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Wie ich die Lektionspredigt studiere

Eine Anzahl aktiver Christlicher Wissenschafter ist gebeten worden, uns zu schreiben, wie sie die wöchentliche Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft studieren. Im Nachstehenden bringen wir Auszüge aus einigen dieser Briefe.

Wie ich die Lektionspredigt studiere

Aus der Dezember 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bevor ich zu lesen anfange, mache ich mir klar, daß der zweifache und unpersönliche Pastor unserer Kirche die Bibel und das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, ist, und ich freue mich, daß die aus diesen Büchern zusammengestellten Lektionspredigten es mir ermöglichen, Zwiesprache mit Gott zu halten.

Der erste Schritt in meinem Studium ist stilles Gebet, das Gebet des Herrn und das „Tägliche Gebet“, und ich mache mir dabei die Wahrheit von allem, was ich bete, klar. Dies macht mein Denken empfänglich für die in der Wochenlektion enthaltenen Lehren. Ich konzentriere mich auf das Thema und denke über die Beziehung des Goldenen Textes zum Thema nach. Ich denke über die im Wechselseitigen Lesen enthaltenen Bibelstellen nach und überlege mir ihre Bedeutung im Hinblick auf den Goldenen Text. Wenn mir die Beziehung unklar zu sein scheint, was manchmal vorkommt, ziehe ich Bibellexika und allgemeine Nachschlagewerke, Bibelkommentare und mitunter verschiedene andere Bibelübersetzungen zu Rate, um mir Klarheit darüber zu verschaffen, was sie in diesem Zusammenhang bedeuten. Durch diese Arbeit kann ich das Thema erfassen, und sie bereitet mein Denken auf die sechs Abschnitte vor, die die Lektion ausmachen.

Ich suche den Leitgedanken in jedem Abschnitt zu finden und den Zusammenhang zwischen ihm und den Zitaten dieses Abschnitts zu erkennen. Ich bemühe mich, den geistigen Sinn eines jeden Zitats zu erfassen und zu verstehen, wie es den Leitgedanken dieses Abschnitts entwickelt und erklärt.

Als ich einmal um einen mehr geistigen Begriff der Lektionspredigt betete, fiel mir der folgende Bibelvers ein: „Sie tranken aber von dem geistlichen Fels, der mitfolgte, welcher war Christus“ (1. Kor. 10:4). Dies befriedigte mich. Seitdem denke ich daran, daß der heilende Christusgeist die Lektion durchdringt. Den Christus in jeder Lektion zu suchen ist der Kernpunkt meines Studiums und bestätigt „die Übereinstimmung des Göttlichen mit dem Menschlichen“, von dem Mrs. Eddy spricht, wenn sie sagt: „Wird der geistige Mahner verstanden, so ist das die Übereinstimmung des Göttlichen mit dem Menschlichen, der Gipfel der Christlichen Wissenschaft“ (Vermischte Schriften, S. 100).

In den Lektionen finde ich, daß mein Denken von dem Tröster geleitet wird und daß der Geist der Wahrheit in Wissenschaft und Gesundheit Christi Jesu Verheißung erfüllt. Die Lektion führt das Denken behutsam in die Wahrheit ein, und doch enthält sie oft eine eindringliche Ermahnung, spezielle Irrtümer aufzugeben, die den Christus ebenso verborgen halten wie ein verhärtetes Herz und Unglauben, die Christi Jesu heilende Botschaft vor einem Teil seiner Zuhörer verborgen hielten.

Das Ziel ist inspirierendes Studium. Die Lektion bringt den Mechanismus einer materiellen, sterblichen Mentalität zum Schweigen und entfaltet die göttliche Fähigkeit, Gott zu verstehen und gottähnlich zu sein.

In den Lektionspredigten finde ich die Autorität zu heilen. Manchmal sage ich mir: „In dieser Lektion ist Gottes kostbare Liebe als der Christus ausgedrückt, und ich weiß es. Sie ist hier, um mit Autorität zu heilen.“ Ich schaue auf Gott, das göttliche Prinzip des Heilens, wie Christus Jesus es uns zeigte und zu tun gebot.

In ihrem Artikel „Der Weg“ (Verm., S. 355) sagt Mrs. Eddy, daß mehr von dem Geist benötigt wird, wenn augenblickliches Heilen die Ausübung der Christlichen Wissenschaft charakterisieren soll. Wenn wir die Lektion mit dem Wunsch studieren, mehr von dem heilenden Geist aufzunehmen, ist es hilfreich, an die drei Stufen des Fortschritts zu denken, die in dem Artikel „Der Weg“ dargelegt sind: Selbsterkenntnis, Demut und Liebe.

