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[Urtext in deutscher Sprache]

Widerstand gegen die Sexwelle

Aus der Mai 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Heute wird, wie selten in der Vergangenheit, das Wort Sex ganz groß geschrieben. Illustrierte Zeitschriften und Plakate geben Auskunft über die gegenwärtige Welle des Materialismus, der die christliche Lehre, daß der Mensch geistig ist, das Kind Gottes, mit Wort und Bild zu ertränken sucht.

Dieser Angriff des Materialismus versucht den Menschen zu suggerieren, sie seien materiell, biologischen Ursprungs und körperlichen Trieben unterworfen, die zur Erhaltung der Menschheit notwendig seien. Doch in der heutigen Epoche, wo so viele althergebrachte Werte ins Wanken geraten sind, brauchen Männer und Frauen gerade das Gegenteil von biologischen Klassifizierungen. Sie müssen sich bewußt werden, wer sie eigentlich sind, daß sie zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen wurden, wie es in der Bibel heißt. Nur so können sie ihre wahre Identität finden.

Wie die Christliche Wissenschaft zeigt, ist der geistige oder wirkliche Mensch göttlichen Ursprungs. Diese biblische Tatsache verwirft die Theorie vom physischen Ursprung des Menschen und entlarvt somit diesen Trugschluß, der aller körperlichen wie seelischen Disharmonie zugrunde liegt. Den geistigen, göttlichen Ursprung des Menschen zu begreifen ist also ein gewaltiger Schritt hin zur Befreiung von der Begrenztheit des körperlichen Begriffs vom Menschen mit all seinen Schwächen und Gebrechen und seinem Versagen. Übermäßiges Beschäftigtsein mit Sex führt dazu, diesen Fortschritt aufzuhalten.

Die Suggestion des Sexes stößt den Menschen in die falsche Welt der Körperlichkeit zurück. Durch ihre Vorspiegelung, Materie sei Substanz, die Seele befinde sich im Körper, das Gemüt in der Materie und Empfindung im Nerv, hält sie uns in der Materialität fest. Solange wir uns dieser Täuschung hingeben, können wir die Wissenschaft des wahren Seins nicht verstehen. Und das möchte ja gerade der Materialismus — besäße er Intelligenz — erreichen, da ein Verständnis von der Wissenschaft des Seins uns aus der Knechtschaft der Materie befreien würde.

Mit der Absicht, uns zu versklaven, propagieren die Argumente des Sexes die Freiheit, ein Leben nach unserer Wahl zu führen. Dieses Argument entpuppt sich jedoch als nichts anderes als eine Falle. Selbstverständlich haben wir das Recht, uns selbst zu regieren, aber wir begeben uns dieses Rechts, wenn wir uns von Einflüssen leiten lassen, die unserem wahren Wesen fremd sind. Der Christlichen Wissenschaft zufolge regieren wir uns nur dann selbst, wenn wir uns von unserem geistigen Ursprung, das heißt von Gott, dem Guten, leiten und regieren lassen. Nur dann bringen wir unser echtes Selbst zum Ausdruck; nur dann sind wir uns selbst treu.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen gestern und heute liegt darin, daß in früheren Zeiten die Menschen unseres Kulturkreises, wenn sie vor- oder außereheliche Beziehungen unterhielten, das Gefühl hatten, es sei hier etwas nicht in Ordnung, wohingegen ihnen heute versichert wird, es sei alles erlaubt. Aber dieser Freibrief macht beim Sex nicht Halt, wie man aus der zunehmenden Kriminalität ersehen kann. Wir müssen die eigentliche Bedeutung des Arguments, daß das biblische „du sollst nicht“ heute nicht mehr anwendbar sei, genauer untersuchen. Die Zehn Gebote haben unleugbar einen gewaltigen Einfluß auf das Rechtswesen in einem großen Teil der Welt ausgeübt. Sie haben die Jahrtausende zum Schutze der Menschheit überdauert.

