„Alle Dinge sind geistig erschaffen. Gemüt, und nicht die Materie, ist der Schöpfer. Liebe, das göttliche Prinzip, ist Vater und Mutter des Weltalls, einschließlich des Menschen“ (Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, S. 256). Ich möchte heute davon berichten, wie Gottes liebevoller Schutz und Seine allgegenwärtige Macht eine Rettung aus dem Meer bewirkte.
Ich verbrachte einmal einen Teil meines Urlaubs am Nordseestrand Stückenbüttel und besuchte die Insel Neuwerk. Als das Wasser zurückgegangen war, trat ich die Wattenwanderung an, dabei überquerte ich drei Priele — das sind seichte Rinnen, die sich bei Flut zuerst wieder mit Wasser füllen. Als es Zeit war, wieder zurückzuwandern, wunderte ich mich, daß der Meeresboden nicht trocken, sondern noch mit Wasser bedeckt war; aber man versicherte mir, daß es in Ordnung sei, die Rückwanderung anzutreten.
Bald holte ich einen Lehrer mit seiner Schulklasse ein. Obwohl es seine dreißigste Wattenwanderung war und die Wanderungen immer gut verlaufen waren, sorgte er sich doch um die Kinder, denn heute war das Wasser nicht völlig zurückgegangen. Als wir den dritten Priel erreichten, war das Wasser schon sehr gestiegen, und die kleineren Kinder konnten nicht mehr hindurchgehen. Der Lehrer entschloß sich dann, die kleineren Kinder auf dem Rücken hinüberzubringen. Ich folgte ihm mit den übrigen Kindern.
Als wir vorwärts wateten, stieg das Wasser immer höher. Ich betete und hielt daran fest, daß wir als geistige Ideen Gottes sicher und unversehrt in Gott lebten, unter Seiner unfehlbaren Herrschaft. Mrs. Eddys Lied Mutters Abendgebet, besonders der zweite Vers, erfüllte mein Herz mit Zuversicht. Dieser Vers beginnt mit den Worten (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 207): „Liebe beut Zuflucht.“ Als das Wasser den Kindern schon fast bis zum Kinn ging, erreichten wir endlich den Strand, und alle waren gerettet. Die Freude der Eltern und der anderen Leute, die sich versammelt hatten, war groß. Für mich wird dieses Erlebnis unvergessen bleiben.
Welche Wahrheit liegt doch im ersten Vers des folgenden Liedes aus der alten deutschen Ausgabe des Liederbuchs der Christlichen Wissenschaft (Nr. 223): „Was zagst du? Gott regiert die Welt ... Wenn Meeresflut, Schwert, Feuersglut Dich schon ereilet hätten, so kann Er doch noch retten.“ Ja, Gott kann uns retten, wenn unser Glaube an Seine Allmacht festbleibt und wir die Lehren der Christlichen Wissenschaft anwenden. Ich danke Gott für Seinen Schutz und bitte um ein größeres Verständnis der Christlichen Wissenschaft.
West-Berlin, Deutschland