Auf einer Mitgliederversammlung unserer Zweigkirche wurde eines Abends nachdrücklich darauf hingewiesen, daß unser Gebiet keinen Anzeigenvertreter für den Christian Science Monitor habe. Diese Position war eine Zeitlang unbesetzt geblieben. Das Mitglied, das diesen Punkt zur Sprache gebracht hatte, schloß mit der Bemerkung: „Jemand unter unseren Mitgliedern ist für diesen Posten sehr geeignet.“ Nach der Versammlung ging ich zum Büro des Schriftführers, um das Bewerbungsformular abzuholen.
Für die folgenden acht Jahre hatte somit unser Gemeinwesen die Möglichkeit, in dieser ausgezeichneten Zeitung zu inserieren. Es bot sich auch die Gelegenheit, den Kirchenmitgliedern klarzumachen, wie wichtig es ist, bei den Inserenten einzukaufen. Erfahrene, aktive Kirchenmitglieder unterstützten mich bei dieser Arbeit, und die Folge davon war eine Anzahl regelmäßiger Anzeigen. Ehe ich die Geschäfte aufsuchte, verbrachte ich viel Zeit im Gebet, das die Voraussetzung für die erzielten Resultate war. Gelegentlich fanden in den Büros der Inserenten wunderbare Heilungen statt. Die Worte: „Vater, wo Deine Kinder sind,/da bin ich gern“ (Vermischte Schriften, S. 397) wurden zu meinem täglichen Gebet. Als ich Der Mutter-kirche auf diese Weise diente, wurde mir bewußt, daß ich unbedingt Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft nehmen sollte — ein Schritt, der zu noch größeren Gelegenheiten führte, Gott und meinen Mitmenschen zu dienen. Und dann regte sich in mir der Wunsch, den Mrs. Eddy in dem gleichen Gedicht folgendermaßen beschreibt:
O laß mich täglich Gutes tun
Für sie, für Dich,
Ein Opfer reiner Lieb’, zu dem
Gott führet mich!
Kürzlich las ich wieder einmal eine Geschichte in der Bibel, die mich an eine Heilung erinnerte, die ich vor einigen Jahren hatte. Kapitel zwanzig im zweiten Buch der Chronik bezieht sich auf den Angriff, den die Kinder Moabs, Ammons und andere gegen Josaphat, den König von Juda, geplant hatten. Josaphat trat vor den Herrn, der ihm versicherte (V. 15): „Ihr sollt euch nicht fürchten und nicht verzagen vor diesem großen Heer; denn nicht ihr kämpft, sondern Gott.“ Die folgenden Verse zeigen, daß von Josaphat und seinem Volk mehr verlangt wurde (V. 17, 20): „Tretet nur hin und steht und seht die Hilfe des Herrn, der mit euch ist ... Glaubet an den Herrn, euren Gott ... glaubet seinen Propheten, so wird es euch gelingen.“ Daraufhin bestellte Josaphat Sänger, die singen und den Herrn loben sollten; und sie trugen den Sieg davon.
Jede dieser biblischen Forderungen, sich auf Gott zu verlassen, sowie ähnliche Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy wurden für mich ein Fels, auf dem ich stehen konnte, als ich zehn Tage lang unter starken inneren Schmerzen litt. Ich konnte nicht schlafen, nur wenig essen, und jede Stellung war für mich unbequem. Eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft betete für mich. Gelegentlich fühlte ich mich wie in einer Schlacht, aber ich blieb standhaft und ließ mich von meinem unerschütterlichen Glauben und Vertrauen auf Gott nicht abbringen. Ich machte mir oft meine wahre Identität als Gottes Widerspiegelung klar und wies die Lüge zurück, daß ich ein leidender Sterblicher sein könne. Wie die Forderungen an König Josaphat gerichtet wurden, damit er einen Sieg erleben könnte, so war auch ich aufgerufen, gehorsam zu sein und das Gute zu erwarten. Mrs. Eddy unterweise uns (Wissenschaft und Gesundheit, S. 264): „Wir müssen dorthin schauen, wo wir hinwandeln möchten, und wir müssen handeln wie einer, der alle Macht von Ihm besitzt, in dem wir unser Sein haben.“ Daher kam es mir niemals in den Sinn, irgendwo anders zu sein als auf meinem rechten Platz — bei jedem Gottesdienst und jeder Mittwochzeugnisversammlung sowie den anderen planmäßigen Kirchentätigkeiten.
Der zweite Sonntagsgottesdienst, den ich in jenen zehn Tagen besuchte, schien ungewöhnlich inspirierend zu sein; es war, als ob jedes Wort für mich bestimmt sei. Nach dem Gottesdienst hatte ich immer noch Schmerzen, aber ich versicherte meinem Mann, daß wir essen gehen könnten, wie wir es sonntags zu tun pflegten. Nachdem ich der Kellnerin meine Bestellung aufgegeben hatte, verschwanden die Schmerzen plötzlich, und sie sind nie wieder aufgetreten. Meine Heilung war vollständig! Der Feind — die sterbliche Annahme, die als Krankheit daherstolzierte — war durch die göttliche Wahrheit ausgelöscht worden, und ich konnte einen Frieden empfinden, der durch folgenden Vers veranschaulicht wird (2. Chron. 20:30): „Also hatte das Königreich Josaphats Frieden, und sein Gott gab ihm Ruhe ringsumher.“
Meine Dankbarkeit zu Gott ist grenzenlos: für meinen Lehrer der Christlichen Wissenschaft, der mir half, mein Verständnis in der unendlichen Wahrheit fest zu begründen, für meinen hingebungsvollen Mann und die Kirchenmitglieder, die das körperliche Problem bemerkten und mich unterstützten, und ganz besonders für unsere geliebte Führerin, Mrs. Eddy, die selbstlos die Möglichkeiten für unser geistiges Wachstum vorsah. Obgleich ich der Kirche bereits in vielen Eigenschaften gedient habe, ist es dennoch eine Freude, weiterhin in ihr tätig zu sein und somit die kostbare Sache der Christlichen Wissenschaft zu fördern.
Seattle, Washington, USA