Jahrhundertelang haben viele kirchliche Gemeinden mit dem Rücken zur Zukunft gebetet. Allzuoft scheint es leichter zu sein, eine Offenbarung aus der Vergangenheit zu verehren, anstatt sich einem Bedürfnis der Gegenwart zu stellen.
Wenn aber die Not überwältigend wird, überstürzt man sich manchmal in dem Bemühen, sich der neuen Situation anzupassen und sich auf den drohenden Schock weiterer Veränderungen vorzubereiten. Bei solcher Überstürzung mag die offenbarte Wahrheit zusammen mit hinderlicher Tradition verworfen werden — das Wesentliche geht im Zweckmäßigen unter, das Geistige im Psychologischen, das Zeitlose in dem, was nur vorübergehend Geltung hat.
Dies ist die Situation, der viele christliche Kirchen heute gegenüberstehen. In ihrer Hast, die Religion relevant zu machen, haben sie dazu geneigt, Gott für irrelevant zu befinden. Und doch ist der anfängliche Impuls in ihrem Bemühen, sich der Zeit anzupassen, ein guter gewesen — die Religion vom Himmel herabzuholen und sie auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen einzustellen.
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