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„,Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilf’ am nächsten‘“ (Wissenschaft und Gesundheit...

Aus der Juli 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„,Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilf’ am nächsten‘“ (Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, S. 266). Daß dies wahr ist, zeigte sich in meiner Erfahrung. Ich wurde wie ein Lamm zur Herde zurückgeführt, zurück zu unserem himmlischen Vater — was in meinem Leben die Worte Christi Jesu bestätigte (Luk. 12:32): „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“

Vor einigen Jahren wurde ich zu einem Jahr Zwangsarbeit im Straßenbau verurteilt. Ehe ich in ein Arbeitslager geschickt wurde, wurde ich in eine Strafanstalt eingewiesen, wo die Ungerechtigkeit unter den Menschen sehr deutlich war. Als meine Not dort durch Furcht, Einsamkeit, Haß und Angst am größten war, war Gottes Hilfe am nächsten. Sie öffnete die Tore des Gefängnisses und setzte mich frei.

Durch meine Frau war ich mit der Christlichen Wissenschaft in Berührung gekommen, aber ich konnte mich nur noch an die Worte an der Wand einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, erinnern: „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Not gestillt und wird sie immer stillen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 494). Zwei Tage lang hielt ich an dieser Erklärung fest und bemühte mich, die Tatsache nicht aus den Augen zu verlieren, daß Gott mich umgab. Als ich an jenem Abend nach dem Essen in meine Zelle zurückkehrte, sah ich ein Exemplar des Christian Science Journals auf dem Fußboden einer der Zellen liegen. Ich hob es sofort auf, und während der nächsten paar Tage lernte ich nahezu das ganze Journal auswendig. Es war mein Trost und Frieden, bis ich in ein Arbeitslager entlassen wurde, wo ich die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit bei mir haben durfte. Zu der Zeit begann ich das tägliche Studium der Lektionspredigten im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft, und bei jeder Gelegenheit las ich Wissenschaft und Gesundheit.

Diese Periode des Lernens und der Wiedergeburt war zwar für mein Wachstum und Verständnis meines Einsseins mit meinem himmlischen Vater wichtig, aber ich begriff so viele Dinge nicht, die ich las. Ich bat Gott, mich doch zu führen und mir zu helfen, das, was ich lernte, zu verstehen. Am nächsten Morgen wurden wir auf eine Anhöhe geschickt, auf der wir eine neue Steinmauer errichten sollten. Während ich auf die anderen Insassen wartete, die noch kommen sollten, blickte ich hinaus über den blauen Pazifik; ich war umgeben von prächtigen Bergen, die nach einem kräftigen Regenschauer frisch und klar aussahen. Ich schaute auf den Boden unter meinen Füßen, der gesprengt worden war und auf dem viele Tonnen schwere Maschinen standen. Ein kleiner Grashalm hatte sich aus der Erde geschoben. Als erstes sagte ich: „Ich danke Dir, Vater“, und meine Gedanken eilten zu einer Erklärung Mrs. Eddys (Wissenschaft und Gesundheit, S. 516): „Das Gras zu unseren Füßen ruft schweigend aus: Die Sanftmütigen, werden das Land erben‘.“ Ich erkannte, daß Gottes Liebe und Fürsorge für einen Grashalm so augenscheinlich war und daß Gott auch dem Menschen Herrschaft über alle Dinge gegeben hat.

Mein Verständnis von der Christlichen Wissenschaft wurde durch dieses Erlebnis geweckt, und von der Zeit an hatte ich viele Demonstrationen und weitere Beweise von Gottes Fürsorge und Schutz.

