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„Die strahlende Wirklichkeit der Gottesschöpfung“

Aus der Mai 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einer Ausstellung wurde eine Reihe von van Goghs ausdrucksvollen Gemälden gezeigt. Eins davon hieß „Weiße Rosen“. Was für eine Meisterhand hatte den Pinsel geführt, der diese Rosen so voller Leben dargestellt hatte, mit einem Glanz und einer Tiefe, die eine rein äußerliche Abbildung weit übersteigen. Hier war ein Meisterwerk, dessen Schönheit und Kraft nicht begrenzt oder an einen bestimmten Ort gebunden waren. Sein reiner Strahlenglanz reichte vielmehr über den Rahmen und Hintergrund des Bildes hinaus. Nach meinem Empfinden erleuchtete, ja erhob es seine Umgebung. Hierin lag eine Lehre für mich.

Nicht lange nachdem ich dieses Gemälde gesehen hatte, fiel mir im Geschäftsviertel der Stadt ein Schaufenster auf. Darin war eine Kollektion schwarzer Damenkleider ausgestellt. „Strahlendes Schwarz“ — so wurden sie auf einem leuchtenden Plakat angepriesen. Unter dem klaren, kristallhellen Licht wirkten diese Kleider ausgesprochen elegant, lebendig und schön. Die geschickte Beleuchtung zeigte das Schwarz nicht düster, leblos oder schwer, wie man es sich so oft vorstellt, sondern mit einem widergespiegelten Glanz.

Strahlende Lieblichkeit ist jedoch nicht auf das Blumenreich, die Künste oder die Welt der Mode beschränkt. Der Hauch geistiger Schönheit, des Herzens Widerhall auf die innere Anmut des Geistes, auf seine Reinheit, seinen Frieden, seine stille Freude und seine Unschuld, ist ein Licht, das nicht nur individuellen Reiz verleiht, sondern auch das Leuchten eines reinen Strahlenglanzes verbreitet. Es veredelt seine Umgebung.

Reine geistige Ausstrahlung ist nicht etwas Äußerliches. Sie kommt von innen und leuchtet nach außen. Sie ist das Ergebnis von Gebet, eines Gebets, das innig danach sucht und strebt, die göttliche Liebe, oder Seele, sowie das Wesen der Liebe, ihrer Macht, ihrer Freude und ihres Friedens zu verstehen. Reine geistige Ausstrahlung verbreitet ein gesundes, heilsames Licht, das dazu beiträgt, die Atmosphäre zu läutern, sei es zu Hause, in der Nachbarschaft oder im Gemeinwesen.

War es nicht geistige Ausstrahlung, die reine Ausstrahlung der Seele, die Moses Antlitz erleuchtete, als er auf dem Berge Sinai mit dem Herrn sprach? Wir erinnern uns, daß diese Ausstrahlung der Höhepunkt von 40 gebeterfüllten Tagen war, wodurch ihm die geistige Erleuchtung zuteil wurde, die Zehn Gebote aufzuzeichnen, wie auch die Entschlossenheit, sie seinem Volk mitzuteilen. Siehe 2. Mose 34:28, 29;

Die Christliche Wissenschaft offenbart die ursprüngliche geistige Bedeutung der Heiligen Schrift und zeigt, wie sie im täglichen Leben praktisch anwendbar ist. Durch ein konsequentes Studium des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, wird man dazu geführt, klar zu erkennen, was wahre Selbstregierung ist, nämlich die widergespiegelte Regierung der göttlichen Liebe. Diese geistige Wahrnehmung erleuchtet das individuelle Bewußtsein und läutert es mit dem Strahlenglanz göttlicher Güte. Die Allmacht Gottes, Seine Allgegenwart, Seine ständig wirkende Wahrheit, ist eine alles erleuchtende Offenbarung; sie ist hilfreich und auf jedes menschliche Bedürfnis anwendbar.

Mrs. Eddy schreibt: „Die drei großen Wahrheiten des Geistes: Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit — Geist, der alle Macht besitzt, der allen Raum erfüllt, der alle Wissenschaft ausmacht — widersprechen auf immer der Annahme, daß die Materie etwas Tatsächliches sein könne. Diese ewigen Wahrheiten enthüllen das Urdasein als die strahlende Wirklichkeit der Gottesschöpfung, in der alles, was Er gemacht hat, von Seiner Weisheit für gut erklärt wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 109;

Vor rund zweitausend Jahren leuchtete ein Stern über einer Krippe; er zeigte die Geburt dessen an, der die vollständige Güte Gottes unter den Menschen demonstrieren sollte. Der reine Strahlenglanz widergespiegelter Liebe erleuchtete Jesu Weg, lenkte die Schritte seiner Nachfolger, tröstete, heilte und erneuerte sie. Das Licht der göttlichen Weisheit, wie man es nie zuvor wahrgenommen hatte, unterwies und belehrte die Jünger, die Apostel, ja jeden eifrigen Zuhörer.

