicht vom Geist kommen.
Der Prophet Jesaja stellt folgende Forderung an seine Zeitgenossen: „Bereitet dem Herrn den Weg, Macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden.“ Jes. 40:3, 4;
Das Gefilde, auf dem der Weg für den Einzug der Gedanken Gottes bereitet werden soll, ist unser Bewußtsein. Die Täler der Sünde in unserem Bewußtsein, in denen sich Gedanken an eine unglückliche Vergangenheit, Gedanken des Neides, der Mißgunst und des Grolls verborgen halten mögen, können wir erhöhen, indem wir sie mit Gedanken der Gegenwart Gottes ausfüllen, mit Dankbarkeit und Wohlwollen. Die Berge, die von Stolz und Selbstgerechtigkeit aufgebaut wurden, die Hügel des Mißtrauens und der Kleingläubigkeit, können wir abtragen durch Gedanken des vollen Vertrauens, der Demut und des Wissens von Gott.
Diese berichtigende Tätigkeit in unserem Bewußtsein macht die Höcker des Streites und des Unfriedens schlicht. Der Weg für Gottes Frieden ist bereitet; die ebene Bahn für Gottes Offenbarwerdung ist geschaffen.
Wer sich tagein und tagaus dieser reinigenden Gedankentätigkeit hingibt, richtet das Himmelreich in sich auf, denn der Forderung des Propheten folgt unmittelbar die wunderbare Verheißung: „Denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen.“ V. 5;
Mrs. Eddy definiert „Himmel“ wie folgt: „Harmonie; die Herrschaft des Geistes; Regierung durch das göttliche Prinzip; Geistigkeit; Glückseligkeit; die Atmosphäre der Seele.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 587; Diesen Himmel im eigenen Bewußtsein aufzurichten ist das Zeil des Christlichen Wissenschafters. Er weigert sich, an mehr als das eine Gemüt zu glauben, das Gott ist. Auf diese Weise trägt er dazu bei, sich und die ganze Menschheit von dem Glauben an Sünde, Krankheit und Tod zu erlösen.
Damit die Verheißungen in Erfüllung gehen, werden die Menschen aller Zeiten aufgerufen, den Forderungen der Bibel nachzukommen. Sie mögen vielleicht die notwendige Gedankenarbeit als einen harten Kampf mit dem Fleisch oder als Mühsal empfinden, doch dürfen sie durch die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft der Erfüllung der Verheißungen froh entgegensehen, denn „die hehre Wissenschaft bleibt nicht stehen, sondern wandelt vor ihnen her, eine Wolkensäule bei Tag und eine Feuersäule bei Nacht, und führt zu göttlichen Höhen.“ S. 566.
