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Das Leben zur Kunst machen

Aus der Januar 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir uns alle der Natur der Seele bewußt wären, dann wären wir alle Künstler. Durch die Christliche Wissenschaft stehen uns die Informationen zur Verfügung, die wir benötigen, um auf ein Leben hinzuarbeiten, das Seele zum Ausdruck bringt. Und unsere tägliche Arbeit — ob wir nun Lehrer sind, ein Geschäft führen, persönlich mit Kunden zu tun haben, planen, bauen, koordinieren, entwerfen, vortragen, Anweisungen geben oder ausführen — kann ein Kunstwerk sein.

Unsere Selle ist Gott, die göttliche Liebe. Diese Seele ist unendlich, und sie drückt sich in unendlicher Identität, Individualität, Fähigkeit, Reinheit, Inspiration, Liebe und unendlichem Verständnis aus. In dem Maße, wie wir uns bewußt sind, die Idee der Seele zu sein — was der wirkliche Mensch ja ist —, sind wir uns unserer eigenen unbegrenzten, strahlenden, vollkommenen, liebevollen und geliebten Identität bewußt. Wir gehen an unsere Aufgaben mit Phantasie, wie es menschlich genannt wird, heran.

Wenn wir göttlich motiviert sind, nimmt unsere phantasiereiche Betrachtungsweise den Charakter göttlicher Inspiration an. Die Ideen, die wir empfangen, die Pläne, die wir entwerfen, die Methoden, die wir benutzen, die Schritte, die wir unternehmen, die Haltung, die wir an den Tag legen, die Vorstellung, die wir gewinnen, die Mittel, deren wir uns bedienen, die geistige Schau, die wir haben, wenn wir die Zukunft betrachten — all das ist darauf zurückzuführen, was wir als unsere Identität ansehen. Und je mehr wir uns bewußt werden, daß wir Ideen der göttlichen Liebe sind, werden wir uns des Ursprungs wahrer Ideen bewußt, der Seele ist, und wir sind imstande, die Quelle ihrer Nachahmungen — den sterblichen, materiellen, persönlichen Sinn — als falsch zu verwerfen.

Die verkehrte Auffassung, die die Menschen von sich selbst als materiellen Wesen haben, ist die einzige Ursache für einen Mangel an künstlerischen Leistungen in ihrem Leben. Der Sinn, der seinen Sitz im Gehirn hat und von dort aus wirkt, ist nicht die Seele des wirklichen Menschen; er steht im Widerspruch zu Gott; er ist das Böse selbst; sein Name ist sterbliches Gemüt. Das Gebot; „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ 2. Mose 20:3; setzt die Anbetung eines materiellen Bewußtseins oder einer materiellen Seele mit Götzendienst gleich. Von dieser falschen Anbetung, oder diesem falschen Glauben, stammt die Sinnlichkeit der Materie sowie die sogenannte Kunst, die sie verherrlicht. Aber sie ist falsch, weil die Materie keine Empfindung hat. Wenn die Kunst allein die Sinne anspricht, ist sie ein Erzeugnis des sterblichen Gemüts. Dieses sogenannte Gemüt, das endlich ist, möchte künstlerische Fähigkeiten auf einige wenige beschränken, die die Fähigkeit, sich mit künstlerischem Feingefühl auszudrücken, durch die Materie geerbt haben.

Die Christliche Wissenschaft offenbart den Menschen als geistig. Jeder einzelne in der Schöpfung des einen Gemüts ist die geistige Widerspiegelung der Seele und spiegelt die Fähigkeit der Seele wider, ihre unendlich schöne Natur auszudrücken. Christus Jesus bewies die grenzenlosen Fähigkeiten des einzelnen, indem er das Leben derer umwandelte, die ihn als das Ideal des Christus, der Wahrheit, erkannten. Seine erste überlieferte Demonstration zeigte, wie sein Einfluß die menschlichen Ereignisse und das Leben derer, die daran beteiligt waren, über das Gewohnheitsgemäße hinaus zum Inspirierten erhob.

Bei einer Hochzeit, die in jenen Tagen selten eine Sache der Liebe war, verwandelte er Wasser in Wein. Es war, als ob er zeigte, wie eine Hochzeit — eine Hochzeit, bei der es an vielem mangelte, was erforderlich war, um sie zu der inspirierten Vereinigung der Neigungen zu machen, die sie sein sollte — ein schönes Ereignis werden konnte. Die Heilungswerke, die er während seines ganzen Wirkens vollbrachte, offenbarten in jedem Falle etwas von der göttlichen Kunst, von der Idee der Seele, die vollkommen zum Ausdruck gebracht wurde. Und in jedem Falle wurde bewiesen, daß die Begrenzungen der endlichen, materiellen Annahme nur eine falsche Suggestion sind.

Das christlich-wissenschaftliche Heilen offenbart heute die göttliche Kunst. Wenn das Wirken des göttlichen Gesetzes verstanden wird, zeigt es uns den Unterschied zwischen wahrer Kunst und dem, was beansprucht, Kunst zu sein, aber nur der verherrlichte Ausdruck der Sinne ist, die sich der Seele entgegenstellen. Der Unterschied ist genau der gleiche wie der Unterschied zwischen wahrem Gebet und seinem Gegenteil, der selbstsüchtigen Äußerung von Gefühlsregungen.

Wahres Gebet wird von Seele inspiriert. Wahre Kunst wird von Seele inspiriert. Falsches Gebet und falsche Kunst werden von einem materiellen Begriff vom Selbst motiviert. Mrs. Eddy definiert wahres Gebet in dem Kapitel über dieses Thema im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit. Der einführende Satz lautet: „Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, daß bei Gott alle Dinge möglich sind — ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 1;

Weder wahres Gebet noch wahre Kunst sind von materieller Erblichkeit abhängig. Sie treten in Erscheinung, wenn wir uns bewußt werden, daß wir Ideen der Seele sind, und beide führen zu Werken, die etwas von der Herrlichkeit der Seele offenbaren, die überall im individuellen Menschen zum Ausdruck kommt.

Die Christliche Wissenschaft läßt den Künstler in jedem von uns sichtbar werden. Wenn wir die Unwirklichkeit der sinnlichen Annahmen sehen, die unsere Identität zu sein beanspruchen, und die Fülle der geistigen Ideen wahrnehmen, die unser wahres Selbst ausmachen, werden wir von den Annahmen frei, die unsere ursprünglichen und einzigartigen Talente verbergen. Wir lernen verständnisvoll und selbstlos zu arbeiten und zu beten. Als Ergebnis kommt das Künstlerische in jedem Aspekt unseres menschlichen Lebens zum Vorschein.

Nachdem Mrs. Eddy ihre Erklärung: „Wir alle sind Bildhauer, die an verschiedenartigen Gestalten arbeiten und den Gedanken modeln und meißeln“ weiter ausgeführt hat, weist sie uns auf die Lebenskunst in vollendetster Form hin. Sie sagt: „Laßt Selbstlosigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Heiligkeit und Liebe — das Himmelreich — in uns herrschen, so werden Sünde, Krankheit und Tod abnehmen, bis sie schließlich verschwinden.“ ebd., S. 248.

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