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Warum zögern?

Aus der April 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Schrecken Sie davor zurück, sich an die Christliche Wissenschaft um Hilfe zu wenden und Ihr altes Vertrauen auf die Medizin fallenzulassen? Sind Sie abgeneigt, diese Lehre auch nur zu prüfen, weil sie dem widerspricht, was man Sie bisher über das Leben gelehrt hat, über den Stoff, woraus Sie gemacht sind, über die Quelle Ihrer Gesundheit und über die Gesetze, durch die diese erhalten oder wiederhergestellt wird? Sind Sie ein Gegner der Lehre, daß die Materie unwirklich ist, weil Sie diese sehen und berühren können?

Brüsten Sie sich damit, ein moderner Mensch zu sein, bei dem sich alles bei der bloßen Vorstellung sträubt, daß durch Religion körperliche Krankheiten geheilt und mentale Fähigkeiten wiederhergestellt werden könnten, weil Sie glauben, daß Religion und die Bibel nichts mit Wissenschaft gemein hätten?

Heute, wo sich die Menschheit mit uneingeschränktem Vertrauen den bemerkenswerten wissenschaftlichen Entdeckungen zuwendet und ihre Zuversicht auf die stark publizierten medizinischen Fortschritte unserer Zeit setzt, ist diese Gedankenhaltung nicht ungewöhnlich. Das menschliche Gemüt bemißt den Fortschritt nach den menschlichen Erfindungen, die stets versprechen, die Lösungen für die mannigfaltigen Probleme des menschlichen Lebens dadurch herbeizuführen, daß sie das Wissen um die materielle Ursache und Wirkung fördern.

Ist dies aber nicht eine natürliche und richtige Erwartung? mögen Sie fragen. Ja, der Wunsch nach Heilung von Krankheit, nach einer Erleichterung der Lasten ist natürlich; aber hat das materielle Wissen wirklich das Auftreten von Krankheit vermindert oder die Furcht und das Leid, die das menschliche Leben bedrängen, beseitigt?

Das wahre Heilmittel wäre jenes, das die Menschen auf die Dauer über den Bereich der Furcht, der Krankheit, des Hasses, des Mangels und so weiter hinausheben würde. Diese ideale Lösung wird von der Christlichen Wissenschaft fest zugesichert, die ihre Verheißung tausendfach erfüllt hat, oft im Leben gerade derer, die, in ihrer Furcht, vom Alten zu lassen, zuerst davor zurückschreckten, das Neue auch nur zu prüfen.

Von jeher haben die Menschen die Wahrheit verehrt, ihr vertraut, und sie waren in dem Maße erfolgreich, wie sie sie gelebt haben. Dieser Erfolg hing jedoch nie von der Wahrheit selbst ab, die absolut und demzufolge nicht von irgend etwas abhängig ist, sondern stets von dem Begriff, den man von der Wahrheit hatte.

Was ist denn die Wahrheit des Seins? Was ist die Substanz, aus der wir gemacht sind? Daß der Mensch für den menschlichen Sinn ein materieller Sterblicher ist, ist die unbestrittene Grundlage alles dessen, was er über sich selbst gedacht und was er von Anbeginn der Zeit für sich selbst getan hat. Dieser Sinn hat jedoch die Bedeutung der Tatsache entweder übersehen, ignoriert oder unterschätzt, daß der Körper sich nicht selbst regiert, da er dem Denken unterliegt. Daher haben die Menschen immer das Gefühl gehabt, sie seien vollständig ihrem Körper unterworfen, ihre Gesundheit, ihre Fähigkeiten und ihre Kraft hingen vom Körper ab.

Wer an einer solchen Auffassung festhält, ist zum Beispiel nicht geneigt, irgendein Heilmittel gegen Krankheit anzuerkennen, außer dem, das er auf seinen Körper anwenden kann, noch ist er geneigt, an irgend etwas anderes als diese materiellen Mittel zu glauben.

Unsicherheit, Enttäuschungen und eine gewisse Hilflosigkeit gegenüber der Materie ist stets die Folge davon gewesen, daß man jene materielle Auffassung hegte und danach handelte. Es ist daher dringend notwendig, unsere Gedanken über uns selbst, über Substanz und Macht von Grund auf zu ändern, wenn wir die Probleme, die uns bedrängen, in ihrem wahren Licht sehen und ihnen in der richtigen Weise begegnen wollen.

