[Meeting Mankind's Needs]
Die Christlichen Wissenschafter sind zu Recht sehr daran interessiert, daß die Nöte der Menschheit greifbar und nachhaltig gestillt werden. Sie teilen die Überzeugung, die im zweiten Kapitel des Jakobusbriefes zum Ausdruck gebracht wird, daß der christliche Glaube von Werken begleitet sein sollte, und möchten natürlich die Kirche Christi, Wissenschafter, zu denen gezählt wissen, die sich um die Nöte der Menschheit kümmern.
Um dieses Interesse zu bekräftigen, richtete der Vorstand der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich; kr'istjən s´aiəns. am 5. Dezember 1969 ein Schreiben an jede Zweigkirche, Vereinigung und Hochschulvereinigung und bat jeden Zweig, dieses Schreiben mit dem Titel „Gottes Mittel und Wege“ mit seinen Mitgliedern zu teilen. Wir sind den Inhalt des Schreibens noch einmal durchgegangen und haben Teile seiner Botschaft in die folgenden Antworten auf häufig gestellte Fragen aufgenommen, welche besondere Rolle unsere Kirche und der einzelne Christliche Wissenschafter dabei spielen, die Nöte der Menschheit zu stillen.
1. Was ist das grundlegende Bedürfnis der menschlichen Gesellschaft?
Das grundlegende Bedürfnis der menschlichen Gesellschaft ist niemals materieller, sondern immer geistiger Art. Das Gebot der Stunde ist, daß wir diese Tatsache erkennen. Dann wird uns klar sein, daß uns die Kirche die höchsten Mittel an die Hand gibt, durch die wir die Menschheit segnen können, weil ihre Mission darin besteht, das Denken zu vergeistigen. Wenn wir dies sehen, kommt ans Licht, daß die Demonstration von Kirche durch Mary Baker Eddy vollständig ist und die im Kirchenhandbuch festgelegten Unternehmungen ausreichen, die Nöte der menschlichen Gesellschaft zu stillen.
Die göttliche Liebe hat in der von unserer Führerin geschaffenen Kirchenorganisation die Mittel und Wege vorgesehen, durch die die ganze Menschheit an Gottes Erlösungsplan teilhaben kann. Mrs. Eddy liebte die Menschheit und hat in den im Kirchenhandbuch festgelegten Unternehmungen ihrer Kirche die Mittel vorgesehen, durch die ihre göttliche Offenbarung der Wahrheit die Irrtümer aufspüren und zerstören kann, die die Menschheit in Fesseln halten möchten.
2. Hat es die Kirche aber nicht daran fehlen lassen, die grundlegende Not zu stillen?
Zugegeben, unsere gegenwärtigen Bemühungen, die Menschheit zu erreichen, weisen Unzulänglichkeiten auf, doch diese können überwunden werden, wenn wir die von unserer Führerin vorgesehenen Unternehmungen wirksamer durchführen, nicht aber dadurch, daß sich die Kirche an weltlichen Unternehmungen beteiligt. Wir müssen die Suggestion zerstören, daß unsere Kirchenorganisation unzureichend sei, um mit diesen Problemen fertig zu werden. Ein ernsthaftes Studium der Werke unserer Führerin führt uns die zentrale geistige und praktische Rolle vor Augen, die unsere Kirche in der heutigen Welt spielen muß.
3. Welchen Anteil hat die Hingabe des einzelnen an der Rolle der Kirche?
In dem Maße, wie das Leben des einzelnen Christlichen Wissenschafters die tatsächliche Gegenwart des Immanuel getreulich bezeugt, wird unsere Kirche all das erfüllen, was unsere Führerin von ihr prophezeit hat. Wie im Handbuch Der Mutterkirche festgehalten ist, hatte Mrs. Eddy 1879 den Antrag gestellt, „eine Kirche zu gründen, die den Zweck haben sollte, die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen“ Kirchenhandb., S. 17;. Wir bitten jedes einzelne Mitglied dringend, der Aufgabe, „das ursprüngliche Christentum und sein verlorengengangenes Element des Heilens wiedereinzuführen“, als dem höchsten Zweck seiner Kirchenarbeit den Vorrang zu geben!
Wir alle wissen, daß christlich-wissenschaftliches Gebet seitens der Christlichen Wissenschafter alles heilt, was immer der Heilung bedarf; dieses Gebet muß aber folgerichtig und gründlich sein, es ist täglich vonnöten — nicht gelegentlich oder nur dann, wenn sich eine widrige Situation ergibt.
Ob sich der einzelne Christliche Wissenschafter in sozialen oder kommunalen Mitteln zur Lösung menschlicher Probleme gut auskennt oder nicht, er sollte durch sein Studium und seine Anwendung dessen, was unsere Führerin geschrieben hat, mit immer größerer Bestimmtheit wissen, wie er wirksam beten kann. Wenn wir auf diese Weise wirksam beten, uns um göttliche Lösungen an Gott wenden, können wir individuell und als Bewegung den größten Beitrag leisten.
4. Welchen Unternehmungen kann sich eine Zweigkirche widmen, um das Denken auf die Nöte der Menschheit hinzulenken?
Die Sonntagsgottesdienste und Sonntagsschulen sollten von der heilenden Gegenwart des Christus erfüllt sein und die Besucher und die ganze Menschheit segnen. Die Mittwoch-Zeugnisversammlungen und die Zusammenkünfte der Hochschulvereinigungen sollten die Nöte der Welt durch prägnante und gut zusammengestellte Lesungen und durch inspirierende und von Herzen kommende Zeugnisse und Bemerkungen direkt ansprechen.
Es ist das Vorrecht eines jeden Zweiges oder jeder Hochschulvereinigung, Versammlungen abzuhalten, die der Inspiration dienen und ganz oder teilweise der Anwendung der Christlichen Wissenschaft auf die Lösung von brennenden lokalen und nationaunterstützen. Die Unterstützung dieser Organisationen sollte jedoch eine einmalige Nothilfe sein und nicht auf kontinuierlicher Basis erfolgen.
Es ist hilfreich, daran zu denken, daß Mrs. Eddy ihre Auffassung von guten Taten beschreibt, indem sie einen Talmud-Philosophen zitiert: „Die vornehmste Mildtätigkeit ist, es dem Menschen zu ersparen, Mildtätigkeit anzunehmen, und das beste Almosen ist, einem Menschen zu zeigen, wie er ohne Almosen auskommen kann.“ Vermischte Schriften, Vorw., S. ix.
Die heilende Botschaft der göttlichen Liebe befähigt die Menschen, die gottgegebene Herrschaft des Menschen über die ganze Erde zu erkennen und zu demonstrieren. Es ist die Mission der Kirche Christi, Wissenschafter, diese Christus-Wahrheit mit der ganzen Menschheit zu teilen.
Die Christliche Wissenschaft fordert, daß wir alle unsere Kirchentätigkeiten mit dem Geist der Wahrheit erfüllen, damit ihre nach außen gerichteten Bestrebungen unsere Nachbarn, unser Gemeinwesen und unsere Welt mit der Macht des auferstandenen Christus segnen mögen.
