Wir lehren die Sonntagsschüler, wie sie heilen können
Vor einiger Zeit wies der Vorstand der Christlichen Wissenschaft in dieser Spalte darauf hin, wie wichtig es sei, daß die Sonntagsschüler das Heilen gelehrt werden. Siehe Der Herold der Christlichen Wissenschaft, November 1975, S. 331 ; Unter den vielen dankenswerten Briefen, die daraufhin eingingen, waren mehrere von Sonntagsschulvorstehern, die um Anregungen baten, wie sie am besten vorgehen könnten.
Wir dachten, daß es für das ganze Feld hilfreich wäre, an einigen der Gedanken teilzuhaben, die die Abteilung für Zweige und Ausüber an einzelne Kirchen weitergibt.
— Aus den Berichten der Zweigkirchen über die Sonntagsschule ist ersichtlich, daß der Unterricht dann am wirksamsten ist, wenn er auf dem Verständnis des Lehrers von der Christlichen Wissenschaft und seiner Demonstration derselben beruht. Wenn der Lehrer an seine eigenen Probleme mit der Wahrheit des Seins herangeht, wird er natürlich die Bedürfnisse anderer besser erkennen und in heilender Weise lehren können.
— Im Sonntagsschulunterricht kann hervorgehoben werden, daß die Christliche Wissenschaft heilt, weil sie wahr ist. Bibelgeschichten, die Zehn Gebote, „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ s. Wissenschaft und Gesundheit, S. 468., alles Material, das gelehrt wird, kann als das Wort Gottes, das heilt betrachtet werden. Es kann gezeigt werden, daß der Buchstabe der Christlichen Wissenschaft, natürlich zusammen mit dem Geist, durchaus auf alles, womit die Schüler täglich zu tun haben, anwendbar ist. Berichte über Bibelcharaktere, die sich wegen Hilfe und Heilung auf Gott verlassen haben, können zu dem Leben der Schüler in Beziehung gebracht werden. Wenn der Lehrer die Schüler freimütig und liebevoll an seinen eigenen Erfahrungen teilhaben läßt, werden sie in größerem Maße bereit sein, in der Sonntagsschule über einige der Herausforderungen zu sprechen, denen sie selbst gegenüberstehen. Ein wichtiger Teil dieses Lernprozesses besteht darin, daß jemand erklärt, wie er ein Problem gelöst oder wie sein Gebet die Heilung herbeigeführt hat.
— Die Kinderartikel und Zeugnisse im Herold und der Besuch der Mittwochabend-Zeugnisversammlungen kann den Kindern ebenfalls helfen zu erkennen, wie die Christliche Wissenschaft heilt.
— Der Mitarbeiterstab der Sonntagsschule kann sich auf vielerlei Weise darauf vorbereiten, beim Unterricht größeren Nachdruck auf das Heilen zu legen. Das Entscheidende ist selbstverständlich das individuelle Studium und Gebet und deren Betätigung seitens des einzelnen Lehrers. Die Ausführungen unter der Überschrift „Veranschaulichung der mentalen Behandlung“ (s. S. 410—442) und das Kapitel „Das Lehren der Christlichen Wissenschaft“ in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy enthalten eine Anzahl hilfreicher Gedanken darüber, wie das Heilen gelehrt werden kann. Eine andere Möglichkeit wäre eine Sitzung des Mitarbeiterstabs, um das Lehren des Heilens zu besprechen. Alle Mitarbeiter werden vielleicht ein bestimmtes Thema mit Bezug auf das Heilen studieren oder zur Unterstützung einer besonderen Idee beten wollen. In dem Verhältnis, wie sich den Lehrern hierdurch die Ideen entfalten, werden sie mehr Material für den Unterricht haben und über die Art und Weise, wie sie an den Unterricht herangehen, und über die Ergebnisse miteinander sprechen wollen.
— Dynamisches, erfolgreiches Heilen ist ein einzigartiger Beitrag der Christlichen Wissenschaft. Es verdient einen hohen Platz im Sonntagsschullehrplan.
Ein Lesezimmer, das uns daran erinnert, daß Gott jedermanns Gott ist
Als ein von mehreren Kirchen gemeinsam unterhaltenes Lesezimmer in Wisconsin (USA) in eine belebte Hauptverkehrsstraße in der Innenstadt verlegt wurde, waren der Bibliothekar und seine Mitarbeiter entschlossen, die Norm eines universalen Menschentums aufrechtzuerhalten.
Dieses Lesezimmer liegt an einer belebten Bushaltestelle und in der Nähe eines Kaufhauses und eines größeren Hotels — eine ausgezeichnete Lage, um die bleibenden Werte eines vielrassigen Gemeinwesens zu unterstützen und die unzerstörbare Natur des Guten sichtbar werden zu lassen.
Und so begann man, die geistigen Werte hervorzuheben und sie in den Schaufensterauslagen darzustellen. Das war nicht schwierig.
Die Leute in jener Stadt hatten eine große Liebe zur Bibel. Deshalb wurden Bibeln ausgelegt, die Christliche Wissenschaft wurde als die Wissenschaft des Christentums und Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy und das vierteljahrsheft wurden als unerläßliche Werkzeuge zum Studium der Bibel dargestellt.
Das Ergebnis? Eine Menge Bibeln, Lehrbücher der Christlichen Wissenschaft und Vierteljahrshefte wurden verkauft — ein Ergebnis, das auf das herzliche Verhältnis zur Öffentlichkeit hindeutet. Dies sind die unmittelbar ins Auge fallenden Erfolge. Es gibt auch andere: eine Heilung von Rassenvorurteilen, ein Mann wandte sich erneut dem regelmäßigen Studium der Christlichen Wissenschaft zu, eine Heilung von einer seelischen Störung, die durch grundlose Furcht gekennzeichnet war, und die Überwindung von Selbstverachtung und Beseitigung von Selbstmordtendenzen, um nur einige wenige zu nennen.
