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Auswählen und wählen

Aus der Dezember 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung war die Wahl eines Jüngers, der den Platz des Judas Ischariot einnehmen sollte. Bei jener Versammlung in dem Obergemach, in dem die Elf wohnten, waren ungefähr 120 Christen anwesend, und sie alle, Männer wie Frauen, beteten.

Drei Jahre vorher hatte Christus Jesus die zwölf Apostel mit der Weisheit, die er von seinem himmlischen Vater, Gott, herleitete, ausgesucht. Nun sahen sich die Jünger selbst zum ersten Male vor die Notwendigkeit gestellt, jemanden aus ihrem eigenen Kreis auszuwählen.

Wie Petrus hervorhob, erfolgte die Wahl in Übereinstimmung mit der biblischen Prophezeiung, und er erklärte, daß der Betreffende einer von denen sein würde, die die Lehrtätigkeit des Meisters und seine Auferstehung persönlich miterlebt hatten. Er sagte: „So muß nun einer von diesen Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, welche der Herr Jesus unter uns ein- und ausgegangen ist, von der Taufe des Johannes an bis auf den Tag, da er von uns genommen ist, ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden.“ Apg. 1:21, 22;

Zwei wurden nominiert — Barsabas und Matthias. Dann beteten die Jünger um Führung. Sie wußten, daß es die tiefen, geistigen Gedanken dieser Männer waren, die über ihre Eignung für diesen Posten entschieden. Nur Gott konnte wissen, wer von beiden würdiger war, gewählt zu werden. Sie suchten ernsthaft Seine Führung, und erst nach dieser demütigen, sorgfältigen, gebeterfüllten Vorbereitung warfen sie das Los, und Matthias wurde gewählt.

Auch heute müssen Christen in der ganzen Welt — die Mitglieder der Zweigkirchen Christi, Wissenschafter — in jedem Jahr aus ihren eigenen Reihen Beamte wählen, die wichtige Pflichten in der Kirche erfüllen sollen. Der Zweck einer Kirche besteht heute wie in jenen frühen Tagen der christlichen Geschichte darin, das Wesen von Gottes allumfassendem Gesetz der Liebe zu bezeugen sowie dessen Macht, die Menschheit von Krankheit, Sünde und Tod zu erretten, wie es im Leben und in der Auferstehung Christi Jesu demonstriert wurde.

Die Organisation braucht zur Erfüllung dieses Zweckes — heute wie damals — für die verschiedenen Ämter Personen, die die in der Organisation täglich anfallenden Arbeiten erledigen. Alle Mitglieder, Männer wie Frauen, haben bei diesen Wahlen eine zweifache Verantwortung — willens zu sein, in einem Amt zu dienen, wenn sie dazu berufen werden, und bereit zu sein, unter Gebet und ebenso frei von persönlichen Erwägungen abzustimmen, wie dies ihre Vorgänger getan hatten, als Matthias gewählt wurde.

Jede Zweigkirche Christi, Wissenschafter, ist eine demokratische Organisation, und die Rechte, die allen Mitgliedern gleichermaßen zustehen, werden von Mrs. Eddy in einem Abschnitt, der zu Beginn auf „die Magna Charta der Christlichen Wissenschaft“ Bezug nimmt, prägnant umrissen. Sie schreibt u. a.: „Die Kirche ist die Wortführerin der Christlichen Wissenschaft — ihr Gesetz und ihr Evangelium sind Christus Jesus gemäß; ihre Regeln sind Gesundheit, Heiligkeit und Unsterblichkeit — gleiche Rechte und Vorrechte, Gleichstellung der Geschlechter, Wechsel im Amt.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 247;

Jedes Mitglied — ungeachtet des Geschlechts, der Dauer der Zugehörigkeit zur Kirche, der Rasse, des Alters oder der Bildung — hat das Vorrecht, gewählt zu werden, vorausgesetzt, es wird den Anforderungen im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy sowie den Satzungen der Zweigkirche, der es angehört, gerecht. Jeder ist stimmberechtigt. Jeder hat die gleichen Chancen und die gleiche Verantwortung.

