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Wie wir Weltproblemen mit geistigem Verständnis begegnen können

Aus der Oktober 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Christliche Wissenschafter, der versucht, sich mit den Problemen zu befassen, die die Menschheit bedrohen, kann in zwei Fallen geraten. Die eine kann man theologische Leichtfertigkeit nennen; das oberflächliche Abweisen beunruhigender Ereignisse mit dem Gedanken: „Ach, das ist unwirklich — es ist nichts, weil Gott das Böse nicht geschaffen hat. Warum soll ich mir Sorgen machen?“

Die andere Reaktion kann man als ehrliche Verwirrung bezeichnen; es ist ein Gefühl, von dem Ansturm von Unglück und Katastrophen überwältigt zu werden. „Die Probleme sind zu groß und viel zu kompliziert“, denkt man dann. „Ich verstehe sie nicht; ich werde deshalb versuchen, das Beste aus meinem Leben zu machen, und will abwarten.“

Zweifellos erkennt der Leser den Trugschluß beider Reaktionen. Was die erste betrifft, so ist es wahr, daß die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) die Allheit Gottes, des Guten, lehrt und die sich daraus ergebende Unwirklichkeit des Bösen. Daher können alle Probleme — ob sie nun in Form von Krankheit, persönlichen Feindseligkeiten, Unterdrückung, ethnischen Spannungen, politischer Tyrannei, Gewalttätigkeit oder als Naturkatastrophen auftreten — im Denken immer auf die ihnen innewohnende Nichtsheit und Machtlosigkeit reduziert werden. Das ist in der Tat die unfehlbare wissenschaftliche Methode, das Böse zu zerstören. Mary Baker Eddy hat sie entdeckt und in ihrem Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, dargelegt. Jede Heilung schließt die Erkenntnis der hypothetischen Natur des Bösen ein.

Es bedarf jedoch mehr als der oberflächlichen Äußerung abstrakter Wahrheiten, um die Konfrontationen mit dem Bösen — heute und morgen — erfolgreich meistern zu können. Die immer aggressiver und verwickelter werdenden Erscheinungsformen des Bösen in unserem Jahrhundert erfordern eine größere Wachsamkeit gegenüber den Methoden, mit denen der Irrtum arbeitet, eine schärfere Analyse, ein größeres Verständnis der Wahrheit. Vor allem aber müssen wir die spezifischen Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft, die die speziellen falschen Annahmen der materiellen Sinne verneinen, gezielter anwenden. Mrs. Eddy, die die Christliche Wissenschaft gründete, schreibt: „Krankheit und Sünde erscheinen heute in heimtückischeren Formen als in früheren Zeiten. Sie nehmen immer mehr zu und werden in noch schlimmeren Formen auftreten, bis es verstanden wird, daß Krankheit und Sünde unwirklich sind, der Wahrheit unbekannt, und niemals tatsächliche Personen oder wirkliche Tatsachen.“ Nein und Ja, S. 31.

Im Laufe der moralischen und geistigen Entwicklung der Menschheit haben sowohl das Gute als auch das Böse neue Dimensionen angenommen. Das fleischliche Gemüt, das sich am Erscheinen der Christlichen Wissenschaft in diesem Zeitalter entzündet und der unvermeidlichen Zerstörung des Bösen, die diese vorhersagt, Widerstand leistet, bringt immer dreistere und kompliziertere Formen des Bösen hervor. Diese neuen Formen entspringen den tiefsten Tiefen des sterblichen Denkens und versuchen, die Menschen einzuschläfern oder zu täuschen. Oftmals wird der Irrtum nicht erkannt, und einzelne Menschen wie auch ganze Völker, die sich des mentalen Ursprungs der Unruhen nicht bewußt sind, fallen ihnen zum Opfer.

Das Ausmaß der goliathähnlichen Gefahren des zwanzigsten Jahrhunderts — nukleare Vernichtung, Zerstörung der Umwelt auf der ganzen Erde, wirtschaftlicher Verfall, die Entwicklung neuer Gesellschaften durch genetische Manipulation, wie sie Orwell beschrieben hat — sind nur einige der Herausforderungen. Die Hinterlist, mit der böse Kräfte zu wirken scheinen, stellt eine ebenso große Gefahr dar.

Sie mag sich darin zeigen, daß immer mehr Menschen von versklavenden Drogen als einer Quelle der „Bewußtseinserweiterung“ angezogen werden. Oder in der Tatsache, daß die Manipulation des menschlichen Bewußtseins als eine therapeutische Hilfe nicht nur die Ärzte, sondern auch religiöse Eiferer stärker interessiert. Und dann ist da noch die heimtückische Suggestion des sterblichen Gemüts, daß eine Lockerung der sittlichen Normen dem einzelnen „Frieden“ und „Freiheit“ verleihe. Selbst die in Mode gekommene Annahme, daß die Kompliziertheit einer Situation eine Lösung unmöglich mache, ist eine hinterlistige Suggestion, die Entmutigung und Hilflosigkeit bewirken soll.

