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Wir müssen zuerst unsere Arbeit tun

Aus der Juni 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus warnte uns ausdrücklich, nicht zu versuchen, die Früchte unserer Arbeit zu ernten, bevor wir bereit sind, diese zu vollenden. In dem Gleichnis vom Weizen und Unkraut sagt der Hausvater: „Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte.“ Matth. 13:30;

Beim Ausarbeiten unserer menschlichen Probleme kommt in jedem Fall die Zeit, wo wir eine klar umrissene Lösung fordern und erwarten müssen. Es gibt eine Zeit, wo wir bereit sind, einen Schritt zu unternehmen, der, wie wir wissen, mit dem göttlichen Prinzip übereinstimmt, und wo wir überzeugt sind, daß Gott, der jenes Prinzip ist, uns in dem Schritt unterstützt. Es gibt eine Zeit, wo man zu jemandem, der krank zu sein scheint, sagen kann: „Stehe auf und wandle!“ und überzeugt ist, daß er es tun kann und tun wird. Es wird eine Zeit geben, wo wir einem körperlichen Zustand, bei dem nach allgemeinem menschlichem Ermessen das Nähen von Wunden, das Einrichten von Knochen oder zahnärztliche Behandlung notwendig ist, entgegentreten und ihn allein durch Gebet behandeln können. Es gibt eine Zeit, wo wir bereit sind, noch weiter als nur bis zum Ufer zu gehen und sicher unseren Weg fortzusetzen, von unserem Verständnis von der Macht des unendlichen Gemüts getragen. Das sind Erntezeiten.

Man könnte sagen, daß unsere menschliche Erfahrung den Boden unseres Bewußtseins pflügt und es darauf vorbereitet, den Samen der Wahrheit zu empfangen. Mary Baker Eddy nimmt ìn Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift darauf Bezug. Sie sagt: „Die harten Erfahrungen der Annahme von dem angeblichen Leben der Materie, wie auch unsere Enttäuschungen und unser unaufhörliches Weh, treiben uns wie müde Kinder in die Arme der göttlichen Liebe. Dann fangen wir an, das Leben in der göttlichen Wissenschaft zu begreifen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 322;

Eine Tatsache, die viele nur schwer verstehen, ist, daß wir, obwohl die Grundlage und Substanz der Heilarbeit in der Christlichen Wissenschaft Christian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. die Wahrheit ist, daß Gott und der Mensch vollkommen sind, nicht bereit sind, ohne Vorbereitung an diesem Punkt mit unserer Arbeit zu beginnen — und die Vorbereitung mag menschlich gesehen mühsam sein. Ja, in ihrem Eifer, den Punkt zu erreichen, wo das Böse oder der Irrtum nicht mehr gehandhabt werden muß, suchen die Christlichen Wissenschafter oft in Mrs. Eddys Werken nach einer Erklärung, aufgrund deren sie es rechtfertigen könnten, unmittelbar den absoluten Standpunkt einzunehmen. Und wenn sie dann solch eine Stelle gefunden haben, sind sie versucht, alle anderen Erklärungen außer acht zu lassen, die uns auffordern, geduldig zu arbeiten und zu warten, bis wir für die Ernte bereit sind.

Folgendes ist ein beliebtes Zitat, das einer Antwort entnommen ist, die Mrs. Eddy im Christian Science Sentinel auf die Frage gegeben hat, ob man sich als eine unsterbliche Idee des göttlichen Gemüts betrachten solle oder nicht: „Sie können niemals Geistigkeit beweisen, ehe Sie sich selbst nicht als unsterblich erklären und verstehen, daß Sie es sind. Die Christliche Wissenschaft ist absolut; sie bleibt weder hinter dem Punkt der Vollkommenheit zurück, noch bewegt sie sich auf ihn zu; sie befindet sich auf diesem Punkt und muß von ihm aus betätigt werden.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 242;