Jedes Kirchenamt ist eine Stellung heiligen Vertrauens, sei es nun das des Präsidenten, des Schatzmeisters, eines Lesers oder eines Vorstandsmitglieds. Die Pflichten sind in erster Linie religiöser Art, und sie sollten vielmehr als ein göttlicher, nicht als ein menschlicher Dienst übernommen werden. Es folgt daraus, daß es die geistige Reife und nicht der menschliche Status oder die menschliche Erfahrung ist, die jemanden für ein Amt geeignet macht.

Damit soll die Wichtigkeit menschlicher Befähigung nicht bestritten werden. Ein Leser sollte in der Lage sein, deutlich zu lesen, und ein Schatzmeister muß rechnen können. Aber man kann erwarten, daß die größte fachliche Befähigung mit der umfassendsten Demonstration geistiger Eigenschaften einhergeht. Die Intelligenz, Geduld, das Taktgefühl, die freundliche Ausgeglichenheit und das ordnungsgemäße Vorgehen eines guten Präsidenten, die Redlichkeit, der Scharfsinn und die Weisheit eines guten Vorstandsmitglieds stammen von Gott, dem göttlichen Geist. Und von jemandem, der die Sache der Kirche mit Hingabe vertritt und außerdem schon Erfahrung darin gesammelt hat, wie man die Überlegenheit geistiger Macht über den materiellen Sinn demonstriert, kann man auch erwarten, daß er die von Gott stammenden Eigenschaften, die zur Erfüllung der mit den Ämtern verbundenen menschlichen Pflichten erforderlich sind, in zunehmendem Maße zum Ausdruck bringt.

Daß es von großer Wichtigkeit ist, die Leser unter Gebet und ohne persönliches Vorurteil auszuwählen, wird in einer Botschaft von Mrs. Eddy betont. Sie schreibt: „Den Hinweis, daß ich es vorzöge, als Ersten Leser in Der Kirche Christi, Wissenschafter, einen Mann zu haben anstelle einer Frau, möchte ich hiermit berichtigen. Ich gebe dem den Vorzug, der zur Ausübung dieses wichtigen Amtes am besten geeignet ist. Wenn beide, der Erste und der Zweite Leser, meine Schüler sind, dann würde ich ohne Rücksicht auf das Geschlecht den Schüler vorziehen, der am geistigsten gesinnt ist.“ Und sie fügt hinzu: „Was unseren Kirchen not tut, ist jene hingebungsvolle, selbstlose Gesinnung, die die Gemeinde vergeistigt.“ ebd., S. 249;

Geistigkeit, Hingabe, Selbstlosigkeit. Mitglieder, die diese Eigenschaften entwickeln, fördern auch das Wachstum ihrer Kirche, bereichern sie und stärken ihre heilende Macht. Und dadurch, daß sie sich in verstärktem Maße für die Wahl in dieses wichtige Amt eines Lesers qualifizieren, ermöglichen sie es auch der Kirche mehr und mehr, der Forderung nach einem Wechsel im Amt nachzukommen.

Aber wie kann der geistige Wert eines anderen Kirchenmitglieds zuverlässig beurteilt werden? Nur Gott, das göttliche Gemüt, kann die verborgenen Reichtümer des Herzens wahrnehmen und die Gewähr für die bestmögliche Besetzung der Ämter bieten. Mrs. Eddy schreibt: „Gott wählt für den höchsten Dienst nur jemanden aus, der zu einer solchen Tauglichkeit für denselben herangewachsen ist, daß jeglicher Mißbrauch der Mission zur Unmöglichkeit wird.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 455; Es ist also ganz gewiß immer weise, vor einer Wahlversammlung der Kirche aufrichtigen Herzens um Führung zu beten, und zwar in dem Geist zu beten, den die Jünger bei jener ersten Wahl der christlichen Kirche erkennen ließen: „Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwählt hast unter diesen zweien.“ Apg. 1:24.

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