In einem der Lieder von Mary Baker Eddy heißt es (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 160):
Ganz einerlei, welch Los dir sei,
So Liebe lenkt.
Und auf Seite 66 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Leid hat seinen Lohn. Es läßt uns niemals da, wo es uns gefunden hat.“ Ich konnte kürzlich die Wahrheit dieser beiden Erklärungen an mir erfahren.
Über Nacht bekam ich an verschiedenen Stellen meines Körpers Abszesse oder Geschwüre. Während jener Zeit war ich viel unter Menschen, und der Irrtum versuchte mich durch wohlgemeinte Ratschläge wie: „Es sieht nicht gut aus; gehen Sie zum Arzt; nehmen Sie Penicillinsalbe oder Puder.“
Die Abszesse waren schmerzhaft. Ich wollte aber keine materiellen Mittel anwenden und diesen mehr Macht als Gott zugestehen. Ich hatte hart zu kämpfen, um die Ansprüche der Materie im Zaum zu halten. Abends glaubte ich Fieber zu haben und ging unglücklich zu Bett. Ich konnte nicht bequem liegen; einmal schmerzte das Bein, dann der Fuß, und ein anderes Mal die Hand. Inmitten dieses Aufruhrs war es, als ob ich plötzlich die Worte hörte: „Gott wirkt!“ Diese Worte kamen mir ganz klar, und in diesem Augenblick fiel jede Suggestion der Schwere und des Zweifels von mir ab. Zugleich erfüllte eine tiefe Dankbarkeit mein Herz für die Gewißheit dieser Botschaft.
Ich wußte, daß die Worte „Gott wirkt!“ bedeuteten, daß ich mit den richtigen, mich befreienden Gedanken versorgt würde. Zwei Tage lang hielt ich an diesen Worten fest. Es beunruhigte mich keineswegs, daß der Fuß anschwoll oder die Abszesse häßlich aussahen. Der Gedanke „Gott wirkt!“ war entscheidend. Nach und nach lösten sich die Abszesse in Nichts auf, und ich muß sagen, daß es für mich uninteressant war, wie lange es dauerte.
So wurden diese Tage der scheinbaren Qual und Anfechtung zu einer wunderbaren Begegnung mit meinem Vater-Mutter Gott, für die ich von Herzen dankbar bin.
Ich danke, daß die Christliche Wissenschaft in mein Leben gekommen ist. Ich danke für den segensreichen Klassenunterricht, und nicht zuletzt möchte ich allen denen danken, die mir bei der Lösung kleinerer und größerer Probleme geholfen haben. In Demut neige ich mich vor Gottes Allmacht und danke meinem Schöpfer.
Berlin, Deutschland
