Die Botschaft des Vorstands der Christlichen Wissenschaft anläßlich der Jahresversammlung Der Mutterkirche war eine inspirierende Aufforderung zu höheren Demonstrationen: „Gebet ist wie der Bug eines Schiffes — er muß vorangehen, um die Wellen zu zerteilen... Und so ist heute das Gebot der Stunde nicht größere Geschäftigkeit, sondern mehr Heilen. Wir brauchen nicht noch mehr Organisation, sondern mehr Geistigkeit, Güte und Demut. Wir brauchen nicht mehr Publicity, sondern größere Beweise der Christlichkeit im Leben eines jeden von uns — mehr Inspiration, Liebe und Einheit im Handeln.“
Die Versammlung fand am 5. Juni in Boston statt. Fast 15 000 Mitglieder waren anwesend. (Viele der Besucher waren Jugendliche, die gleichzeitig am Internationalen Jugendtreffen teilnahmen, das Montag abend begann und Mittwoch endete.)
Die Jahresversammlung wurde mit dem gemeinsam gesungenen Lied Nr. 351 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft eröffnet. Der zurücktretende Präsident, James Spencer aus Birmingham, Michigan, las folgende Stellen aus der Bibel und den Schriften Mary Baker Eddys:
Die Bibel
5. Mose 26:18 der, 19
Ps. 105:1, 39, 42, 43
Gal. 3:26–29 ihr
Mrs. Eddys Schriften
Wissenschaft und Gesundheit
55:25–34
328:34 (nur diese Zeile), 36
Nein Und Ja 46:24
Die Mitglieder vereinigten sich im stillen Gebet und sprachen dann gemeinsam das Gebet des Herrn. Herr Spencer gab anschließend die Namen der neuen Beamten Der Mutterkirche für 1978–79 bekannt. Präsident: John R. Peterson aus Boston, Massachusetts; Schriftführer: Corinne LaBarre aus Portland, Oregon; Schatzmeister: Marc Engeler aus Genf, Schweiz.
Es folgen Auszüge aus dem Bericht des Vorstands. (Der vollständige Text erschien im Christian Science Journal vom August 1978.)
Botschaft des Vorstands der Christlichen Wissenschaft, verlesen
Das Motto dieser Stunde ist: VORWÄRTSGEHEN!
Dies ist das Gebot, das Gott Mose am Roten Meer gab... Auch heute leben wir in einer Zeit der Krise und der Gelegenheit. Wir sind ebenfalls verpflichtet, in jeder Notlage auf Gottes Hilfe zu bauen. Die Offenbarung der erlösenden Wissenschaft des Christus ist hier. Wir treten für das ein, was Mary Baker Eddy einst als ein „System“ bezeichnete, „das fest begründet ist, und eine Wissenschaft, die bewiesen werden muß“ (s. Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Authority, S. 105). Aber Mrs. Eddy sagt uns in Wissenschaft und Gesundheit, daß das Böse [die Schlange] die geistige Idee mit Haß verfolgt (siehe 564:34–35). Manchmal scheinen die geballten Kräfte des Materialismus unsere Sache und unsere Kirche zu bedrängen. Wir mögen uns fragen, was wohl die Wasser teilen könnte.
Dann fällt uns das himmlische Motto ein: VORWÄRTSGEHEN!
Vorwärtsgehen in absolutem Verlaß auf Gott und die geistigen Mittel, die Er für unseren Schutz, unseren Fortschritt und unsere Erlösung bereitstellt...
Vorwärtsgehen — nicht enttäuscht übereinander, sondern in der Einheit des Gemüts und der Liebe.
Vorwärtsgehen in der geistigen Arbeit, die der Wesenskern der Kirche ist — einander lieben, das verlorengegangene Element des christlichen Heilens wiederherstellen, Sünde überwinden, die Wissenschaft des Seins beweisen und das Leben eines Christen leben.
Vorwärtsgehen in der Gewißheit, daß Gott Herrschaft über die Sache der Christlichen Wissenschaft — und frohlocken, daß Er allein sie hat...
Wir können vorwärtsgehen, weil die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) die Autorität der Offenbarung besitzt...
Der Tröster, die göttliche Wissenschaft, brach durch die Wolken des sterblichen Sinnes und offenbarte sich dem empfänglichen Denken Mary Baker Eddys. Mrs. Eddy bewies diese Wissenschaft als eine sich entfaltende Offenbarung all die Jahre hindurch, in denen sie ihre Kirche und unsere Bewegung gründete.