Der Kommentar eines Mannes faßt die Reaktion der Öffentlichkeit auf das Lesezimmer zusammen. Er erzählte dem Bibliothekar, daß er gekommen sei, um ihm dafür zu danken, daß das Lesezimmer da war. Er würde nicht eher daran denken, seinen Bus zu besteigen, sagte er, als bis er die Zitate aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit gelesen habe. „Es ist erstaunlich, wie sehr das hilft.“ Er fügte hinzu: „Es gibt mir einen guten Start für den Tag und erinnert mich daran, daß Gott noch immer Gott ist.“
Zweigkirchen in Mitteleuropa wenden sich mehr der Öffentlichkeit zu
Eines Sonntagnachmittags, so berichtet eine Zweigkirche in Bayern, ging eine Frau, wie es oft der Fall gewesen war, an einem Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft vorbei. Aber diesmal wurde sie von der farbenfreudigen Literatur im Schaufenstar angezogen und blieb stehen. Sie las einige Minuten in den Auslagen und fühlte sich veranlaßt hineinzugehen. Das Lesezimmer war jedoch an jenem Tage geschlossen. Und da entdeckte sie den Literaturverteilungskasten in der Nähe der Tür.
Sie nahm einen Herold, ging nach Hause und begann ihn sofort zu lesen. Das Gelesene erfüllte sie mit großer Befriedigung, und sie fühlte, sie hatte gefunden, was sie so lange gesucht hatte. Am nächsten Tag rief sie einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an, dessen Adresse im Herold aufgeführt war, und kurz darauf begann sie, die Gottesdienste zu besuchen und die Christliche Wissenschaft eifrig zu studieren.
Kirchen und Vereinigungen in vielen Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz berichten, daß durch die Vergabe kostenloser Literatur in günstig angebrachten Literaturverteilungskästen der Verkauf von Literatur in ihren Lesezimmern beachtlich zugenommen hat. Eine Vereinigung in Südwestdeutschland schreibt: „Wir müssen unseren Literaturverteilungskasten auf dem Bahnhof immer wieder auffüllen.“ Und eine Kirche in der Schweiz berichtet: „Wir wissen, wir bekommen Abonnements auf den deutschen Herold und den Monitor von Leuten, die diese Veröffentlichungen dem Verteilungskasten entnehmen.“
In vielen Gegenden wenden sich Zweigkirchen den Angehörigen der verschiedensten Nationalitäten an ihrem Ort zu, indem sie Literatur in italienisch, griechisch, spanisch, französisch, indonesisch und portugiesisch verteilen.
Diese erfolgreiche Literaturverteilung im deutschsprachigen Europa ist großenteils auf das Interesse eines Mitglieds zurückzuführen, einen einfachen Verteilungskasten aus klarem Plastik zu minimalen Kosten zu entwerfen. Heute werden nahezu zweihundert davon in Mitteleuropa verwendet, und sie füllen eine entschiedene Lücke aus, besonders in Gegenden, wo die kirchlichen Einrichtungen etwas weiter weg sind.
In einigen größeren Städten arbeiten die Zweigkirchen zusammen, um gemeinsam Schaukästen zu unterhalten und Literatur in Gefängnissen, Jugendherbergen und Altersheimen zu verteilen. Und immer mehr Mitglieder finden Gelegenheit, Literatur an jemand anders weiterzugeben.
„Manche Menschen zögern, ein Lesezimmer zu betreten und um Auskunft oder Literatur zu bitten”, sagt ein Mitglied. „Eine Zeitschrift aus dem Verteilungskasten oder eine persönlich weitergegebene mag daher sehr gut ihr erster Kontakt mit der Christlichen Wissenschaft sein.”
In einer wichtigen Hafenstadt in Norddeutschland wendet sich eine Zweigkirche besonders eindrucksvoll an die Ortsgemeinde, indem sie Informationstische aufstellt (zeitweilige Erweiterungen der Literaturverteilungsarbeit, ähnlich einer Bücherei auf Rädern), und zwar auf einem Flohmarkt und in einem Einkaufszentrum.
Ein offensichtlich wichtiger Teil der Vorbereitung der Kirche auf diese Arbeit in der Ortsgemeinde waren Versammlungen der Kirchenmitglieder, die der Inspiration dienten. Das Komitee berichtet: „Was uns auf unseren Sitzungen besonders klar wurde, war, daß wir nicht auf alle Fragen, die man uns vielleicht stellen könnte, schlagfertige Antworten vorzubereiten brauchten, sondern daß es darauf ankam, die ganze Sache durch Gebet zu schützen und die Unterstützung aller Mitglieder zu haben und während des Unternehmens uns immer in bewußter Einheit mit Gott, dem unendlichen, allwissenden göttlichen Gemüt, zu sehen, das uns dazu befähigt, jede Situation liebevoll, intelligent, klar und heilend zu lösen; und so war es dann auch.
Wir hatten viele schöne Erfahrungen, und wir sind kein einziges Mal irgendwie aggressiv herausgefordert worden. Alle von uns, die an dem Tisch Dienst machen, fühlen die hingebungsvolle Unterstützung der Kirchenmitglieder. Und die Aufgeschlossenheit und Empfänglichkeit der Öffentlichkeit füllen uns immer wieder mit Dankbarkeit.”
[Auszüge aus der Spalte „Church in Action” aus dem Christian Science Journal.]
