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Ein Hirte und eine Herde

Aus der August 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus sprach zu einer bunten Gruppe von Menschen, darunter auch einigen Pharisäern, als er auf sich selbst als den guten Hirten Bezug nahm, der seine Schafe kennt und den seine Schafe kennen. „Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle“, sagte er, „und auch diese muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden.“ Joh. 10:16; Seit der Zeit hat sich das Christentum über den Erdball ausgebreitet, und es sind Hunderttausende von Kirchen, auf den Lehren Jesu fußend, zur Anbetung Gottes gegründet worden.

Heute können wir allerdings im religiösen Denken zwei verschiedene Entwicklungen beobachten: eine Ernüchterung gegenüber organisierter kollektiver Gottesanbetung und eine erstaunliche Zunahme des Interesses an geistigen Dingen, das die Menschen zusammenbringt. Während Kirchen vieler christlicher Richtungen besorgt auf ihre schwindenden Gemeinden blicken, hat sich eine außerordentlich starke Welle der Wißbegier erhoben, die nach der tieferen Bedeutung des Daseins fragt. Vorlesungen über Religion und Metaphysik sind oft überbelegt, die Veröffentlichung und der Verkauf von religiösen Büchern erleben eine Hochkonjunktur, und große Menschenmassen lauschen charismatischen Predigern und Gurus. Es rührt sich heute ganz offensichtlich ein tiefes Verlangen im menschlichen Herzen, zu entdecken, was der Mensch wahrhaft — geistig — ist, sich seiner Identiät in der unendlichen, göttlichen Einheit bewußt zu sein und sich dem Mitmenschen verbunden zu fühlen. Aber gleichzeitig findet man Widerstand gegen die Kirche als Einrichtung, gegen die Kirche, die im Idealfall der sichtbare menschliche Ausdruck des von Gott geschaffenen unsichtbaren, geistigen Baues ist, der das wahre Sein darstellt

Wenn auch die Menschen die Ursache ihrer Ruhelosigkeit oft nicht erkennen, so sind sie doch im allgemeinen nicht von den Theorien befriedigt, die die Identität auf materieller Grundlage erklären. Im Bewußtsein eines jeden, oft unterhalb der Schwell des bewußten menschlichen Denkens, ist ein Funke göttlicher Intelligenz vorhanden, der die Menschen dazu bringt, sich spontan gegen den Begriff von einer Individualität als bloßem selbstschöpferischem Staub aufzulehnen — gegen ein Dasein, das durch isolierte biochemische Organismen gekennzeichnet ist, die ihre einsame Existenz, unterschiedliche Intelligenz und ungewisse Bestimmung zufälligen physikalischen Entwicklungen und Bedingungen verdanken.

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