Ich kenne die Christliche Wissenschaft seit etwa elf Jahren, bin Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche, habe meiner Kirche als Erster Leser gedient und Klassenunterricht gehabt. Viele wundervolle Erfahrungen fallen in diese Zeit.
In meinem zweiten Leserjahr, als ich eines Freitagabends in eiliger Geschäftigkeit den Flur unserer Wohnung anstrich, stürzte ich schwer. Wieder bei Bewußtsein, wies ich jeden Gedanken an Unfall energisch zurück und versuchte, meine Arbeit fortzusetzen. Es stellten sich jedoch alle Symptome einer Gehirnerschütterung ein, und ich hatte fast unerträgliche Schmerzen im linken Arm. Unterarm und Hand hingen wie leblos herab, und es war offensichtlich, daß der Arm gebrochen war. Ich erkannte, daß ich vor eine schwere Entscheidung gestellt war. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 401): „Bis das fortschreitende Zeitalter die Wirksamkeit und die Allerhabenheit des Gemüts zugibt, ist es besser für die Christlichen Wissenschafter, wundärztliche Behandlung und das Einrichten von gebrochenen oder verrenkten Gliedern den Händen eines Chirurgen zu überlassen, während sich der mentale Heiler hauptsächlich auf die mentale Wiederherstellung und auf die Verhütung von Entzündung beschränkt.“
Da ich im Staatsdienst bin, mußte ich die Sache einem Arzt melden. Als mir aber gesagt wurde, der Arm müßte sofort eingerichtet und in Gips gelegt werden, wandte ich mich absolut an Gott. Es war Freitagabend. Sonntagfrüh mußte ich lesen. Ein Versuch, vorsorglich meinen Stellvertreter zu verständigen, war erfolglos, da ich ihn nicht erreichen konnte. Nicht ein einziges Mal hatte ich mich bisher in meinem Amt vertreten lassen müssen. Als ich dies meinem Sohn gegenüber äußerte, entgegnete er: „Siehst du denn nicht, daß dies nur eine Versuchung ist?“ Er wies dann darauf hin, daß Gott demjenigen, dem Er ein Amt gibt, beisteht und ihn unterstützt, so daß keine Notwendigkeit für einen Stellvertreter besteht. Das weckte mich auf. Ich erkannte, daß ein physischer Zustand nie eine Unterbrechung meiner Beziehung zu meinem himmlischen Vater verursachen konnte.
Ich muß betonen, daß ich stundenlang ununterbrochen betete. Allmählich ließ der Schmerz nach. Der Arm und die Hand wurden nicht ärztlich behandelt. Am Sonntagmorgen verbarg ich den Arm hinter mir und las mit großer Freude und Ehrfurcht im Herzen wie gewöhnlich zwei Gottesdienste (deutsch und englisch). Niemand bemerkte etwas.
Ständig trug ich meinen Lieblingssatz aus der Bibel im Bewußtsein (2. Mose 15:26): „Ich bin der Herr, dein Arzt.“ Und dieser allgütige und allgegenwärtige Arzt belohnte meinen Gehorsam mit einer schnellen Heilung. Innerhalb weniger Tage hatten sich der Arm und die Finger eingerichtet, die Verfärbung verschwand, und ich begann, wieder zuzupacken und Gegenstände zu heben. Ich war geheilt. Alles kann ich wieder tun, vom Maschineschreiben bis zum Musizieren. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl überkam mich bei diesem herrlichen Beweis der allgegenwärtigen, heilenden Liebe Gottes.
Dieses Erlebnis, etwas, was ich früher nur vom Hören kannte, hat mich tief ergriffen, und meine Dankbarkeit übersteigt bei weitem das, was meine Worte ausdrücken. Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 3): „Taten drücken mehr Dankbarkeit aus als Worte.“ Mein Wunsch ist, noch mehr Taten der Dankbarkeit im Dienste Christi, der Wahrheit, zu wirken, Früchte aus dem herrlichen Segen, den uns die Christliche Wissenschaft zuteil werden ließ, an die Hungrigen weiterzureichen.
München, Deutschland
Mit großer Dankbarkeit kann ich bezeugen, daß ich die Heilung des Armes meiner Mutter in jenen Tagen selbst miterlebte. Meine Mutter und ich wurden durch den Klassenunterricht in gewissem Maße mit der Wahrnehmung der biblischen Tatsachen über Gott und den Menschen ausgerüstet, so daß es uns heute natürlich ist, in allen Dingen Gottes Wirken und überall die Gegenwart Seiner vollkommenen, geistigen Schöpfung zu schauen.