In Verbindung mit dem Studium der Lektion lese ich oft die Erklärung „Mary Baker Eddys Platz“ (Der Herold der Christlichen Wissenschaft, Mai 1966), weil es für das Verständnis des fortschreitenden Gedankens in der Bibellektion äußerst wichtig ist, Mrs. Eddys Platz richtig einzuschätzen sowie die Tatsache, daß die Christliche Wissenschaft nicht nur der verheißene Tröster ist, sondern auch Gott als Mutter enthüllt. Der Sauerteig der göttlichen Liebe, der in Wissenschaft, Theologie und Medizin am Wirken ist und den Gott ihr gab, wird in den Lektionen immer klarer herausgearbeitet. Je mehr wir sehen, wie in der Lektion die Mutterliebe Gottes am Werke ist, um so mehr wird unsere Fähigkeit, durch den Geist zu heilen, gesteigert. Die Sünde wissenschaftlich anstatt theologisch zu behandeln, nämlich sie als unwirklich zu sehen, scheint das große Gebot der Stunde zu sein — nicht Personen das Böse zur Last zu legen oder sich vom Geist abzuwenden, wenn Irrtümer aufgedeckt werden. Zu wissen, daß „der Verkläger. .. verworfen ist“ (Offenb. 12:10), und an die Lektion mit freudiger Anerkennung dieser Tatsache heranzugehen — zu sehen, daß Gottes Arbeit bereits getan ist und Er alle Dinge neu gemacht hat —, das macht die Arbeit und das Studieren leicht.

In den 26 Themen der Bibellektion finden wir eine Fülle von Beweisen, daß Gott die menschlichen Bedürfnisse stillt. Wenn wir dem Geist des Christus gemäß leben, den wir in den Lektionen finden, arbeiten wir an der Erlösung der ganzen Menschheit mit und lernen das unsterbliche Leben schon jetzt kennen.

Ich studiere die Lektion nun schon über sechzig Jahre, und vor ein paar Jahren fiel mir auf, daß ich mir Namen, Verabredungen oder Begebenheiten nicht mehr merken konnte, wie ich es sollte; so gebe ich mir nun, wenn ich aufwache, einen Test, der folgendermaßen beginnt: Weißt du wirklich, daß es einen Gott und daß Gott Gemüt ist, Leben, Wahrheit und Liebe? Weißt du, daß Leben ewig ist? Daß du ewiges Leben ausdrückst?

Ferner: Weißt du, daß die Fähigkeiten ebenso ewig sind wie Gemüt, Leben, Wahrheit und Liebe? Wie heißt das Thema der heutigen Lektionspredigt? Wie lautet der Goldene Text? Ist das Wechselseitige Lesen aus dem Alten oder Neuen Testament? Was ist der Hauptgedanke? Ist das Thema im ersten Abschnitt der Lektion zu erkennen? Wie heißt es? Kommen Stellen aus dem Programm, den Glaubenssätzen, dem Glossarium darin vor? Wird in der Lektion eine Heilung berichtet? In welcher Weise ist sie mit dem Thema der Lektion verbunden? Welche Rolle spielt der letzte Abschnitt?

Nachdem ich diese Fragen beantwortet habe, öffne ich meine Bücher, um zu sehen, wie ich dabei abgeschnitten habe. Wenn ich mit der Lektion fertig bin, wobei ich Konkordanzen, Kommentare, andere Bibelübersetzungen usw. verwende, prüfe ich mich, wieviel ich heute gelernt habe, was ich gestern noch nicht gewußt hatte.

Ich bin überzeugt, ich habe es dieser Methode des Studiums zu verdanken, daß ich ein ausgezeichnetes Gedächtnis habe, daß mein Seh- und Hörvermögen, das sehr schlecht gewesen war, wiederhergestellt wurde, daß ich jedem Tag voller Erwartung entgegenschaue und ein sehr glückliches, aktives Leben führe.

Die Lektionspredigt ist wie ein moderner Supermarkt mit einem großen Warenbestand, übervoll von geistigen Wahrheiten, die in der ganzen Welt Anklang finden. Wer sich wegen geistiger Versorgung an die Lektion wendet, findet alle im Laufe der Zeit getesteten Hauptprodukte der fortdauernden Wahrheit. Er findet die Tatsachen des Lebens, die die Gesundheit erhalten, und die unerschöpfliche heilsame Frische der göttlichen Liebe. Wenn wir uns täglich zur Stillung unseres Bedarfs an geistiger Substanz an die Lektion wenden, verschafft uns dies eine volle Speisekammer. Weiteres Studium, ob mit Hilfe der Konkordanzen oder autorisierter Literatur, füllt die Speisekammer mit zusätzlichen Köstlichkeiten und sorgt für Vollständigkeit, Ganzheit, Neuheit, Ausgeglichenheit und vor allem Bereitschaft.

Die Lektion ist also ein unerschöpfliches Vorratshaus, dem wir geistige Vorräte für alle menschlichen Bedürfnisse entnehmen können. Sie versorgt uns selbst und unsere Familie uneingeschränkt mit geistiger Speise. Die Stillung dieser Bedürfnisse bewirkt nicht, daß die Versorgung knapp wird oder sich erschöpft, sondern beweist dem Verbraucher, daß die geistige Wahrheit, die ihn erhalten hat, immer noch vollständig, frei zugänglich und in der Lage ist, fünf Menschen oder fünf Millionen zu speisen. Wenn der Christliche Wissenschafter dies weiß, kann er es sich dann leisten, nicht täglich von dieser Gelegenheit, seinen eigenen Vorrat an geistiger Speise zu vermehren, Gebrauch zu machen und nicht bereit zu sein, sein Mahl mit einer hungernden Welt zu teilen?

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