Damit wir also den Punkt erreichen können, wo wir tatsächlich unser unsterbliches Sein behaupten und verstehen, hat Mrs. Eddy uns ein vollständiges Lehrbuch gegeben. Dieses Buch, Wissenschaft und Gesundheit, müssen wir von Anfang bis zu Ende studieren, wenn wir mehr tun wollen, als nur Worte zu plappern und uns in der Annahme zu wiegen, daß wir die Wahrheit erklären. Wenn das Böse irgendwelche Macht hat, ist es die Macht, die wir ihm geben, uns von der Arbeit abzubringen, die uns das Lehrbuch deutlich zur Aufgabe macht. Wenn wir den Christus, die Wahrheit, wirklich verstehen, folgen wir getreu solchen Anweisungen des Lehrbuchs wie: „Daheim und draußen müssen die Christen die Waffen gegen den Irrtum erheben. Sie müssen mit der Sünde in sich und in anderen ringen und diesen Kampf fortsetzen, bis sie ihren Lauf vollendet haben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 29.

Wenn wir all dies verstehen, sehen wir, daß sich diese und die vorhergehende Erklärung in keiner Weise widersprechen. Unser Ringen führt uns zu der vollkommenen Anschauung von uns selbst. Wenn wir die Vollkommenheit unseres wahren Seins lieben, behaupten wir sie gewissenhaft und konsequent, und wir tun die Arbeit gern, die uns aufgetragen wird, damit wir den Punkt erreichen, wo wir unsere Wahrheitserklärungen mit wirklichem Verständnis machen.

Wenn wir tatsächlich wissen, daß wir Ideen des Gemüts sind, können wir keine Ungewißheit, keine Begrenzung, keine Furcht oder Disharmonie mehr erleben. Wenn wir verstehen, daß wir unsterbliche Ideen des göttlichen Lebens sind, können wir ohne weiteres Studium und ohne weitere Arbeit zu dem Kranken sagen: „Stehe auf und wandle“, und er wird das auch tun. Wenn wir mit ausreichender Überzeugung die materiellen Sinne verneint haben und wenn wir klar genug die Substanz erkannt haben, die unsere wahre Identität darstellt, wo die Sinne sagen, wir würden durch materielle Knochen und Zähne identifiziert, dann sind wir bereit, mit Gewißheit Knochen- und Zahnprobleme in Angriff zu nehmen. Wenn wir unseren Glauben an materielle Schwerkraft aufgegeben haben, so daß wir uns nicht mehr von den herabziehenden Kräften der Erde beeindrucken lassen, können wir auf dem Wasser wandeln.

In jedem Falle wachsen der Weizen und das Unkraut — die Wahrheiten über Gott und den Menschen und die falschen Annahmen des materiellen Sinnes — nebeneinander. Wir haben so lange Arbeit zu tun, bis wir klar erkennen können, was das eine und was das andere ist. Wenn wir eifrig unsere eigenen irrigen Annahmen aufdecken und sie durch die geistigen Ideen des Gemüts ersetzen, wachsen wir in unserem Verständnis, und unsere Wahrheitserklärungen werden weniger anmaßend und mehr wahrhaft bejahend. Wenn wir für ein anderes Gebiet der Demonstration bereit sind, wissen wir es.

Es gibt Bereiche in unserem menschlichen Leben, die uns zu immer größerer Hingabe herausfordern, ehe wir voll und ganz bereit sind, das vollkommene Menschentum, das in der göttlichen Wissenschaft unser ist, zu behaupten, zu verstehen und zu demonstrieren. Versicherungspolicen, Testamente, Autosicherheitsgurte, ja sogar die Autos selbst, oder Aufzüge, Wetterberichte, Nahrungsmittel, Uhren, materielle Strukturen jeder Art, sie alle werden in dem Maße verschwinden, wie wir dem materiellen Sinn entwachsen und das Bewußtsein der geistigen Wirklichkeit annehmen. Aber wir müssen zuerst unsere Arbeit tun, und unsere Arbeit wird wirkungsvoller sein, wenn wir die Situation ehrlich abschätzen.

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