Die Offenbarung entfaltet sich auch heute noch. Nicht, daß je etwas zu dieser vollständigen Wissenschaft hinzugefügt werden oder darüber hinausgehen könnte. Die Wissenschaft ist allumfassend und endgültig, weil die Wahrheit, die sie zum Ausdruck bringt, allumfassend und endgültig ist — die endgültige Wahrheit von Gott und dem Menschen und allem Dasein. Aber diese Wissenschaft bringt immerdar die Wunder des Unendlichen ans Licht.
Die Offenbarung ist Gottes ewige Entfaltung Seines eigenen Wesens... Mrs. Eddy sagt uns: „Wahrheit läßt sich nicht in starre Formen zwängen; sie entfaltet sich immerdar.“ Nein und Ja, S. 45; ...
Aus diesem Grunde ist die Christliche Wissenschaft, die alle Wahrheit entfaltet und alle Wahrheit widerspiegelt, immer neu, immer frisch und entwickelt immerdar aus sich selbst heraus ihre unendliche Verheißung für uns. Die Christliche Wissenschaft befaßt sich nicht nur mit Offenbarung; sie ist Offenbarung.
... Die göttliche Wissenschaft bekundet die Autorität der Offenbarung. In dem Maße, wie wir dem göttlichen Prinzip und dem Geist und den Regeln der Christlichen Wissenschaft gemäß arbeiten, machen wir uns die Autorität der Wahrheit zunutze... Die Autorität der Offenbarung stärkt unsere heilenden Gebete. Sie beflügelt sie mit geistiger Kraft. Die heilende Tätigkeit der Wahrheit ist die treibende Kraft der Demonstration.
Diese Tatsache, daß die göttliche Tätigkeit die wahre Triebkraft ist, ist von tiefgreifender Bedeutung für unsere Kirche. Mrs. Eddy sagt uns: „Jede Stufe des Fortschritts führt zum Geistigen hin.“ Die allgemeine Anschauung der Menschen von Gott, S. 1; Durch unser Vertrauen auf Geist überwinden wir die Versuchung, uns zur Erreichung geistiger Ziele nur auf menschliche Mittel und Methoden, materielle Einrichtungen, Programme, Projekte und Neuerungen zu verlassen. Solche Dinge mögen im Augenblick als menschliche Schritte hilfreich sein, aber nur, wenn sie das Ergebnis von Gebet und Demonstration sind... Mrs. Eddy rät uns: „Setzt mehr Vertrauen auf Gott und Seine geistigen Mittel und Wege als auf den Menschen und seine materielle Art und Weise, die Sache der Christlichen Wissenschaft aufzurichten.“ Vermischte Schriften, S. 152; ...
Die Christliche Wissenschaft führt uns immer wieder zu den Grundlagen — den geistigen Grundlagen — zurück. Eine dieser grundlegenden Tatsachen ist, daß wir bereits eine vollständige Kirche haben. Dies zeigt sich menschlich in unserem von Gott inspirierten Kirchenhandbuch und einer dauerhaften Regierungsform, die unsere Führerin unter göttlicher Leitung und mit der Autorität der Offenbarung begründet hat.
Das Gebot der Stunde ist nicht, diese Form zu verbessern oder dieses Kirchenhandbuch auf den neuesten Stand zu bringen oder die von unserer Führerin geschaffenen Tätigkeiten durch andere zu ersetzen. Wir müssen die von der Kirche an uns alle gestellten geistigen Forderungen erkennen. Wir müssen uns bei deren Erfüllung gegenseitig liebevoller unterstützen. Wir müssen die uns im Kirchenhandbuch gebene inspirierte Einfachheit der Kirchenregierung besser verstehen, ihre Möglichkeiten erkennen und auf dieser Grundlage die im Kirchenhandbuch vorgesehenen Tätigkeiten wirksamer durchführen.
Wir brauchen keine neuartigen Mittel zu suchen, um die Sache der Christlichen Wissenschaft zu fördern, sondern wir müssen die Aufgaben erfüllen, die uns unsere Führerin gegeben hat...