Das Argument, daß die Fortentwicklung der menschlichen Gesellschaft durch bestehende Gesetze aufgehalten würde, daß die Gesetzgebung revidiert werden müsse, um sie den neuzeitlichen Tendenzen anzugleichen, mögen sie sich auch als flüchtig erweisen, findet eine gute Antwort in einer Erklärung im Christian Science Monitor vom 24. Januar 1970. In einem Leitartikel heißt es: „Der Sex ist zugleich als die persönlichste und die explosivste Kraft der Welt beschrieben worden. Soweit man in den Annalen der Geschichte zurückblättern kann, ist die Menschheit immer mit größter Umsicht an diese Frage herangegangen. Es gibt nur wenige, einigermaßen nennenswerte Gruppen in der menschlichen Gesellschaft, die sich nicht schon zu einem frühen Zeitpunkt der Notwendigkeit bewußt wurden, dieser Kraft rechtliche und moralische Zügel zum Schutze der Menschheit und zur Erzielung des höchsten Guten anzulegen. Die Notwendigkeit für eine solche Maßnahme ist heute ebenso groß, wie sie je gewesen ist.“

Eins steht fest: Um der Sexsuggestion begegnen zu können, bedürfen wir einer Kraft, die stärker ist als der Sex. Wir finden sie in dem Christus, in der Wahrheit vom Menschen, die Jesus lebte und anwandte. Diese göttliche Offenbarwerdung unseres wahren, gottgeschaffenen Selbst, dieser Christus, den wir durch Beten in unserem Bewußtsein beherbergen, ist keiner Suggestion, keinem Druck unterworfen, sondern führt statt dessen zu der Freiheit, die dem Menschen Gottes zu eigen ist. Diese Kraft zum Guten, die wir alle zum Ausdruck bringen können, ist unüberwindlich und unwiderstehlich. Paulus sagte von ihr: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“ Phil. 4:13;

Die Christliche Wissenschaft bringt große Klarheit in das hier behandelte Thema, und wer sich näher darüber informieren möchte, lese in den Werken Mary Baker Eddys nach. Er sollte zu diesen klaren Lehren nichts hinzufügen noch etwas von ihnen fortnehmen. In Wissenschaft und Gesundheit ist ein ganzes Kapitel über die Ehe enthalten. Mit charakteristischer Exaktheit der Formulierung schreibt Mrs. Eddy dort: „Keuschheit ist der Zement der Kultur und des Fortschritts. Ohne sie gibt es keinen Bestand in der menschlichen Gesellschaft, und ohne sie kann man die Wissenschaft des Lebens nicht erlangen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 57; Und an anderer Stelle: „Möge Christus, Wahrheit, an jedem Traualtar zugegen sein, um das Wasser in Wein zu verwandeln und dem menschlichen Leben eine Inspiration zuteil werden zu lassen, durch die das geistige und ewige Dasein des Menschen erkannt werden kann.“ S. 65; Mrs. Eddy hatte tief in das Menschliche geschaut, aber sie hatte auch gelernt, etwas, was über das Menschliche hinausging — die heilende Vision von der Freiheit des Menschen Gottes —, auf die Probleme anzuwenden.

Diejenigen, die die Hemmungslosigkeit als Waffe gegen das, was sie gesellschaftliche Heuchelei nennen, schwingen möchten, täten gut daran, über die Worte Mrs. Eddys nachzudenken: „Fleischliche Annahmen betrügen uns. Sie machen den Menschen zum unfreiwilligen Heuchler, der Böses hervorbringt, wenn er Gutes schaffen möchte, der Mißgestalt bildet, wenn er Anmut und Schönheit darstellen möchte, und der denen Leid zufügt, die er segnen möchte.“ S. 263; Fleischliche Annahmen möchten uns zu Heuchlern machen. Und fleischliche Annahmen werden durch die biblische Feststellung über den geistigen Ursprung des Menschen berichtigt. Sie lautet: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.“ 1. Mose 1:27. Hier haben wir die grundlegende Wahrheit, die der Sexwelle in der Propaganda entgegenwirkt.

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