In einer Zeit turbulenter gesellschaftlicher Umwälzung, in der viele nicht weiterwissen, weil ihr Leben keine Richtung hat, und in der Verbrechen zunehmen, ist es für uns unumgänglich, sich beständig dem göttlichen Prinzip zuzuwenden und zu erkennen, wie die Herrschaft des Prinzips im täglichen Leben demonstriert werden kann. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott allein den Menschen regiert, denn der Mensch ist das Bild und Gleichnis Gottes, der Ausfluß des göttlichen Gemüts. Sie lehrt, daß ein Verständnis von Gott dem einzelnen Selbsterkenntnis bringt, und daß Gehorsam gegen Gott ihm Selbstbeherrschung verleiht. Eine solche Selbstregierung oder Beherrschung ist die Tätigkeit des göttlichen Prinzips im menschlichen Bewußtsein. Sie tut sich in geistigem Verständnis und der Fähigkeit kund, Gottes Gesetz des Heilens und der Erneuerung zu demonstrieren.
Um der menschlichen Gesellschaft zu helfen, müssen wir bei uns selbst anfangen. In unserem eigenen Leben müssen wir den Beweis erbringen, daß der Mensch der Ausdruck Gottes ist, und daß er sich unter Gottes beständiger Aufsicht und erhaltender Fürsorge befindet. Wenn wir beginnen, in unserem eigenen Haus für Ordnung zu sorgen, sehen wir Möglichkeiten, anderen zu helfen und zur allgemeinen Verbesserung der Vorstellung von Gesetz und Regierung in der Öffentlichkeit beizutragen. Mrs. Eddy sagt: „Wer Selbsterkenntnis, Selbstbeherrschung und das Himmelreich in sich, in seinem eigenen Bewußtsein erlangt, wird durch Christus, Wahrheit, erlöst.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 161; In dem Verhältnis, wie wir dieses Bewußtsein der Herrschaft erlangen, sind wir mit dem geistigen Rüstzeug versehen, das Gesetz Gottes zu demonstrieren, indem wir andere heilen und ihnen helfen.
Wenn wir nur einen Gott, ein Gemüt anerkennen, rütteln wir an der eigentlichen Grundlage des Glaubens an das Böse, der Annahme, daß Gemüt in der Materie sei, und daß das Böse den einzelnen beherrschen und die Gesellschaft spalten könnte. In der Christlichen Wissenschaft wird dieser Glaube an das Böse als „tierischer Magnetismus“ bezeichnet. Er ist das gerade Gegenteil einer Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung unter dem Prinzip, und er möchte beanspruchen, daß der Mensch materiell sei und daß das Böse und tierische Instinkte den einzelnen regieren und deshalb in der Gesellschaft die Oberhand haben. Nur wenn wir ein gewisses Verständnis von Gott als Geist und vom Menschen als geistig erlangen, können wir das Wesen des göttlichen Gesetzes begreifen, die fundamentale Grundlage einer innerlich gefestigten Gesellschaft gewahren und diesen Gesetzen in der menschlichen Erfahrung Geltung verschaffen. Selbsterkenntnis in der Christlichen Wissenschaft schließt kein Erforschen der Materie ein, sondern der Natur Gottes, des unendlichen Geistes, des Schöpfers des Menschen.
Wir können es uns nicht leisten, uns von der Unverschämtheit und Anmaßung des Bösen beeindrucken zu lassen. Wir müssen um die Weisheit beten, die uns befähigt, durch diese Lüge hindurchzuschauen und sie jeder Wirkung zu entkleiden. Wir wissen, daß wir durch ein Verständnis von Gott und dem Menschen das Böse aus unserem Bewußtsein vertreiben können; und wenn wir es aus unserem Denken vertreiben, werden wir es nicht erleben. Selbstbeherrschung ist eine beweisbare Tatsache. In den Sprüchen finden wir diese praktische Lehre: „Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein; Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten, — daß du nicht geratest auf den Weg der Bösen“. Spr. 2:10–12;
Es ist denkbar, daß sich eines Tages alle Menschen als Gottes Bild und Gleichnis sehen, unter dem göttlichen Prinzip wirken und Selbstbeherrschung bekunden. Wenn alle die Tatsache anerkennen, daß es einen Gott, ein Gemüt, gibt, wird die Gesellschaft der Inbegriff der Harmonie sein, und das Endziel wahrer Regierung wird augenscheinlich sein. Wir müssen mit diesem Ideal arbeiten, wenn wir es jemals erreichen wollen.
Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung beziehen sich auf die Gesundheit des Körpers wie auf die Gesundheit der Gesellschaft. Wenn wir die Vollkommenheit der göttlichen Liebe zu verstehen beginnen, die Ordnung der Wahrheit, die Harmonie der Seele, gewinnen wir eine bessere Vorstellung vom Menschen als Gottes Gleichnis. Diese sich entfaltende Idee vom Menschen bringt den menschlichen Körper unter die göttliche Herrschaft, denn der Körper ist der Ausdruck des Denkens. Vollkommenes Gesetz, vollkommene Ordnung, vollkommene Substanz und vollkommene Herrschaft führen zu vollkommener Gesundheit. Der Christus als die wahre mener Gesundheit. Der Christus als die wahre Idee Gottes ist der Erlöser des menschlichen Körpers. Jesus bewies diese Tatsache durch seine vielen Heilungen.
Angesichts der Unruhen in der Öffentlichkeit und der weitverbreiteten sozialen Ungerechtigkeit versuchen manche, die Verantwortung für Reformen anderen zuzuschieben. Auf diese Weise gehen tatsächlich nur geringe Veränderungen vor sich. Wenn aber ein jeder den Elementen des sterblichen Denkens, die Spaltung und Verbrechen verursachen, entgegentritt, das heißt, ihnen im Bereich seines eigenen Bewußtseins entgegentritt, kann er sich mit dem Irrtum, der ausgelöscht werden muß, auseinandersetzen, und es treten tatsächlich gewisse Veränderungen ein. Wir können Sünde, Unehrlichkeit, Gesetzlosigkeit, Frömmelei, Heuchelei, Begrenzung und Lust herausfordern und sie mit den Eigenschaften Gottes überwinden. Gesetzlosigkeit und Aufruhr haben keine Substanz oder Macht, wenn ihnen mit einem rechten Begriff von Prinzip und dessen Herrschaft über den Menschen begegnet wird.
Mrs. Eddy sagt: „Früher oder später wird das ganze Menschengeschlecht verstehen lernen, daß sich die menschliche Natur in dem Verhältnis, wie die makellose Selbstheit Gottes erkannt wird, erneuert; der Mensch wird eine höhere, von Gott hergeleitete Selbstheit empfangen, und die Erlösung der Sterblichen von Sünde, Krankheit und Tod wird auf ewigen Grundlagen beruhen.“ Die Einheit des Guten, S. 6.
Wenn wir ein besseres Verständnis vom Himmelreich im Menschen erlangen, erleben wir im einzelnen wie in der Gesamtheit mehr von den praktischen Auswirkungen der Regirung Gottes. Jede Reform beginnt im Denken und durch Bemühen des einzelnen. Christi Jesu Lehre richtete sich an den einzelnen, denn er wußte, daß der einzelne die Grundeinheit der Gesellschaft ist; und wenn der einzelne sich als Idee Gottes versteht, wird er Gottes Herrschaft offenbaren. Wir können erkennen, daß unter der Führung des göttlichen Prinzips Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung die grundlegenden Elemente der Erlösung sind.