Probleme scheinen oft den größeren Teil unserer menschlichen Erfahrung auszumachen, und wir verwenden einen verhältnismäßig großen Teil unserer Energien auf deren Lösung. Schauen Sie sich doch einmal in Ihrer Stadt um, und zählen Sie die Unternehmen, Berufe und öffentlichen und privaten Stellen, die zu dem einzigen Zweck bestehen, Probleme zu lösen. Und denken Sie beim Zählen daran, daß die menschlichen Lösungen, die durch diese Einrichtungen gefunden werden, oftmals wiederum eine ganz neue Kette von Problemen erzeugen.
Das Studium der Christlichen Wissenschaft hilft uns zu verstehen, was wirklich in unserem Leben vor sich geht, und von einer mehr geistigen Grundlage aus sind wir in der Lage, uns allmählich von einer Umwelt mit Problemen loszulösen. Wir haben einzig und allein Probleme, damit wir gezwungen werden, zu unserem wahren Sein zu erwachen und Gott als den einzigen Ursprung der Harmonie anzuerkennen. Wir müssen zu der unausweichlichen Tatsache erwachen, daß Gott, der göttliche Geist, immer gegenwärtig, das allmächtige Gute ist und daß der Mensch Seine geistige Widerspiegelung ist. Ein Verständnis dieser Tatsache macht jede menschliche Situation, zwischenmenschliche Beziehung oder die Umwelt harmonisch. „Zu Trümmern, zu Trümmern, zu Trümmern will ich sie machen — aber auch dies wird nicht bleiben —, bis der kommt, der das Recht hat.“ Hesek. 21:32; Der allmächtige und immer gegenwärtige Gott zerstört alles, was im menschlichen Bewußtsein Ihm unähnlich ist, bis das Gute in allerhabener Weise herrscht.
Wenn wir einem Problem gegenüberstehen — wie ernst oder kompliziert es auch erscheinen mag —, können wir es auf die eine Forderung reduzieren, in unserem Verständnis von Gott geistig zu wachsen. Jedes Problem präsentiert sich uns als ein Bewußtsein von Unordnung; und das Problem ist gelöst, wenn es durch einen höheren Begriff von Ordnung ersetzt wird. Wir mögen vielleicht versuchen, das, was wir als Unordnung sehen, durch eine Vielzahl menschlicher Handlungen zu ändern — indem wir unseren Wohnsitz ändern, uns scheiden lassen, uns nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen, etwas an unserem Körper tun —, aber keine davon führt von sich aus zu einer zufriedenstellenden Lösung, zu einem befriedigenden Gefühl des Fortschritts. Sie ersetzen lediglich einen Begriff von Unordnung durch einen anderen, der oft noch komplizierter ist.
Der einzige Weg, auf dem wir einer Reihe von Lösungen näher kommen können, die schließlich Harmonie für uns zur Folge haben, ist der, uns an Gott zu wenden, um jene Veränderung in unserem Bewußtsein zu erreichen, die notwendig ist, damit wir Seine immer gegenwärtige Ordnung wahrnehmen können. In dem Verhältnis, wie wir den Begriff von Unordnung — der falsch ist, weil er in der unendlichen Gegenwart der göttlichen Ordnung nicht wahr sein kann — dem Verständnis unterordnen, daß Gott das führende Prinzip eines Universums ist, das Er schuf und als abgeschlossen und vollkommen bezeichnete, sind wir dem ersten Gebot gehorsam und wachsen in der Demonstration jener Herrschaft, die das dem Menschen von Gott verliehene Recht ist. Unordnung ist eine Gott unähnliche Illusion und wird in dem Maße im menschlichen Bewußtsein zerstört, wie wir unser Verständnis von der göttlichen Ordnung vertiefen, die Gottes Vollkommenheit, Weisheit und Liebe einschließt.
Christus Jesus demonstrierte die göttliche Ordnung durch seine lehrreichen Heilungen. Der Aussätzige z. B. mußte nicht erst lernen, sich mental seinem Zustand anzupassen, noch mußte er sich einer körperlichen Behandlung unterziehen, um geheilt zu werden. Jesus zeigte, daß die Krankheit nicht wirklich war, daß sie nicht in demselben Bewußtsein existieren konnte, das die göttliche Ordnung des geistigen Seins anerkannte. Ordnung entstammt der göttlichen Liebe, und wenn wir uns bemühen, uns mehr von den christusähnlichen Eigenschaften in unserer Erkenntnis des Daseins zu eigen zu machen, wird unser Leben erleuchtet werden, und unsere Probleme sind gelöst.
„In der Wissenschaft ist weder Raum noch Gelegenheit für Irrtum irgendwelcher Art“, schreibt Mrs. Eddy. „Jeder Tag fordert von uns höhere Beweise, nicht nur Bekenntnisse der christlichen Kraft. Diese Beweise bestehen einzig in der Zerstörung von Sünde, Krankheit und Tod durch die Kraft des Geistes, und zwar in der Weise, wie Jesus sie zerstörte. Dies ist ein Element des Fortschritts, und Fortschritt ist das Gesetz Gottes, dessen Gesetz nur das von uns fordert, was wir gewißlich erfüllen können.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 232.