Größeres geistiges Verständnis ist vonnöten, um die neuen Phasen des Bösen aufzudecken und auszurotten, aber wir brauchen uns dabei nicht mental überfordert zu fühlen. Wir haben bereits ein größeres geistiges Verständnis als vorangegangene Generationen und verfügen über viel mehr, als wir bisher auf die Nöte der Welt angewandt haben. Die biblische und christlich-wissenschaftliche Prophezeiung verkündet uns, daß das Böse sich nicht deshalb aufbäumt, weil wir die Wahrheit nicht kennen, sondern weil die Christliche Wissenschaft in die Welt gekommen ist und wir die Wahrheit erkannt haben.

Wenn wir die Aufgabe, die uns bei der Erfüllung der Prophezeiung zukommt, erkennen, werden wir uns mit größerer Hingabe in unser Studium der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys vertiefen. Wir können lernen, diese Wahrheiten genau und gezielt anzuwenden. Dazu werden wir auch in einem der frühen christlichen Briefe aufgefordert: „Befleißige dich, vor Gott dich zu erzeigen als einen unsträflichen Arbeiter...“ 2. Tim. 2:15. Oder wie es in der englischen Übersetzung von James Moffat heißt: „Tue dein Bestes, damit Gott sieht, daß du wenigstens ein tüchtiger Arbeiter bist und dich nicht zu schämen brauchst, wie du das Wort der Wahrheit handhabst.“

Wir sollten vor allem unsere geistigen Motive erweitern und die Christliche Wissenschaft nicht nur anwenden, um selbst Hilfe oder inneren Frieden zu finden, sondern um bei der Zerstörung des universalen, kollektiven Bösen — was immer seine Formen oder Phasen sein mögen — mitzuwirken. Indem wir die Ziele unserer metaphysischen Arbeit weiter stecken, helfen wir anderen und uns selbst.

Mir wurde dies auf wunderbare Weise bewiesen, als ich eines Tages die schmerzhaften Symptome einer Lebensmittelvergiftung verspürte. Mehr als eine Woche betete ich inbrünstig, um die Unwirklichkeit des körperlichen Zustandes zu erkennen. Als die Schmerzen nicht nachließen, war ich verwirrt und wandte mich an Gott um eine Antwort. Sofort kam mir das Wort „Verunreinigung“ in den Sinn, und dann erinnerte ich mich, einen langen Artikel über eine Umweltkrise im Bundesstaat Michigan gelesen zu haben, wo die Anwendung eines gefährlichen chemischen Mittels in der Landwirtschaft das Vieh und die Milch vergiftete und den Menschen gesundheitlich schadete.

Nun war ich überhaupt nicht in der Nähe von Michigan gewesen, und es bestand kein sichtbarer Zusammenhang mit meinem physischen Problem. Doch erkannte ich, auf welch heimtückische Weise die Annahme von Verunreinigung in mein Denken eingedrungen war. Ich begann wieder zu beten. Diesmal jedoch konzentrierte ich mich nicht auf meine Schmerzen, sondern nahm die kollektive Annahme der Verunreinigung in meine Arbeit auf und erklärte energisch, daß es nur ein universales Bewußtsein gibt, das eine göttliche Gemüt, das niemals vom Bösen verunreinigt werden kann. Ich machte mir die geistige — nicht chemische — Zusammensetzung des Menschen klar und verneinte die Macht des sterblichen Gemüts, die Menschheit zu unterjochen.

Innerhalb einer Stunde waren alle Symptome der Krankheit verschwunden. Ich war nicht nur wiederhergestellt, sondern wußte auch, daß der Glaube der Welt an eine Verseuchung durch Chemikalien, wenn auch nur in ganz geringem Maße, am Verschwinden war.

Wir brauchen die Versuchungen des Irrtums weder arrogant abzutun, noch brauchen wir uns von ihnen einschüchtern zu lassen. Unsere unruhige Zeit fordert von uns größere geistige Scharfsichtigkeit, mehr Selbstlosigkeit und einen umfassenderen Blick für unsere Aufgabe. Die prophetischen Offenbarungen der göttlichen Wissenschaft versprechen uns das endgültige Verschwinden des materiellen Traumes. Mrs. Eddy schreibt hierzu folgendes: „Der Zusammenbruch der materiellen Annahmen mag Hungersnot und Pestilenz, Not und Elend, Sünde, Krankheit und Tod zu sein scheinen, die neue Phasen annehmen, bis ihre Nichtsheit zutage tritt. Diese Unruhen werden bis zum Ende des Irrtums fortbestehen, bis alle Disharmonie in geistiger Wahrheit verschlungen sein wird.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 96.

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