Als erster Schritt in dieser Richtung ist es für niemanden schwierig, zu erkennen, daß er nicht bloß ein Stück belebter Materie ist, sondern ein denkendes Wesen, ein individuelles Bewußtsein, und zu verstehen, daß das Bewußtsein, das ja geistig ist, ungeachtet des Augenscheins ebensowenig von einem materiellen Körper umschlossen sein kann, wie eine geistige Idee in eine Schreibtischschublade eingeschlossen werden kann. Diese einfache Wahrheit von der völlig geistigen Identität des Menschen zeigt, wie gänzlich falsch die alten materiellen Begriffe und wie trügerisch ihre Schlußfolgerungen sind.

Eine solche gründliche Änderung des Ausgangspunktes kann nicht durch menschlichen Willen erreicht werden, weder durch den eigenen noch durch den Willen eines anderen. Was nötig ist, ist das vorerst einmal theoretische, aber ganz gewiß vernunftgemäße und faire Zugeständnis an sich selbst, daß eine Lehre, die sich während eines ganzen Jahrhunderts durch geistiges Heilen körperlicher Leiden als wahr erwiesen hat und die intelligenten Männern und Frauen in allen Schichten der menschlichen Gesellschaft Respekt und Liebe einflößt, doch letzten Endes nicht zu gut sein kann, um wahr zu sein, und mit allem Ernst von uns geprüft werden sollte.

Was ist nun die Christliche Wissenschaft? Sie ist keine Erfindung, sondern Mary Baker Eddys geistige Entdeckung. Sie ist kein Versuch, Beweise für eine bevorzugte Theorie zu finden; sie ist aus dem Beweis hervorgegangen und ist nur dessen wissenschaftliche Erläuterung. Unter ihren grundlegenden Erklärungen finden wir die folgende in Mrs. Eddys eigenen Worten: „Es gibt nur eine Grundursache. Daher kann es keine Wirkung aus irgendeiner anderen Ursache geben, und es kann keine Wirklichkeit in irgend etwas geben, was nicht von dieser großen und einzigen Ursache herrührt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 207;

Ein Wissen um das Wesen dieser Grundursache bildet den Schlüssel zum Verständnis ihrer Wirkungen. Ungleich den Naturwissenschaften, die von den materiell zu beobachtenden Wirkungen auf das wahrscheinliche Wesen ihrer Ursache schließen, schließt daher die Christliche Wissenschaft von einer geistig verständlichen Ursache auf die unvermeidliche Eigenschaft ihrer Wirkungen. „Wissenschaft und Gesundheit“ lehrt: „Wenn wir in der Wissenschaft des Gemüts von Ursache auf Wirkung schließen, fangen wir mit Gemüt an, das durch die Idee, die es ausdrückt, verstanden werden muß und nicht von seinem Gegenteil — der Materie aus — erfaßt werden kann. Auf diese Weise gelangen wir zur Wahrheit oder Intelligenz, die ihre eigene, unfehlbare Idee entwickelt, die niemals mit menschlichen Illusionen auf einer Stufe stehen kann.“ S. 467;

Christus Jesus nannte diese Grundursache Gott, oder Vater; er erkannte Ihn als den unendlichen Urquell alles Wirklichen an, und mit unveränderlicher Klarheit sah er den Menschen als die vollkommene Widerspiegelung Gottes, des schöpferischen Gemüts. Er wußte, daß der Vater das vollkommene Leben des Menschen ist. Dieses Verständnis ermöglichte es ihm, im menschlichen Denken und demzufolge im menschlichen Körper die unverletzliche Vollständigkeit des Menschen als Ausdruck Gottes wiederherzustellen. Das ist die Art und Weise, wie das christlich-wissenschaftliche Heilen wirkt. Mrs. Eddy faßt es wie folgt zusammen: „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten, das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht und Sünde der Umwandlung Raum gibt.“ Vorw., S. xi;

Die Christliche Wissenschaft ist in ihrem Wirken so unfehlbar und in ihren Ergebnissen so zweckmäßig, wie es die Lehre Christi Jesu war, die sie der Menschheit wissenschaftlich erklärt. Sie ist in Erfüllung der Worte des Meisters gekommen: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, denn ich gehe zum Vater.“ Joh. 14:12;

Für jene, die wegen Einwendungen intellektueller oder theologischer Art zögern, sich an die Christliche Wissenschaft zu wenden, ist es gut, sich der tröstlichen Zusicherung des großen Lehrers zu erinnern: „Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ Matth. 5:17. Die Christliche Wissenschaft ist die wissenschaftliche Erklärung dieses Gesetzes in der Ausdrucksweise des 20. Jahrhunderts. Sie appelliert an unsere Liebe zur Wahrheit, und es bedarf nur einer echten Bereitwilligkeit, sie durch ein unvoreingenommenes Anwenden der geistigen Intelligenz zu erproben, um in unserem eigenen Leben zu erfahren, wie sich Gottes Gesetz des Guten erfüllt.

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