„Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ 1. Kor. 3:16; Diese eindrucksvollen Worte aus der Bibel sind so verheißungsvoll. Sie tragen die Versicherung von Fülle in sich, aus der wir erkennen können, daß wir unter Gottes Obhut stehen und als Seine Widerspiegelung Sein vollkommenes Wesen zum Ausdruck bringen. Unser Vater-Mutter Gott will, daß wir uns unserer Gotteskindschaft bewußt sind und durch dieses Verständnis Seine göttlichen Eigenschaften ausdrücken.
In unserem stillen, verständnisvollen Gebet müssen wir auf Seine Stimme hören, um uns der geistigen Kraft bewußt werden zu können, die uns befähigt, die Tendenzen zu berichtigen, die das sterbliche Gemüt uns einflüstern möchte. Jeder von uns ist in der Lage, das widerzuspiegeln, was das Wesen Gottes ausmacht und was unser Meister und Wegweiser Christus Jesus uns anbefahl. Als seine Nachfolger können wir dann bei unseren täglichen Aufgaben Barmherzigkeit, Reinheit, Weisheit, Güte, Freundlichkeit, Liebe und Gerechtigkeit ausdrücken.
Wenn unser Bewußtsein auf eine geistige Basis gegründet ist, können wir in uns den Tempel aufbauen und auch mit Geduld und Liebe unserem Nächsten dabei helfen, den Tempel aufzubauen, den Mrs. Eddy in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit so klar beschreibt: „Tempel. Leib; die Idee des Lebens, der Substanz und Intelligenz; der Bau der Wahrheit; der Schrein der Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 595; Wir müssen in unser Bewußtsein geistiges Gedankengut einbringen, damit wir diesen Schatz in jedem Augenblick für uns selbst und für unsere Mitmenschen zur Aufrichtung und Erhaltung der Harmonie des Lebens bereit haben.
Es sollte unser hohes Ziel sein, unseren gegenwärtigen Zustand durch ein Leben nach dem Beispiel Christi Jesu zu gestalten. Unser emsiges und tatkräftiges Streben nach Vollkommenheit heißt, den materiellen Daseinsbegriff durch geistiges Verständnis aufzugeben. So kommen wir der stets verfügbaren Kraft der göttlichen Liebe immer näher, bis die Allheit des Geistes wirklich bei uns Einlaß gefunden hat.
Als die Verfasserin mit einem ernsten körperlichen Problem zu kämpfen hatte, füllte der eingangs zitierte Bibelvers ihr Bewußtsein so aus, daß sie sich inbrünstig an Gott wandte, um mehr Inspiration zu erlangen. Dann wurde ihr plötzlich klar, daß ja Gott immer vollkommen ist und bleibt und somit auch der Mensch, Sein Bild und Gleichnis, immer gesund ist und bleibt. Dank dieser Erkenntnis haben Seine geliebten Kinder das Recht, die immer gegenwärtige Gesundheit in Anspruch zu nehmen. Als sie sich so von der göttlichen Liebe umfangen und gestärkt fühlte, dachte sie daran, daß ein Grashalm sich wieder aufrichtet, wenn er niedergetreten wird. Durch ihr intensives und verständnisvolles Behaupten der Wahrheit und Verneinen des Irrtums war sie bald wieder wohlauf.
In dem Verhältnis, wie die unendliche Harmonie des Lebens unsere Gedanken beherrscht und lenkt, wird der materielle Körper auf sie reagieren und gesund werden. Mrs. Eddy gibt uns eine wunderbare Bestätigung hierfür, indem sie schreibt: „Den Gedanken falscher Stützen und des materiellen Augenscheins zu entkleiden, damit die geistigen Tatsachen des Seins erscheinen können — das ist die große Errungenschaft, durch die wir das Falsche wegfegen und dem Wahren Raum geben werden. Auf die Weise können wir in Wahrheit den Tempel oder Körper aufrichten, dessen ‚Baumeister und Schöpfer Gott ist‘.“ S. 428.
Lassen wir Christus Jesus unser Vorbild sein, und ändern wir dann die Grundlage unseres Denkens. Wenn wir das Wesen Gottes verstehen lernen, wie Jesus es zum Ausdruck brachte, als die einzige Kraft, die einzige Substanz, das einzige Leben, so wird dieses Verständnis unser Bewußtsein erfüllen. Ein auf Gott, Geist, basierendes Denken erweitert sich geistig, bis das Reich Gottes als die einzige Wirklichkeit in diesem unserem Denken fest begründet ist.
Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft erleben wir die Gegenwart und Macht des lebenspendenden Geistes. Wenn wir unsere Fähigkeit, richtig zu denken, stärken, indem wir unser Denken läutern, werden wir uns unserer Einheit mit Gott und unserer geistigen Beziehung zu Ihm in größerem Maße bewußt werden.