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Gott regiert alle Wirklichkeit

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der September 1976-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Der tierische Magnetismus hat keine wissenschaftliche Grundlage, denn Gott regiert alles Wirkliche, Harmonische und Ewige, und Seine Kraft ist weder tierisch noch menschlich.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 102; So lesen wir im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Vor etlichen Jahren hatte ich Gelegenheit, die Wahrheit dieser Aussage unter Beweis zu stellen. Ich war von einer Examenskandidatin gebeten worden, sie bei einer wichtigen Prüfung durch Gebet in der Christlichen Wissenschaft zu stützen.

Ich mußte einen ruhigen Platz finden, wo ich mich ungestört dieser Aufgabe widmen konnte. Ich ging deshalb in ein nahegelegenes Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft. Auf dem Wege dorthin kam ich an einem Zeitungskiosk vorbei, wo die soeben erschienenen Abendblätter zum Verkauf angeboten wurden. In großen Schlagzeilen wurde eine politische Entscheidung bekanntgegeben, die zu den größten außen- und innenpolitischen Schwierigkeiten führen konnte. Ich war sehr beunruhigt.

Im Lesezimmer angekommen, war ich noch immer so verwirrt, daß ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, daß die Zeit der Prüfung herbeigekommen war. In dieser Notlage griff ich zu Wissenschaft und Gesundheit. Ich schlug es auf und las dort die Worte: „Gott regiert alles Wirkliche.“ Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Ja natürlich, darauf kommt es letzten Endes an, sagte ich mir. Was wirklich ist, ist von tatsächlicher Bedeutung und untersteht der Regierung Gottes. Viele Bibelstellen bekräftigen dies. Im Buch des Propheten Jesaja lesen wir: „Es ist sonst kein Gott außer mir ... Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.“ Jes. 45:21, 22;

Ich beruhigte mich und verfolgte diesen Gedanken weiter. Die Kandidatin bestand die Prüfung. Sie erzählte mir später, daß sie jedesmal, wenn sie eines der zur Verfügung stehenden Nachschlagewerke benutzen wollte, immer gleich zu dem richtigen Band griff und ihn dort aufschlug, wo sich die gewünschten Informationen befanden. Natürlich, Gott regiert eben alles!

Gottes Regierung ist fortlaufend. Die göttliche Regierung fördert unablässig alles Gute. Gesegnet sind die, die desgleichen tun, und die Regierungen, die die Eigenschaften der göttlichen Regierung zum Ausdruck bringen. In manchen Ländern z. B. haben die Bürger das Recht und die Gelegenheit, ja sogar die Pflicht, bei der Führung der Regierungsgeschäfte mitzuwirken, und zwar über das von ihnen gewählte Parlament. Sie können somit Fehler berichtigen helfen, die in der Vergangenheit gemacht worden sein mögen, und den zukünftigen Kurs ihrer Regierung in etwa bestimmen. Diese Funktionen der Staatsbürgerschaft erlegen einem ganz gewiß große Verantwortung auf.

Hier bietet ein Wissen um die Christus-Wissenschaft eine wertvolle Stütze. Betrachten wir einmal folgende Stelle in Wissenschaft und Gesundheit:Gott hat dem Menschen unveräußerliche Rechte verliehen, unter anderem Selbstregierung, Vernunft und Gewissen. Der Mensch regiert sich selbst nur dann in rechter Weise, wenn er sich von seinem Schöpfer, der göttlichen Wahrheit und Liebe, richtig leiten und regieren läßt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 106; Wenn wir so regiert werden, lassen wir uns nicht von Einflüssen beherrschen, die unserer gottverliehenen Natur fremd sind, sondern wir bemühen uns, von den Rechten eines guten Staatsbürgers ehrlich Gebrauch zu machen. Wenn wir uns in rechter Weise selbst regieren, werden wir die Fähigkeit zeigen, von Propaganda und anderen schädlichen Einflüssen unabhängige Entscheidungen zu treffen, Entscheidungen, die auf gesundem Menschenverstand beruhen.

In den ernsten Angelegenheiten des Lebens — und zu ihnen gehören die Wahlen — handelt man nicht leichtsinnig, emotionell oder unüberlegt. Und was für den einzelnen Bürger bei den Wahlen gilt, gilt auch für den Staatsmann nach den Wahlen. Wir lassen uns in unserer Urteilsbildung oder unserem Entschluß nicht von Elementen, die sich nicht mit unserem Gewissen vertragen, beeinflussen, sondern lassen uns von Gott, dem allwissenden Gemüt, leiten. „Vernunft ist die tätigste menschliche Fähigkeit“ ebd., S. 327;, schreibt Mrs. Eddy. Wir können sie auch im Bereich der Politik walten lassen. Vernunft bremst Emotion.

Niemals sollte man das Gewissen ausschalten oder zulassen, daß es verdunkelt wird. Jeder freie Mensch weiß zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Gott befähigt ihn dazu. Sein Gewissen läßt ihn erkennen, was recht und gerecht ist, und bewahrt ihn davor, getäuscht zu werden. Die Verfassung eines Landes bezeichnet die Gewissensfreiheit als „unverletzlich“ und erkennt sie somit als ein Menschenrecht an.

Das Recht, sich über die Vorgänge in der Regierung und über nationale und internationale Angelegenheiten zu informieren, ist den Bürgern in den freien Demokratien zugesichert. Mrs. Eddy stützte dieses Recht sehr, als sie die zuverlässige, gut informierte Tageszeitung The Christian Science Monitor gründete. Wer wahrheitsgetreue Informationen sucht, findet sie. Wer den ehrlichen Wunsch hat, sich zu informieren, wird feststellen, daß ihm die Kanäle zu diesen Informationen offenstehen.

Bei Wahlen ist die Bevölkerung viel zweifelhafter Propaganda ausgesetzt. Ein wirksames Gegenmittel ist intelligentes Denken. Intelligenz ist eine göttliche Fähigkeit, nicht eine menschliche. Der Mensch spiegelt Intelligenz wider. Da die Intelligenz eine grundlegende Eigenschaft Gottes, des göttlichen Gemüts, ist, ist sie allwissend, allgegenwärtig und allmächtig. Sie ist immer dort, wo sie gebraucht wird, sie führt uns zu der Lösung, und sie setzt sich auch durch. Die Intelligenz kann uns gegen die mentale Suggestion, sei sie unbewußt oder boshaft, immun machen.

Wie oft hört man den Ausruf: „Ach, Politik interessiert mich nicht“ oder: „Politik ist ein schmutziges Geschäft.“ Ein Land kann jedoch nicht ohne Politik existieren. Gesetze müssen formuliert und Verträge abgeschlossen werden. Wir können stets die göttliche Führung suchen. Man sollte nicht danach trachten, Gott, das Gute, aus einer Phase des menschlichen Lebens, die einem nicht gefällt, auszuklammern. Wollen wir daran festhalten, daß Gott das göttliche Prinzip ist und alles Wirkliche regiert. Wenn die von uns nicht gewählten politischen Gruppierungen die Oberhand gewinnen, brauchen wir nicht zu verzagen. Erinnern wir uns statt dessen an die trostreichen Worte eines Kirchenliedes:

Hinter allem Trug und Schein
Stehet Gott und hält in Liebe
Wache über dem, was Sein.Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 258.

Vergessen wir niemals: „Gott regiert alles Wirkliche.“

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