... Materiell gesehen, ist Kommunikation die Übertragung von Ideen und Wissen von einer endlichen persönlichen Mentalität auf eine andere. Aber Mrs. Eddy schreibt: „Nicht die persönliche Gemeinschaft untereinander, sondern das göttliche Gesetz ist der Übermittler von Wahrheit, Gesundheit und Harmonie für die Erde und die Menschheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 72;
Der Zweck aller unserer Bemühungen um Kommunikation in der Christlichen Wissenschaft ist, den einzelnen zu der Gegenwart des Christus in ihm zu erwecken — des Christus, den Mrs. Eddy als „die wahre Idee“ bezeichnet, „die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein spricht“ ebd., S. 332;. Der Christus bewirkt die Kommunikation. Der unkörperliche Christus verkündet jedem empfänglichen Menschen seine heilende, erlösende Botschaft. Diese Art der Kommunikation bedient sich keiner mentalen Manipulation, sie übt keinen Druck oder heimtückischen, irreführenden Einfluß aus. Sie wendet sich an das höhere Streben und den geistigen Sinn der Menschen. Der Christus kennt keine Grenzen, keinen Widerstand, denn er kommt mit der Autorität göttlicher Offenbarung.
Manche mögen sich fragen, warum wir unsere Tageszeitung in diese Definition von Kommunikation einbeziehen. Der Christian Science Monitor ist von unserer Kirche nicht zu trennen. Er ist ein ebenso integraler Bestandteil unserer Kirche wie jede andere Tätigkeit. Unsere Führerin gründete nicht eine Kirche und eine Tageszeitung. Sie gründete eine Kirche einschließlich einer Tageszeitung als einer ihrer entscheidenden, grundlegenden, bedeutenden Tätigkeiten. Warum? Weil es die Aufgabe der Kirche ist, sowohl die Gesellschaft wie auch den einzelnen geistig zu erheben — die ganze Menschheit zu segnen —; das schlafende Verständnis zu erwecken und das Menschengeschlecht zu erheben, wie Mrs. Eddy es in ihrer Definition von „Kirche“ sagt (s. Wissenschaft und Gesundheit, S. 583); und die Menschheit zu der Erkenntnis zu erwecken, daß es eine Dimension im menschlichen Leben gibt, die die Materie und Sterblichkeit übersteigt, die Dimension des Geistes, dessen Macht den geistigen Ideen innewohnt...
In unserer Bewegung beginnt man, die wirkliche Bedeutung des Christian Science Monitors anzuerkennen. Der Monitor, der die heutigen Tendenzen vom geistigen Standpunkt aus betrachtet, sieht die Zeichen der Zeit, die wir als Denker beachten müssen, wenn wir für das Wohlergehen der Menschheit beten wollen.
Darüber hinaus betonen die Lehren der Christlichen Wissenschaft, wie wichtig moralische Eigenschaften beim metaphysischen Heilen sind — Eigenschaften wie Erbarmen, Vergebung, Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit, Reinheit, Hoffnung, Mäßigkeit, moralischer Mut und selbstlose Liebe. Diese Elemente des Denkens sind unentbehrlich, wenn wir die heilende Mission der Christlichen Wissenschaft auf Erden erfüllen wollen. Der Monitor bringt diese Eigenschaften in einer zynischen Welt in einem bemerkenswerten Grad zum Ausdruck. Soweit er diese von Gott gesteuerten Elemente des Denkens manifestiert, erfüllt er seinen Zweck, „die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt [zu] verbreiten“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 353;.
Der Monitor ist daher für die Arbeit unserer Bewegung grundlegend und notwendig. Weil dies so ist und weil sich der Monitor bei der heutigen Wirtschaftslage ernsthaften Herausforderungen gegenübersieht, gibt der Vorstand heute die Eröffnung einer neuen Möglichkeit bekannt, wie Christliche Wissenschafter und andere Freunde des Monitors diesen unterstützen können. Wir freuen uns, die Schaffung eines Treuhandfonds für den Christian Science Monitor bekanntgeben zu können, und wir bitten Sie um Ihre Beteiligung.
Ich möchte nachdrücklich betonen, daß die Herausgabe des Monitors ein enormes Unternehmen ist. In dieser Zeit der Inflation sind viele ausgezeichnete Publikationen eingestellt worden. Der Monitor sieht sich wegen seiner weit verstreuten Leserschaft und wegen seines außergewöhnlich hohen Niveaus in bezug auf Anzeigen und Inhalt sehr großen Anforderungen gegenüber. Kostspielige aber unvermeidliche Änderungen in der Zeitungstechnologie werden uns aufgezwungen...
Der Treuhandfonds für den Monitor bietet uns allen eine außergewöhnliche Gelegenheit, etwas Praktisches zu tun, was über die übliche Unterstützung unserer Kirche hinausgeht, unsere Zeitung zu stärken, die mentale Atmosphäre unserer Gesellschaft zu verbessern und die Menschheit mit der befreienden Wahrheit der Christlichen Wissenschaft zu erreichen.
