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Was ist Gott?

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Mai 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist wohl jedes Menschen Verlangen, die endgültige Wirklichkeit kennenzulernen und zu wissen, in welchem Verhältnis sie zu seinem eigenen Leben steht. Der Christliche Wissenschafter nennt diese Wirklichkeit Gott, und er weiß, daß die Erfüllung des Verlangens, Gott zu kennen, im Bereich jedes einzelnen liegt. Das Verlangen eines jeden, ein wenig Zeit darauf zu verwenden, sein Denken verständnisvoll auf Gott zu richten, kann der Anfang für ein sich immer mehr vertiefendes Verständnis von Ihm sein.

Viele sind sich noch immer nicht im klaren, was Gott ist. Sie verbinden mit Ihm unbestimmte Namen und Begriffe; sie erklären Ihn durch Gleichnisse und glauben, sie müßten um Seine Gunst bitten, um zu bekommen, was sie sich wünschen. Weist all dies nicht auf ein Gefühl der Trennung von Ihm hin, von Ihm, der doch selbst Alles ist? Müssen wir Gott bitten, sich selbst auszudrücken? Bedarf Er, die Allmacht, unserer Hilfe? Er ist vollkommener Selbstausdruck von aller Ewigkeit her. Nur wenn wir beginnen, an Seiner unveränderlichen Güte gegen uns zu zweifeln, stammeln wir wie Kinder: „Vater, hilf mir.“

In Wirklichkeit strauchelt der Vater nicht, der Alles-in-allem ist. Gott ist die Energie oder Kraft, das geistige Licht, das alles erleuchtet. Und wir erkennen, daß Er alles gut gemacht hat, wie es im ersten Schöpfungsbericht heißt. Wenn man weiß, daß Gott überall ist, wo ist dann Sein Gegenteil? Es gibt keine von Gott getrennte Macht, weil Gott alle Macht ist. Was ist nun Gott? Gott ist Alles.

Leider wurden viele von uns als Kinder gelehrt, Gott als eine Persönlichkeit anzusehen, die das materielle Weltall regiert. Einige sind nicht viel weitergekommen als die Menschen im Alten Testament, die glaubten, daß Er Kriegen steuerte und daß es Ihm wohlgefällig war, daß Ihm unschuldige Tiere für die Sünden anderer geopfert wurden. Wir alle müssen uns von den falschen Vorstellungen der fünf körperlichen Sinne frei machen, die alles begrenzen. Diese Sinne versperren den Blick auf Gott und Seine vollkommene Schöpfung und bestätigen die unwahren Bilder des sogenannten fleischlichen oder sterblichen Gemüts als Tatsachen.

Die Heilige Schrift lehrt: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Joh. 4:24; Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, zeigt uns in ihrer Erklärung über Gott, wie groß die Bedeutung dieser Worte ist. Sie sagt: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 465; So ist Gott uns näher als unser Atem; Er ist Gemüt, und es ist das Gemüt, was tätig ist, Ausdruck verleiht, formt und entfaltet. Da Gott Alles ist, muß Alles Gemüt und seine Offenbarwerdung oder Idee sein.

Christus Jesus kam, um uns das Wesen Gottes zu zeigen. Er war von Gott gesandt, und er wußte und erkannte an, daß Gott der Vater und die Mutter des Menschen, unendliches Gemüt oder Geist ist. Mit der Wahrheit über Gott berichtigte und besiegte er die Unwahrheit. Mit Barmherzigkeit besiegte er die Härte des Eigenwillens und der Eigenliebe; mit Demut überwand er Stolz, mit Liebe den Haß, mit Reinheit den verständnislosen menschlichen Willen, mit Ehrlichkeit die Unehrlichkeit und mit Gerechtigkeit die Ungerechtigkeit.

All dies konnte er aufgrund seiner Geistigkeit tun, durch den Christus, der ihn stets beherrschte. Er wußte unentwegt, daß Gott Geist ist, und er bewies durch seine Auferstehung und Himmelfahrt, daß er in diesem Geist lebte. Er wußte mit absoluter Gewißheit, daß das einzige Wirken, das existiert, Geist, Gott, ist, und weil er sich Gott beugte, war er stark anstatt schwach. Sein Gott war Geist, während der Gott der Menschen um ihn her zu oft die Materie war. So mußte er sie herausführen aus der Lüge zur Wahrheit des Seins, von der Annahme des körperlichen Sinnes zur herrlichen Freiheit des Geistes, zu dem Bewußtseinszustand, wo Gott sich offenbart.

Das Erkennen, was Gott ist, macht uns reicher an geistiger Erkenntnis des Seins. Es erleuchtet unser Bewußtsein und somit unseren Pfad. Wenn wir wissen, was Gott ist, wissen wir auch, was der Mensch ist, nämlich Seine Schöpfung, zu Seinem Ebenbild erschaffen. Die sieben Synonyme für Gott, die bereits erwähnt wurden, kommen im Menschen zum Ausdruck.

Mrs. Eddy sagt: „Gott ist zugleich Mittelpunkt und Umkreis des Seins.“ ebd., S. 204; Und weiterhin: „Wie ein Wassertropfen eins ist mit dem Ozean, wie ein Lichtstrahl eins ist mit der Sonne, so sind Gott und der Mensch, Vater und Sohn, eins im Wesen.“ ebd., S. 361;

Wenn wir über diese Wahrheit nachdenken, sind wir von Dankbarkeit, Frieden und Vertrauen zu unserem geliebten Vater-Mutter Gott erfüllt. Wir verlieren das Gefühl der Trennung von Gott, der Hilflosigkeit angesichts dessen, was uns das sterbliche Gemüt über uns und unsere Umgebung sagt. Wir sind eins mit Gott; wir sind zu Seinem Ebenbild erschaffen! Wir müssen uns über die begrenzten körperlichen Sinne erheben und unser Geburtsrecht, unsere Einheit mit Gott, geltend machen. In dem Augenblick, wo wir die Annahme von Trennung aufgeben und uns Gottes Führung überlassen, wird in unserem Leben das Prinzip wirksam.

Wenn wir manchmal in unserem Denken straucheln und unser Einssein oder unsere Einheit mit Gott nicht recht sehen, so kann uns das Wort, der allgegenwärtige Christus, die Wahrheit, zu den geistigen Tatsachen zurückführen. Es gibt nur einen Gott, daher kann es nur eine Macht und keinen Einfluß von einer scheinbaren zweiten Macht geben. Wir besitzen in Wirklichkeit nur Gottes Eigenschaften: lautere Güte, Gnade, Frieden, Kraft, Freude, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und vor allem Liebe, die unsere Seligkeit ausmacht.

Was auch immer der uninspirierte Sinn uns glauben machen will, durch unser Einssein mit Gott sind wir bereits erlöst. Güte ist unser allgegenwärtiges Recht, das allüberall existiert. Es gibt kein böses Gemüt, das uns davon abhalten könnte, die christlichen Eigenschaften in unserem täglichen Leben zu demonstrieren und die wichtigste Forderung der Lehren Christi Jesu zu erfüllen: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Luk. 10:27.

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