Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß alle wahren Gedanken ihren Ursprung in Gott haben — in dem allwissenden göttlichen Gemüt, das unabänderlich allerhabene Intelligenz und Macht bekundet. Sie betont, daß der Mensch völlig geistig ist, weil er, wie die Bibel erklärt, zu Gottes Ebenbild erschaffen ist, und daß seine Individualität die Reinheit und Vollkommenheit des Denkens widerspiegelt, das von Gott ausgeht. Der Mensch ist tatsächlich in seinem wahren Sein die Idee des Gemüts. In Wissenschaft und Gesundheit definiert Mrs. Eddy „Intelligenz“ als „Substanz; durch sich selbst bestehendes und ewiges Gemüt; das, was niemals unbewußt noch begrenzt ist“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 588; Und in demselben Buch schreibt sie in dem Kapitel „Zusammenfassung“: „Intelligenz ist Allwissenheit, Allgegenwart und Allmacht. Sie ist die uranfängliche und ewige Eigenschaft des unendlichen Gemüts, des dreieinigen Prinzips — Leben, Wahrheit und Liebe —, Gott genannt.“ ebd., S. 469;
Es ist daher klar, daß diese grundlegende Eigenschaft des einen Gemüts, Gottes, sich überall und unaufhörlich in Gottes Schöpfung kundtut und immerdar vom Menschen widergespiegelt wird. Mrs. Eddy schreibt: „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.“ ebd., S. 258;
Welch eine erhabene Erfahrung ist es doch, wenn wir uns vergegenwärtigen, daß die göttliche Intelligenz immerdar als Idee Gottes im Menschen zum Ausdruck kommt! Es ist ein Erwachen zu der Wahrheit der Worte Christi Jesu: „Das Reich Gottes ist inwending in euch.“ Luk. 17:21 [Fußnote] Es ist ein neubelebtes Bewußtsein von der Gegenwart Gottes, der Macht und Herrlichkeit des allwissenden Gemüts, das alle Wirklichkeit umfaßt und ausmacht.
Was als sterbliches, materielles Dasein erscheint, ist ein mutmaßlicher Bewußtseinszustand, der gleichbedeutend ist mit mentaler Dunkelheit. In dieser vermeintlichen Dunkelheit scheinen geistige Ideen umgekehrt zu sein. Gedanken scheinen außerhalb des göttlichen Gemüts, des einen wahren Bewußtseins, zu existieren und als Materie vergegenständlicht zu sein. Und der Mensch, der in Wirklichkeit der zusammengesetzte Ausdruck Gottes ist, wird als eine materielle Persönlichkeit angesehen, die von den physischen Sinnen regiert wird.
In dem Maße, wie wir diese falsche Anschauung akzeptieren, mögen Disharmonie, Krankheit und Zwietracht unser Leben verdunkeln. Doch dieser Bewußtseinszustand ist der zeitliche Traum vom Leben in der Materie, aus dem uns die Christliche Wissenschaft erweckt. Das Licht der Wahrheit, die Erkenntnis der geistigen Wirklichkeit, vertreibt die Dunkelheit des materiellen Sinnes und reinigt das Denken derart, daß wahre und harmonische Ideen so verstanden werden, wie sie in Wirklichkeit sind: schön, grenzenlos, unverfälscht und von ewiger Dauer.
Da Intelligenz Allwissenheit ist, schließt sie die Möglichkeit von Unwissenheit aus. Da Intelligenz Allgegenwart ist, erfüllt sie allen Raum mit dem Augenschein von Leben, Wahrheit und Liebe — der göttlichen Dreieinigkeit, die Jesus durch das Heilen der Kranken und Sündigen demonstrierte. Da Intelligenz Allmacht ist, verkündet sie des Menschen gottverliehene Herrschaft über die ganze Erde sowie die Tatsache, daß der Mensch alle richtigen Ideen in sich schließt.
Intelligenz ist daher nicht die Fähigkeit eines einzelnen Menschen, die er mehr oder weniger besitzt und deren Grad die Menschen zu messen suchen. Sie ist mehr als menschliches Verständnis. Sie ist die eigentliche Substanz von dem Wissen Gottes, das unser Sein bestimmt. Sie ist das immerwährende Licht göttlicher Selbsterkenntnis — das Licht, das den wirklichen Menschen und das wirkliche Universum als die ewige Widerspiegelung Gottes enthüllt.
Jesus sagte: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Joh. 17:3. Dies zu erkennen heißt die Wahrheit erkennen, das Hier und Jetzt unseres Seins. Es bedeutet die freudige Anerkennung des Ich Bin, der Gott ist, und Seiner Widerspiegelung — des Gemüts und seiner Idee, der ewigen Ursache und ihrer Wirkung. Und es erfordert die zunehmende Demonstration des göttlichen Lebens, das wir anerkennen. Der Christus, die Wahrheit, befähigt uns, uns als das zu erkennen, was der Mensch in Wirklichkeit ist: die Widerspiegelung des Geistes, der Ausdruck von Harmonie, Schönheit, Reinheit, Vollkommenheit und unendlicher Intelligenz.
