Wir können uns kühn von jener Lüge distanzieren, die behauptet, daß ein materieller Körper unser Leben und unsere Substanz sei. Gottes rechtschaffenes Gesetz beruht auf der Wissenschaft des wahren Seins — auf dessen Geistigkeit, Ewigkeit und vollständiger Harmonie. Da der Mensch Idee ist, die Widerspiegelung Gottes, des göttlichen Gemüts und Geistes, hat er in Wahrheit keinen materiellen Körper, der Schmerz empfinden kann, noch gibt es im unendlichen Geist irgendwo Materie. Wie kann es dann in nichtexistenter Materie Schmerzen geben? Gott, der Leben und Seele ist, ist überall und Alles.
Der unergründliche Geist ist gut, Gott, Alles-in-allem. Außerhalb des Geistes gibt es nichts, was in ihn eindringen könnte, noch gibt es irgendeinen Platz, den Geist nicht ausfüllte, oder einen Raum für irgend etwas neben Geist. Da Geist überall ist, kann die Materie, sein Gegenteil, nirgendwo in Gottes Universum sein — dem einzigen Universum, das es gibt. Folglich besteht die Materie nicht als eine Wirklichkeit, und es kann keine Schmerzen in der Materie, dem Nichts, geben. Sowohl Materie als auch ihre Empfindungen sind Illusionen.
Wenn jemand glaubt, er fühle Schmerzen, so kann er dies durch das Verständnis und die Anwendung der heilenden Methode der Christlichen Wissenschaft, die Mrs. Eddy in ihren Schriften erklärt, überwinden. In ihrem Buch Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft schreibt sie: „Die Übel des sterblichen Daseins sind nichts als irriges Denken — Krankheiten des sterblichen Gemüts und nicht der Materie; denn die Materie kann weder fühlen, sehen noch über Schmerz oder Krankheit berichten.“ Grundz., S. 10;
Da materielle Annahmen des sterblichen Gemüts völlig unwirklich sind, denn sie kommen nicht vom göttlichen Gemüt, Gott, kann man sich weigern, sie zu akzeptieren oder ihnen Macht zu geben. Ich hatte einmal Gelegenheit, dies zu verstehen und die heilende Macht der Christlichen Wissenschaft zu beweisen. Ich hatte Beschwerden im Bein; beim Gehen wie beim Ruhen konnte ich die Schmerzen kaum noch ertragen. Durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft wußte ich, daß die Schmerzen nicht tatsächlich in der Materie sein konnten, und ich bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft, mir zu helfen, das zu überwinden, von dem ich wußte, daß es nichts anderes als eine falsche Annahme von Schmerzen war, die nicht vom göttlichen Gemüt, sondern vom sterblichen Gemüt kam.
Da ich wußte, daß Gemüt in Wirklichkeit Gott ist, wies ich das sterbliche Gemüt zurecht und klammerte mich beständig an die Wahrheiten, die uns vom göttlichen Gemüt her zuströmen. Immer wieder bekräftigte ich, daß Gott den Menschen zu Seinem Ebenbild schafft und daß ich in Wahrheit Gottes geistiges Kind war. Eine göttliche Idee besitzt keinen materiellen Körper, weder einen schmerzerfüllten noch einen schmerzlosen. Nach einer Zeit geistigen Wachstums, für die ich äußerst dankbar bin, verschwanden die Schmerzen ein für allemal.
Jede Suggestion von Schmerz in der Materie kann durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft und die Anerkennung der heilenden Macht der göttlichen Liebe zerstört werden. Die Erkenntnis, daß geistig wissenschaftliche Tatsachen immer gegenwärtig sind, macht die Nichtsheit der Ansprüche der Materie — Schmerz, Begrenzung und andere falsche Annahmen — augenscheinlich. Es gibt keine böse Macht, ob sie nun Teufel, tierischer Magnetismus, Hypnotismus oder aggressive mentale Suggestion genannt wird. Man kann sein Bewußtsein ohne Gefahr mit der Allheit des allerhabenen und alleinigen Gottes, der Allgewalt des Geistes, der ewigen Allgegenwart des Lebens und der Allmacht des Gemüts, des ewig Guten, füllen.
