Karl war ein guter Schwimmer, der jeden Tag in einer Badeanstalt mit einem erfahrenen Trainer übte. Er hatte dies seit seinem zehnten Lebensjahr getan, und er hatte fast nie gefehlt.
Eines Nachts wachte Karl mit Ohrenschmerzen auf. Die Schmerzen hielten mehrere Tage und Nächte an. Er ging nicht zur Schule und wollte nicht einmal ans Schwimmen denken.
Aber es war keine vergeudete Zeit. Er lernte auf Gottes Stimme zu lauschen, sich von dem falschen Begriff von einem körperlichen Ohr dem wahren Begriff von Ohren zuzuwenden, den Mrs. Eddy uns in Wissenschaft und Gesundheit gibt: „Nicht Organe der sogenannten körperlichen Sinne, sondern geistiges Verständnis.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 585;
Seine Mutter riet ihm, auch gründlich über die Bedeutung des ersten Gebots nachzudenken: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 2. Mose 20:3; Sie erklärte, daß wir das erste Gebot brechen, wenn wir die Materie als einen Gott, Schmerzen als einen Gott ansehen, denn Gott ist Geist. Unser Denken und Tun der Materie oder den Schmerzen unterzuordnen bedeutet zuzulassen, daß sie uns regieren.
Karl bemühte sich, dem ersten Gebot zu gehorchen. Er gab sich wirklich Mühe. Je mehr er es tat, um so leichter wurde es. Er befolgte konsequenter das Gesetz — erkannte immer mehr die Allheit Gottes, des Geistes, und die Nichtsheit der Materie. Die Schmerzen hörten auf, und sein Gehör wurde wieder normal.
Sein Trainer hatte ihn vorher zu einem Wettschwimmen angemeldet, das für den nächsten Tag angesetzt war, und als Karl am Morgen des Wettkampfs aufwachte, wußte er nicht, was er tun sollte. Er wollte gern mitmachen, aber er fragte sich, ob das Problem wohl wiederkehren würde, wenn er ins Wasser ging. Das wollte er auf keinen Fall!
Seine Bibel lag in Reichweite, und er hatte ein Zeichen hineingelegt, wo die Gebote waren. Er schlug die Stelle auf und begann das zweite Gebot zu lesen: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist.“ V. 4.
Er überlegte: „Diese Gesetze sind geistige Gesetze. Sie sind unveränderlich, und ich kann mich auf sie verlassen. Ein Schwimmbecken ist nicht gerade, Wasser unter der Erde‘, aber ich kann sicher sein, daß das Wasser mir nicht schaden kann, weil Gott Alles ist. Ich werde keine anderen Götter neben Gott haben.“
Er packte seine Badehose und sein Handtuch ein und ging zum Wettkampf. Wie schön war es doch, wieder bei seinen Freunden zu sein, und es machte Spaß, ins Wasser zu springen. Er schwamm zum anderen Ende, so schnell er konnte, machte eine flinke Kehrtwendung und schwamm zum Startpunkt zurück. Sogar das Chlor roch gut! Noch nie hatte er sich besser gefühlt.
Das war das Ende der Ohrenschmerzen und der Anfang einer neuen Wertschätzung der Gebote.