Wenn wir an Moses Erfahrung auf dem Berge Sinai denken, an den reinen Strahlenglanz seiner Erscheinung, so nimmt es kaum wunder, daß das Antlitz Christi Jesu auf dem Berge der Verklärung „wie die Sonne [leuchtete] und seine Kleider ... weiß wie das Licht“ Matth. 17:2; wurden.

In seiner Bergpredigt sagte der Meister zu seinen Jüngern: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.“ 5:14, 15;

Diese Verse aus der Heiligen Schrift waren einmal Gegenstand einer lebhaften Diskussion unter Schülern einer Sonntagsschulklasse der Christlichen Wissenschaft. Die Frage war, wie sie am besten ihr Licht im praktischen, täglichen Umgang mit den Eltern, Schulkameraden und Freunden leuchten lassen konnten. Sie brachten das Licht zu einem Verständnis von Gott in Seinen vielen Aspekten in Beziehung. Das Studium der sieben Synonyme für Gott — Gemüt, Seele, Geist, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe —, wie die Christliche Wissenschaft sie erklärt, war für sie eine Quelle großer Inspiration gewesen. Jeder Schüler hatte eine wertvolle Reihe geistiger Eigenschaften beigesteuert. Sie summierten sich zu einem umfassenderen Begriff vom Wesen der Gottheit. Darüber hinaus hatte ihnen dieses Studium eine wesentliche Grundlage dafür gegeben, wie sie ihre eigene wahre Identität als Kinder Gottes ausdrücken konnten.

„Welches Synonym hat auf dein Leben und Tun die größte Wirkung ausgeübt?“ fragte die Lehrerin jeden Schüler bei einer Wiederholung. Für den einen war es Liebe, für einen anderen Geist, für wieder einen anderen Gemüt. Mit besonderem Interesse wartete die Lehrerin auf Mildreds Antwort. Das hatte seinen Grund. Die Vorsteherin der Sonntagsschule sowie Lehrer und andere Beobachter hatten eine wundervolle Veränderung in Mildreds äußerer Erscheinung festgestellt. Hatte die Lehrerin eine Erklärung dafür? „Nein, ich habe keine Ahnung, was geschehen ist. Dieses kleine Mädchen ist geradezu aufgeblüht.“ Aber die Lehrerin bekam einen Hinweis, als sie das Mädchen fragte: „Mildred, welches Synonym bedeutet dir am meisten?“

„Oh“, strahlte Mildred, „Seele“.

„Und warum Seele?“

„Weil ich weiß, daß ich die reine, strahlende Widerspiegelung der strahlenden Seele bin. Ich liebe dieses Strahlen. Ich fühle es in mir. Ich sehe es überall, in allen — wie Sonnenschein. Ich weiß, daß es immer da ist, weil Seele immer da ist.“

Zweifellos hatten Abschnitte, wie der folgende aus Wissenschaft und Gesundheit, der während des Unterrichts besprochen wurde, eine bleibende Wirkung auf Mildred gehabt, wie sie sie auf zahllose andere Christliche Wissenschafter gehabt haben: „Da der Meister wußte, daß Seele und ihre Attribute sich immerdar durch den Menschen offenbaren, heilte er die Kranken, gab er den Blinden das Gesicht, den Tauben das Gehör und den Lahmen den Gebrauch ihrer Füße wieder; auf diese Weise brachte er das wissenschaftliche Wirken des göttlichen Gemüts auf menschliche Gemüter und Körper ans Licht und gab ein besseres Verständnis von Seele und Heil.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 210;

Das Verständnis von Gott und Seinen Eigenschaften vervollständigt unsere geistige Individualität. Es offenbart mit hellem Glanz den natürlichen, geistigen Menschen, der die Widerspiegelung der Seele ist. Für den geistig Unerleuchteten mag dieser Strahlenglanz, der die ihn umgebende Atmosphäre erhellt, zwar wahrnehmbar, aber unerklärlich sein. Viele Menschen mit einem entwickelten geistigen Sinn erkennen den reinen Strahlenglanz der Seele leichter, und in gleichem Maße spüren sie seinen Einfluß. Mrs. Eddy bemerkt: „Ein strahlender Sonnenuntergang, wie ausgesandte Segnungen so schön, breitet sich aus und verstrahlt in Ruhe. So wird ein geläutertes Leben seine eigene Umwelt mit geistigem Glanz und Verständnis erleuchten.“ Vermischte Schriften, S. 356.

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