Ich möchte sagen, wie dankbar ich Gott für die Christliche Wissenschaft bin, und erklären, wie diese Offenbarung der Wahrheit mich geheilt hat. Die Heilung fand vor mehr als zehn Jahren statt.
Es wurde niemals eine Diagnose gestellt, aber es handelte sich um Schmerzen und Schwellungen im Unterleib. Zuerst war es nur etwas Lästiges, das periodisch auftrat. Jedesmal wenn der Zustand mir zu schaffen machte, rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an, um mich durch Gebet behandeln zu lassen. Dadurch wurde der Zustand für den Augenblick gelindert. Die Schmerzen begannen jedoch mehr und mehr mein Leben zu beherrschen, bis sich eine bedrohliche Situation entwickelte.
Ich wurde im Krankenwagen zur Christlich-Wissenschaftlichen Wohltätigkeitsanstalt gebracht, wo mir wunderbare, erbarmungsvolle Pflege zuteil wurde. Die liebe Ausüberin blieb unverzagt und gab mir weiterhin täglich Beistand. Viele Stunden am Tage konnte ich mich meinen Gedanken überlassen. Ich beschloß, mein Denken auf den geistigen Begriff vom Menschen und seinem Schöpfer gerichtet zu halten; meine einzige Tätigkeit bestand also darin, ein erweitertes Verständnis von Gott und von meinem Platz in Seinem harmonischen Reich zu gewinnen. Ich begann mit der Annahme, daß ich in materielle Verhältnisse hineingeboren war, und beanspruchte statt dessen meine geistige und ewige Beziehung zu Gott als meinem Vater und meiner Mutter. Ich erkannte keine materielle Lebensgeschichte an, in der sich starke Gefühle von Groll oder Furcht ansammeln — Gefühle, die Schmerzen zur Folge haben könnten.
Ich dachte über die Erfahrungen meiner Vergangenheit nach, die ich beiseite geschoben hatte oder zu vergessen suchte, und hielt sie alle gegen das Licht der geistigen Wirklichkeit. Ich berichtigte langgehegte, verzerrte Gedankenbilder über andere, vergab ihnen und mir selbst, deckte einen falschen Begriff von Verantwortung auf und lernte, mich mit Engelsgedanken zu befassen. Ich dankte Gott für all das viele Gute in meinem Leben und auch für diese Gelegenheit, Ihn besser verstehen zu lernen. Ich sang Kirchenlieder, auch zweistimmig mit den Pflegerinnen, wenn sie mein Bett machten. Nach etwa zwei Wochen in dieser harmonischen Umgebung schien jedoch der Fortschritt in bezug auf das körperliche Problem nicht ermutigend.
Eines Abends war ich so niedergeschlagen, daß ich zu einer Pflegerin sagte: „Alle sind hier so lieb und positiv eingestellt, und trotzdem scheine ich keine Heilung zu finden.“ Sie gab mir eine Antwort, die mich überraschte und erschütterte und meine schnelle Genesung zur Folge hatte. Sie stemmte die Hände in die Hüften und sagte: „So, so! Ich sehe, das sterbliche Gemüt bemitleidet sich selbst, weil es weiß, daß seine Zeit bald abgelaufen ist.“ Damit verließ sie das Zimmer.
Zuerst waren mein Selbstbedauern und meine Furcht so intensiv, daß ich ihre Worte als eine grausame Zurechtweisung empfand. Groll stieg in mir auf. Dann aber überdachte ich sorgfältig, was sie gesagt hatte. „Das sterbliche Gemüt bemitleidet sich selbst.“ Sie hatte ja nicht von mir, sondern vom sterblichen Gemüt gesprochen. Ich erkannte, daß ich nicht sterbliches Gemüt war; hatte mich doch die Christliche Wissenschaft gelehrt, daß ich der Ausdruck des einen göttlichen Gemüts war. Mir wurde klar, daß das sterbliche Gemüt und ich überhaupt nichts miteinander zu tun hatten. Und wie lautete der letzte Teil ihres Satzes? „... weil es weiß, daß seine Zeit bald abgelaufen ist“. Wessen Zeit ist bald abgelaufen? Nicht meine. Die Zeit des sterblichen Gemüts ist bald abgelaufen. Ja, warum sollte ich mich eigentlich nicht darüber freuen, daß die Zeit des sterblichen Gemüts bald abgelaufen ist? „Wer möchte falsche, sterbliche Annahmen haben?“ folgerte ich. „Je kürzer ihre Zeit, desto besser.“
Sobald ich einen genauen Unterschied zwischen einer sterblich gesinnten Auffassung vom Menschen und meinem einzigen Selbst als einer geliebten, geschützten, bewußt ewigen Idee des göttlichen Gemüts machte, fühlte ich, wie meine normalen Funktionen wieder einsetzten. Dies war eine metaphysische Operation — das Wirken der anstelle der falschen Annahmen in Erscheinung tretenden Wahrheit. Ich hatte geglaubt, daß aus meinem Gemüt etwas entfernt werden müsse. Ich war aber zu der Tatsache erwacht, daß mein Bewußtsein in Wirklichkeit die Widerspiegelung des gesunden göttlichen Gemüts ist und keiner Verbesserung bedarf. Der falsche sterbliche Begriff von Gemüt mußte als das erkannt werden, was er war, nämlich als ein falsches Bild und gar nicht als mein Bewußtsein.
Jeden Tag konnte ich den von mir erkannten Normalzustand besser zum Ausdruck bringen, und so bat ich die Pflegerin, mir jeweils eine der Pflegehilfen wegzunehmen, die ich bis dahin benötigt hatte, wie z. B. das Gehgestell und dgl. Innerhalb einer Woche war ich daheim, konnte Auto fahren und für meine große Familie sorgen. Das gesamte falsche Bild verblaßte schnell und kam nie wieder zurück.
Ich werde immer dankbar sein, daß mein lieber Mann mich in dieser Zeit mutig unterstützte, ebenso für die klare Erkenntnis jener Pflegerin und für den treuen Beistand seitens der Ausüberin.
Unser zärtlich liebender Vater-Mutter Gott sorgt für Seine Schöpfung. Und diese wunderbare Frau, Mary Baker Eddy, war imstande, das Prinzip des Christus-Heilens wahrzunehmen, das das Heilungswerk des Meisters, Christi Jesu, kennzeichnete, und es uns in Wissenschaft und Gesundheit klar und verfügbar darzulegen. Ich bin wahrhaft dankbar.
Waldoboro, Maine, USA
Dankbar möchte ich diese Heilung meiner Frau bestätigen. Es war eine außerordentlich kritische Zeit, aber die Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft löste das Problem. Diese Heilung, zusammen mit der standhaften und gründlichen Anwendung der Christlichen Wissenschaft seitens meiner Frau bei der Erziehung unserer Kinder überzeugten mich von der Macht und Stichhaltigkeit dieser Religion. Ich legte daher mein Amt als Geistlicher in einer protestantischen Kirche nieder und bin kürzlich Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, beigetreten.
