Die Christen mögen sich nicht immer des zweifachen Aspekts dieser Bitte im Gebet des Herrn bewußt sein. Sie denken vielleicht zuerst daran, daß Gottes Reich — mit seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, seiner unparteiischen Rechtschaffenheit und Verleihung alles Guten an jedermann — in der Welt erscheinen müsse. Sie sind sich bewußt, daß das Reich Gottes die Fehler der Menschheit hinsichtlich Gerechtigkeit und die unter den Völkern so offensichtlichen Annahmen von Mangel, sowohl mental als auch materiell, in Qualität als auch in Quantität, berichtigen sollte.
Wenn wir erst einmal diesen Gedanken größere Aufmerksamkeit geschenkt und alle Aussprüche des Meisters der Christen, Christi Jesu, studiert haben, erkennen wir jedoch, daß das Reich Gottes zuerst in unserem Denken erscheinen oder aufgerichtet werden muß, ehe es sich in unserer Umwelt kundtun kann. Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß alles, was wir mit den materiellen Sinnen von der sogenannten sichtbaren Welt wahrnehmen und darin erleben, tatsächlich die Kundwerdung dessen ist, was wir oder andere an Gedanken und Empfindungen im Bewußtsein hegen. Wenn wir das Äußere verbessern möchten, müssen wir das Innere verbessern. Der geistige Gedanke oder Inhalt ist die wahre Substanz, die die Form verleiht.
Jesus sagte: „Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man’s mit Augen sehen kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ Luk. 17:20, 21 [Fußnote];
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