Vor fast 50 Jahren begann ich das Studium der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns.. Damals trug ich eine Brille, die mir ein paar Jahre vorher von einem Facharzt verschrieben worden war; er sagte, daß ich Astigmatismus habe, mit diesem Zustand geboren worden sei, ihn für den Rest meines Lebens haben werde und immer eine Brille tragen müsse.
Als ich das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy ungefähr sieben oder acht Wochen lang gelesen hatte, bekam ich das große Verlangen, die Brille ablegen zu können, um jemandem die Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft zu beweisen. Ich betete sehr inbrünstig zu Gott, mir dabei zu helfen. Dann kam mir eine Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit in den Sinn. Sie lautet folgendermaßen: „Gesicht, Gehör, alle geistigen Sinne des Menschen sind ewig. Sie können nicht verlorengehen“ (S. 486). Es war mir unverständlich, wie Mrs. Eddy sagen konnte, daß Gesicht geistig sei, wo ich völlig überzeugt war, daß ich mittels meiner Augen sah und diese materiell waren.
Ich betete wieder sehr inbrünstig, diesmal, um die Stelle zu verstehen. Dann bemerkte ich, daß ich einem besonderen Gedankengang folgte, der, wie ich später feststellte, Gottes Antwort auf mein Gebet war. Ich dachte: „Ich erwarte, daß ich letzten Endes vollkommen sehen werde, aber ich erwarte nicht, daß ich materielle Augen haben werde. Wie wird es mir dann möglich sein zu sehen? Nun, Gott wird bewirken, daß ich sehe; das bedeutet, Geist wird bewirken, daß ich sehe. Weil es also Geist ist, der mir Gesicht verleiht, muß Gesicht geistig sein, da es vom Geist kommt; und was geistig ist, ist ewig. Es kann nicht verlorengehen. Da es nicht verlorengehen kann, habe ich es nicht verloren. Da ich es also nicht verloren habe, muß ich es besitzen; und weil es geistig ist, ist es vollkommen, ohne irgendwelchen Schaden oder Fehler.“
Dies war mir so klar, daß ich die Brille sofort weglegte, und ich habe sie seitdem nie wieder getragen oder gebraucht. Diese Heilung fand vor fast 50 Jahren statt, und obwohl ich jetzt weit über 70 Jahre alt bin, kann ich ausgezeichnet sehen. Ich kann ohne irgendwelche Schwierigkeiten den kleinsten Druck lesen und die winzigsten Zahlen im Telefonbuch entziffern.
Am Anfang meines Studiums der Christlichen Wissenschaft hatte ich noch eine andere Heilung, aber diese trat keineswegs sofort ein. Es dauerte einige Monate, bevor sie vollständig war, und erforderte viel ernsthaftes Beten und metaphysische Arbeit. Es war die Heilung eines Ekzems, das von einem Arzt als praktisch unheilbar bezeichnet worden war.
Als ich zuerst von diesem Übel geplagt wurde, war ich Lehrerin und mit den 40 kleinen Jungen, die mir anvertraut waren, sehr ungeduldig geworden, und ich war schnell gereizt. Ich wußte so wenig von der Christlichen Wissenschaft und erkannte daher nicht, daß die körperliche Reizung mit der mentalen Reizbarkeit zu tun haben könnte. Ich wußte jedoch, daß ich als Christliche Wissenschafterin jede Ungeduld und Reizbarkeit völlig ablegen mußte. Aber wie?
Schon lange bevor ich das Studium der Christlichen Wissenschaft aufgenommen hatte, hatte ich darum gebetet, von Ungeduld und Reizbarkeit befreit zu werden, aber es schien nur schlimmer mit mir zu werden. Als ich dann eines Tages im Lehrbuch las, wurde meine Aufmerksamkeit von folgender Stelle gefesselt (ebd., S. 15): „In dem stillen Heiligtum ernsten Sehnens müssen wir die Sünde verneinen und die Allheit Gottes geltend machen.“ Blitzartig erkannte ich, daß ich den Hinweis hatte, wie ich über dieses Problem beten konnte: Ich mußte die Sünde der Ungeduld und Reizbarkeit verneinen und geltend machen, daß ich als Bild und Gleichnis Gottes die Geduld Zärtlichkeit und Güte Gottes, der göttlichen Liebe, widerspiegelte.
Ich hatte täglich einen Schulweg von 20 Minuten zurückzulegen, und monatelang verbrachte ich diese 20 Minuten damit, den Irrtum mental zu verneinen und die geistige Tatsache zu bejahen. Die Ungeduld und Reizbarkeit hörten auf, und als die Reizbarkeit aus meinem Bewußtsein verschwand, verschwand auch die Reizung von meinem Körper, und seitdem hat sich nie wieder auch nur ein Zeichen von einem Ekzem gezeigt.
Meine Liebe zum Lehrbuch hat im Laufe der Jahre zugenommen und sich vertieft. Mrs. Eddy sagt im Lehrbuch, auf Wissenschaft und Gesundheit Bezug nehmend: „Lest dieses Buch von Anfang bis zu Ende. Studiert es, sinnt darüber nach“ (S. 559).
Als ich zuerst mit der Christlichen Wissenschaft bekannt gemacht wurde, las ich das Lehrbuch von Anfang bis Ende so schnell, wie jemand einen Roman lesen würde. Ich war davon so beeindruckt, daß ich es sofort ein zweites Mal von Anfang bis Ende las. Und unmittelbar darauf verschlang ich es ein drittes Mal. Seitdem habe ich nie aufgehört, Wissenschaft und Gesundheit von Anfang bis Ende zu lesen. Sobald ich damit fertig bin, beginne ich wieder von vorn. Dies habe ich unzählige Male getan, und jedesmal liebe ich es mehr. Die wundervollen Wahrheiten, die es lehrt, und das hohe Niveau, das es verlangt, wecken in mir ein immer stärkeres Verlangen, mehr von dem Christusgeist zu besitzen und auszudrücken und mehr und mehr auf das Gemüt Anspruch zu erheben, „das auch in Christus Jesus war“ (Phil. 2:5 — n. der engl. Bibel).
Zu sagen, daß ich dankbar bin für Gott und Seinen geliebten Sohn, Christus Jesus, und für Mrs. Eddy und ihre glorreiche Offenbarung, ist völlig unzureichend. Ich bin demütig dankbar, daß ich das Vorrecht hatte, viele Jahre für die christlich-wissenschaftliche Bewegung zu arbeiten.
Wellington, Neuseeland