Es besteht kein Zweifel, daß der Sauerteig der Wahrheit in großem Umfang im menschlichen Bewußtsein am Wirken ist. Dies ist trotz des Gezeters und Geschreis des Materialismus und des durch die Chemikalisation verursachten Aufruhrs weiterhin der Fall...
Unsere Kirche trägt die Arbeit des Sauerteigs in allen ihren Tätigkeiten voran. Sie zeugt in greifbarer Form von der Offenbarung des Trösters. Sie sorgt ständig für geistige Nahrung. Mehr als irgendeine andere Einrichtung auf Erden unterstützt und stärkt unsere Kirche Ihr und mein geistiges Wachstum wie das der Menschheit insgesamt.
Der Tröster ist in Erfüllung der Prophezeiung gekommen. Jeder von uns — sei es als Metaphysiker oder Begünstigter — kann freudig dazu beitragen, daß dieser Tröster seine Mission erfüllt. Er führt in das Gelobte Land der Christlichen Wissenschaft, wo „die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt“ Hab. 2:14.. Wenn diese Mission erfüllt ist, wird die Menschheit von den Fesseln des Materialismus befreit sein und Erlösung in den Freuden des Geistes und der Allmacht der Liebe finden.
Außer dem Bericht des Verwaltungsrats, des Schatzmeisters, des Schriftführers, des Leiters der Komitees für Veröffentlichungen, des Vortragsrats und den Bemerkungen des neuen Präsidenten wurden verschiedene Beiträge aus dem Feld dargeboten, und zwar ein Gedicht von Mildred D. Johnson aus Chikago, Illinois, das die Verfasserin selbst vortrug, eine kurze audiovisuelle Darbietung und drei Berichte über Heilungen.
Es folgen Auszüge aus zwei Berichten über Heilungen:
Berichte aus dem Feld
Ich wurde von einer bösartigen Krankheit geheilt, die einen großen Teil des Körpers befallen hatte. Ich war keinen Augenblick versucht, die Krankheit von einem Arzt diagnostizieren zu lassen, doch den Symptomen nach zu urteilen, schien es Krebs zu sein. Von Zeit zu Zeit wollte mich Furcht überkommen.
Aufgrund der vielen Heilungen durch christlich-wissenschaftliche Behandlung, die ich selbst erlebt oder miterlebt hatte, lag für mich die Entscheidung auf der Hand: Ich wollte mich wegen der Heilung ganz und gar auf geistige Mittel verlassen.
Ich bat eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, für mich zu beten. Mehrere Male im Monat fuhr mich mein Mann hundertdreißig Kilometer zu einer christlich-wissenschaftlichen Pflegerin. Ich studierte jeden Tag viele Stunden, um Gott besser zu verstehen. Ich dachte besonders über Begriffe nach wie Erlösung, Wiedergeburt, Erneuerung und andere, die auf die Heilung Bezug hatten. Ich tat dies über ein Jahr lang. Mein Mann und ich hielten beharrlich an den in den Lektionspredigten enthaltenen Wahrheiten fest. Als ich nicht mehr in der Lage war, die Kirche zu besuchen, hielten wir zu Hause — sonntags und mittwochs — unsere eigenen Gottesdienste ab, wie es im Kirchenhandbuch von Mary Baker Eddy niedergelegt ist.
Es erschien weise, wegen weiterer Pflege in die Christlich-Wissenschaftliche Wohltätigkeitsanstalt zu gehen. Die liebevolle und geistig inspirierte Fürsorge, die mir von dem Pflegepersonal zuteil wurde, und die gebeterfüllte Behandlung einer Ausüberin aus der Umgebung festigten in meinem Bewußtsein die Wahrheit über das, was Gott von Seiner Idee, dem Menschen, weiß. Ich erkannte, daß dies schon immer wahr gewesen war.
Diese Erkenntnis wirkte als ein Gesetz auf die Situation, und die Krankheit breitete sich nicht weiter aus. Neues Fleisch bildete sich, wo zuvor keines gewesen war. In weniger als einem Monat kehrte ich nach Hause zurück. Und in kurzer Zeit war ich vollständig geheilt.