Weder materielle Medizin noch Drogen, noch sonst irgendein materielles Hilfsmittel zerstören wirklich Schmerzen, denn in Wahrheit ist die Materie nicht Substanz. Sie ist in jeder Form eine sterbliche Illusion, absolut machtlos, irgend etwas zu bewirken. Daher nützt es uns nichts, wenn wir uns den Suggestionen, Versuchungen oder Ansprüchen des sterblichen Gemüts hinsichtlich der Nützlichkeit materieller Heilmittel ergeben. Gott ist allmächtiges Gemüt, die einzige Macht, die es gibt, das einzige Heilmittel für Schmerzen. Mrs. Eddy sagt: „Die Schulen haben den Glauben an Arzneien weit mehr zur Mode gemacht als den Glauben an die Gottheit. Dadurch, daß man es der Materie überlassen hat, ihre Disharmonie selbst zu zerstören, sind Gesundheit und Harmonie geopfert worden. Solche Systeme sind der Lebensfähigkeit geistiger Kraft bar, durch die der materielle Sinn zum Diener der Wissenschaft gemacht wird und die Religion christusähnlich wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 146;
Jesu Worte und Werke sichern uns zu, daß wir Schmerzen durch geistiges Verständnis überwinden können und keinen Schaden für uns selbst oder andere zu befürchten brauchen. Er versicherte allen, die seinen Lehren getreu folgen: „Sehet, ich habe euch Vollmacht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden.“ Luk. 10:19;
Gottes geistig vollkommene und demonstrierbare Gesetze — die allein regierenden Gesetze — sind gerecht und gut, denn Gott ist ein liebender Vater. Sein allerhabener Wille ist der einzige Wille. Er — als Ursache — ist die einzige Ursache in der ganzen Schöpfung. Materie ist im immer gegenwärtigen göttlichen Bewußtsein nicht enthalten. Harmonie und geistiges Glück sind überall. Das Gute ist allerhaben. Die göttliche Liebe kennt den Menschen als vollkommen und gesund und friedevoll. Daher muß der Mensch so sein. Wenn wir erkennen, daß es nichts neben dem einen vollkommenen, unendlichen Gott und Seiner Widerspiegelung, dem vollkommenen Menschen, gibt, schwindet jeder falsche Begriff von Schmerz, den wir zu fühlen glaubten. Schmerzlosigkeit wird dann als der wahre Zustand des Menschen demonstriert.
Während der Kreuzigung mag Jesus durch die Annahme großer Schmerzen herausgefordert worden sein. Mrs. Eddy sagt über seine Arbeit im Grabe nach der Kreuzigung: „Er trat allen Ansprüchen der Medizin, der Chirurgie und der Hygiene entgegen und meisterte sie auf der Grundlage der Christlichen Wissenschaft, der Macht des Gemüts über die Materie.
Er nahm keine Arzneien, um Entzündungen zu lindern. Er war weder von Nahrung noch von frischer Luft abhängig, um die verbrauchten Kräfte wiederherzustellen. Er bedurfte nicht der Geschicklichkeit eines Chirurgen, um die zerrissenen Hände zu heilen, um die verwundete Seite und die durchbohrten Füße zu verbinden, damit er das Schweißtuch und die Grabtücher mit diesen seinen Händen entfernen und seine Füße wie vordem gebrauchen konnte.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 44; Jesu zweifelnder Jünger Thomas, der noch glaubte, daß die Materie Substanz war, war nicht zu überzeugen, daß sein Meister vom Grabe auferstanden war, bis er die Nägelmale sah, sie berührte und seine Hände in Jesu Seite legte.
Der Offenbarer Johannes, der erkannte, wie vollständig Christus Jesus seine Macht über die Materie bewiesen hatte, befand sich in einem ganz anderen Bewußtseinszustand und war daher in der Lage, viel mehr wahrzunehmen, als das materielle Auge sehen kann. Anstelle eines falschen materiellen Begriffs vom Universum sah Johannes den wirklichen Himmel und die wirkliche Erde vollkommen und geistig — frei von Schmerzen, gottgeschaffen, zur Freude aller Seiner Söhne und Töchter, von denen Ihm jeder einzelne lieb und wert ist. Johannes faßt seine Gedanken über das wirkliche, schmerzfreie Universum wie folgt zusammen: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ Offenb. 21:4.