Während Studentenunruhen und Studentengewalt an den Universitäten die Schlagzeilen in den sechziger Jahren lieferten, ist etwas von weniger aufsehenerregender Bedeutung vor sich gegangen: beträchtliches Wachstum der christlich-wissenschaftlichen Hochschulvereinigungen im allgemeinen und ihr Erscheinen auf dem südamerikanischen Kontinent im besonderen.
Die erste Hochschulvereinigung dieses Gebietes, die im Christian Science Journal eingetragen wurde, war 1960 die Hochschulvereinigung der Universität von Buenos Aires, Argentinien. Im Jahre 1964 wurde eine Hochschulvereinigung an den Universitäten in Montevideo, Uruguay, offiziell anerkannt. Im vergangenen Sommer wurde eine Hochschulvereinigung an der Universität von Chile in Santiago gegründet.
Inoffizielle Gruppen haben sich an den Universitäten und Hochschulen in Rosario und an der Staatlichen Universität des Litoral, Santa Fe, Argentinien, gebildet. In Brasilien gibt es Gruppen an der Universität von Rio Grande do Sul, Pôrto Alegre, der Universität von Brasilien, Rio de Janeiro, und der Universität von São Paulo, São Paulo. An der Universität von San Marcos, Lima, Peru, ist ebenfalls eine Gruppe, und an der Universität von Venezuela, Caracas, werden die ersten Schritte dazu unternommen.
In den Jahren 1967 und 1968 besuchte ein Beauftragter der Jugendabteilung der Abteilung für Zweige und Ausüber Der Mutterkirche alle diese Hochschulvereinigungen und inoffiziellen Gruppen.
Großer geistiger Fortschritt ist möglich, wenn diese jungen Wissenschafter vertrauensvoll arbeiten angesichts solch allgemeiner Schwierigkeiten wie hartnäckig anti-christliche Gefühle unter den Studenten einerseits und althergebrachte religiöse Tradition, politische Ungewißheit und gesellschaftliche Strukturen andererseits, die schwierigkeiten zwischen den verschiedenen Bevölkerungsschichten aufwerfen. Gewöhnlich gibt es keinen Campus, keine Studentenheime auf dem Campus und daher kein Campusleben, das die Tätigkeit der Hochschulvereinigung fördern könnte. Da die Universität oftmals über die ganze Stadt verteilt ist, ist es mitunter sehr schwierig, Studenten ausfindig zu machen, die sich für die Christliche Wissenschaft interessieren.
Die Reife und Hingabe dieser jungen Leute in Buenos Aires wurde in ihrer guten Vorbereitungsarbeit deutlich sichtbar, die sie für ihren Vortrag über die Christliche Wissenschaft taten. Ihre Liebe für die Wahrheit beginnt Berge zu versetzen. Sie veranlaßte den Vortragenden zu der Bemerkung: „Was für eine begeisterte und gewissenhafte Hochschulvereinigung das ist!“ Er nannte ihre geistige Unterstützung „jeder Zweigkirche würdig“. Trotz fast ununterbrochener Studentenstreiks und wiederholter Schließung der Universität trafen sie sich regelmäßig. In ihrem Literatur-verteilungs-Programm verteilten sie viele spanische Broschüren, die von der Sektion für Hochschulvereinigungen, Jugendabteilung, zur Verfügung gestellt wurden. Einige ihrer Mitglieder waren Sprecher der spanischen Fassung des christlich-wissenschaftlichen Rundfunkprogramms „Die Bibel spricht zu Ihnen“.
In Brasilien gaben zwei der drei inoffiziellen Gruppen Vorträge über die Christliche Wissenschaft. Dies zeugt von außergewöhnlicher Hingabe, denn im allgemeinen bringen nur „flügge gewordene“ Hochschulvereinigungen genügendes Interesse und auch Unterstützung dafür auf. An einer Universität an der pazifischen Seite des Kontinents, wo es häufig zu Kreuzfeuern zwischen links- und rechtsgerichteten Studenten kommt, empfiehlt ein begeisterter Christlicher Wissenschafter beiden Gruppen die Christliche Wissenschaft als Antwort auf ihr Bemühen, eine bessere Welt zu gestalten.
Die Mitglieder der Hochschulvereinigung an der Universität in Montevideo zögerten einen Augenblick, als sie feststellten, daß zur gleichen Zeit, zu der ihr Vortrag gehalten werden sollte, ein wichtiges Fußballspiel stattfinden würde. Sie berichten: „Wir beteten und hielten daran fest, daß nichts interessanter sein könnte als ein Vortrag über die Christliche Wissenschaft.“ Siebzig Leute besuchten die spanische Übersetzung des Vortrags.
Nur ein Südamerikaner besuchte die Hochschultagung im Jahre 1959. Doch im Jahre 1969 waren einundzwanzig zu Gast.