Hier wurden die folgenden Worte Mrs. Eddys bewiesen: „Die göttliche Wissenschaft vom Menschen ist zu einem einheitlichen Gewebe der Beständigkeit gewoben, ohne Naht oder Riß. Bloße Spekulation oder bloßer Aberglaube hat keinen Teil an dem göttlichen Gewand, während die Inspiration das Christus-Gewand der Gerechtigkeit in allen seinen Teilen wiederherstellt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 242.
Christlich-Wissenschaftliche Vereinigung, Oak Harbor, Washington, verlesen von
Niederreißende Kritik und die Reaktion darauf drohten alle Tätigkeiten unserer Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung zu beeinträchtigen. Auf einer Versammlung der Mitarbeiter des Lesezimmers wurde beschlossen, jedes Mitglied zu bitten, täglich mindestens fünf Minuten speziell für das Lesezimmer, die Kirche und die Sonntagsschule zu beten.
Diese Aufforderung zu geistiger Hingabe erinnerte die Mitglieder an die Verantwortung, die sie übernommen hatten, als sie Mitglied Der Mutterkirche wurden, nämlich ihre Pflicht gegen Gott, ihre Führerin und die Menschheit zu erfüllen (s. Kirchenhandbuch, Art. VIII Abschn. 6). Als jeder einzelne sich der Notwendigkeit bewußt wurde, daß alle Verwirrung oder Selbstrechtfertigung, die er in sein Denken eingelassen hatte, daraus vertrieben werden mußte, machte die Kirche wieder Fortschritte.
Unter den Mitgliedern herrschte wieder Liebe und gegenseitige Wertschätzung; und eine Bereitwilligkeit machte sich bemerkbar, über neue Ideen betenden Herzens nachzudenken, anstatt sie von vornherein abzulehnen oder sie impulsiv zu akzeptieren. Von da an war es für die Mitglieder leichter und natürlicher, sich wieder dem Gemeinwesen zuzuwenden.
Wir begannen, uns über eine defensive oder selbstgefällige Auffassung von Kirche als „unserer kleinen Kirche“ zu erheben und mehr von der wahren Idee von Kirche wahrzunehmen. Mitglieder, die ausgetreten waren, kehrten wieder zurück und wurden aktive Mitarbeiter. Wir bekamen neue Mitglieder. Neue Besucher kamen zu den Gottesdiensten. Die Zahl der eingetragenen Sonntagsschüler und Gastschüler verdreifachte sich — viele kamen aus einem Elternhaus, wo die Christliche Wissenschaft unbekannt war. Nur die Eltern von drei Kindern waren Mitglied. Das Lesezimmer wurde besser besucht, die Verkäufe verdoppelten sich fast, die Bestände wurden vergrößert, und der Verkaufsraum und das Schaufenster wurden neu gestaltet.
Ein Mitglied legte als Ausüber der Christlichen Wissenschaft Bürostunden fest. Das Büro des Geistlichen der Christlichen Wissenschaft für die Betreuung von Militärangehörigen in einem nahegelegenen Marinestützpunkt wurde wieder geöffnet. Es wurden Schritte zur gründlichen Vorbereitung der Mitglieder sowie des Gemeinwesens auf einen neuen Vortrag eingeleitet, und diesmal wurde das Vorhaben von allen Mitgliedern einmütig unterstützt.
Wo die Jünger unzureichende Versorgung und gleichzeitig einen überwältigenden Bedarf an Nahrung sahen und die Menschen weggeschickt hätten, sah Jesus, daß das Bedürfnis bereits gestillt war. Die folgenden Worte Mrs. Eddys haben ganz gewiß auf die finanzielle Lage unserer Kirche Bezug: „Sollen wir an dem offenen Quell, aus dem schon mehr hervorströmt, als wir entgegennehmen, um noch mehr flehen?“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 2;
Unsere Mittel schienen begrenzt zu sein, aber obwohl sich unsere Einnahmen und Verpflichtungen nicht sehr verändert haben, haben wir doch immer alles, was wir gerade brauchen. Entstehende Kosten werden schon immer eingeplant. Neue Programme werden mühelos und freudig in Angriff genommen. Wir nehmen dankbar entgegen, was aus dem offenen Quell hervorströmt. Das folgende Gebet aus den Vermischten Schriften wissen wir sehr zu schätzen: „Möge Gott uns allen den liebevollen Sinn der Dankbarkeit geben, der mit Freuden die Gelegenheit wahrnimmt, Schulden zu streichen.“ Verm., S. 131.
Zum Abschluß der Versammlung sangen die Mitglieder die Doxologie, Lied Nr. 1.