Meine erste größere Demonstration in der Christlichen Wissenschaft war, daß ich schon nach vierzig Tagen aus dem Arbeitslager entlassen wurde und wieder ein normales Leben führen konnte. Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft, meine Frau und ich: wir beteten alle. Ich fühlte, daß mein rechter Platz bei meiner Familie und meinen lieben Angehörigen war. Am einundvierzigsten Tag meiner einjährigen Haft mußte ich wieder vor Gericht erscheinen. Der Richter erließ mir den Rest der Strafe. Drei Männer — zwei von ihnen hatte ich zuvor nicht gekannt, und der andere war ein Freund — hatten von meiner Situation gehört. Diese Männer nahmen es auf sich, für ein Darlehen zu sorgen und mir einen Arbeitsplatz zu beschaffen. Sie setzten meinen Anwalt davon in Kenntnis, der diese Informationen dem Richter vorlegte. Der Richter verfügte den Straferlaß. All das geschah, als wir darum beteten, Gott besser zu verstehen. Weder meine Frau noch ich taten auch nur einen einzigen menschlichen Schritt bei dieser Demonstration. Meine Entlassung war ein wirklicher Segen. Was für ein Freudentag, nicht nur aus dem Arbeitslager entlassen zu werden, sondern auch Gott in Tätigkeit zu sehen!

Seit der Zeit habe ich kein Verlangen mehr nach Alkohol und Tabak. Gott führte uns zu einem erfolgreichen Geschäftsunternehmen, das wir verkauften, um in ein schönes Land zu ziehen, in dem wir es als unsere Hauptaufgabe betrachten, Gott, die eine göttliche Individualität, widerzuspiegeln und zum Ausdruck zu bringen und Ihm hier zu dienen.

Ich bin sehr dankbar, diese Erfahrung mit anderen teilen zu können. Sie mag ihnen helfen zu verstehen, daß sie nicht physisch in einer Anstalt eingeschlossen sein müssen — nicht im Gefängnis verweilen müssen —, wenn die moralische Heilung stattgefunden hat. Wir lernen: wenn die Gedanken, die wir hegen, nicht vom göttlichen Gemüt kommen, dann halten sie uns gefangen und berauben uns unserer Freiheit.

Göttliche Ideen, die von Gott kommen, sind eindeutige Beweise dafür, daß Seine Liebe und Sein Schutz immer mit uns sind und daß Er uns in einer Notlage stets die Gelegenheit geben wird, für uns selbst zu beweisen, daß Er eine immer gegenwärtige Hilfe ist.

Ich bin demütig dankbar, eine liebevolle Frau und verständnisvolle Freunde zu haben, dankbar für die treuen Ausüber, für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, für Klassenunterricht und das Komitee für die christlich-wissenschaftliche Betreuung in Anstalten, das mir half. Ich bin dankbar für unseren Wegweiser, Christus Jesus, und für Mrs. Eddy, die Verfasserin von Wissenschaft und Gesundheit.


Ich bin die oben erwähnte Ehefrau. Während der Abwesenheit meines Mannes war der dritte Glaubenssatz mein ständiger Begleiter (Wissenschaft und Gesundheit, S. 497): „Wir bekennen Gottes Vergebung der Sünde in der Zerstörung der Sünde und in dem geistigen Verständnis, das das Böse als unwirklich austreibt. Aber die Annahme von Sünde wird so lange bestraft, wie die Annahme währt.“ Wenn die Menschen wahre Wiedergeburt erleben und ein ehrliches und aufrichtiges Verlangen nach Umwandlung zeigen, brauchen sie nicht mehr zu leiden.

Die Männer, die sich für die Entlassung meines Mannes eingesetzt hatten, waren auch mir unbekannt. Gott nahm sich wahrlich der ganzen Angelegenheit an. Ich hatte keine menschlichen Schritte unternommen, um das Darlehen zu bekommen oder eine Arbeitsstelle für meinen Mann zu finden — beides Bedingungen für seine Entlassung.

Ich bin auch dankbar dafür, daß mein Mann durch diese Erfahrung in dem Komitee für die christlich-wissenschaftliche Betreuung in Anstalten in unserem Land tätig sein konnte. Für die Christliche Wissenschaft und alles, was sie für unsere Familie getan hat, bin ich tief dankbar.

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