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Schon ein Schimmer von der Wahrheit kann heilen

Aus der Oktober 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Reisender sucht bei Nacht seinen Weg durch eine fremde Stadt ohne einen Hinweis, der ihn leiten könnte. Ein Segler wird auf dem Meer von einem Unwetter überrascht. Er hat die Richtung verloren und hat keine Ahnung, wie weit er vom Hafen entfernt ist.

Plötzlich aber entdeckt der Reisende ein ihm bekanntes Gebäude, und der Segler sieht den Lichtstrahl von einem Leuchtturm. Ihre Unsicherheit ist verflogen, sie fürchten sich nicht mehr und verfolgen zuversichtlich ihren Weg.

Solche Vorfälle mögen veranschaulichen, welchen Schwierigkeiten wir begegnen, wenn wir vom undurchdringlichen Dunkel des Irrtums umgeben zu sein scheinen. Wir mögen glauben, daß es überhaupt kein Licht mehr gibt, keine Lösung für unser Problem, keine Heilung für die Situation, in der wir uns befinden.

Hier kommt die Christliche Wissenschaft uns zu Hilfe — zu jedermanns Hilfe. Erstens sagt sie uns in überzeugender Weise, daß das Licht, und nicht die Dunkelheit, wirklich ist; und zweitens hilft uns diese Wissenschaft, die Wirklichkeit des Lichts für uns selbst und für unsere Mitmenschen zu beweisen.

Gott ist der Schöpfer des Universums, einschließlich des Menschen. Gott ist nicht lediglich ein Schöpfer. Er ist der Schöpfer, der einzige. Alles, was Er gemacht hat, ist gut, ja sehr gut S. 1. Mose 1:31., so vollkommen wie Er selbst. Der Mensch, die Widerspiegelung Gottes, der göttlichen Liebe, spiegelt immerdar Gottes Güte, Vollkommenheit und geistiges Wesen wider. Er ist nicht materiell; er ist der von Gott erschaffene Mensch — unsterblich, sicher. Seine Sinne können nur Vollkommenheit wahrnehmen. Es gibt keine Dunkelheit, d. h. keine Lügen des Irrtums, sondern allein Wahrheit. Und das trifft auf jeden einzelnen von uns als Ideen Gottes zu. Aber — wie oft gibt es dieses „Aber“ mit seinen Vorbehalten und Zweifeln — das Bild, das wir vor Augen haben, ist gewiß eine Mischung, bestenfalls eine Mischung von Licht und Dunkelheit, Gutem und Bösem, Geist und Materie, Gesundheit und Krankheit. Wir Sterblichen, so fährt das „Aber“ der falschen Annahme fort, müssen das Böse mit dem Guten hinnehmen und sogar noch dankbar sein, daß nicht alles böse ist! Wenn wir alles durch die materiellen Sinne sehen, hören, fühlen, wie kann uns dann ein schwacher Schimmer von etwas anderem helfen, von etwas, was im Gegensatz zum materiellen Sinn steht? Diese anderen Einblicke sind doch bestenfalls nur ein Teil des Bildes, nicht wahr — und dann nur der kleinere Teil.

Tatsächlich aber beweisen solche Schimmer, wie unzuverlässig das düstere Bild ist, das die fünf Sinne vom Leben malen, als sei es von der Materie bestimmt und begrenzt. Diese Lichtstrahlen vertreiben die Finsternis und beweisen die höchste Macht und Zuverlässigkeit des Geistes. Sie zeigen uns, daß wir, selbst wenn wir uns als Sterbliche betrachten, doch nicht sterblich sind! Wir sind der individuelle Mensch, unsterbliche Söhne und Töchter Gottes.

Gott hat sich immer denen offenbart, die bereit waren, Sein Gesetz zu befolgen. Was das göttliche Licht für die Menschheit bedeutet, hat der Psalmist folgendermaßen beschrieben: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ Ps. 119:105.

Dieses Licht ist der Christus oder der Messias, der seit alters gegenwärtig ist. „Die Ankunft Jesu von Nazareth bezeichnete das erste Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung, der Christus aber ist ohne Anfang der Jahre und ohne Ende der Tage“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 333., schreibt Mrs. Eddy.

All die Jahrhunderte hindurch haben Denker das Licht des Christus erblickt, und dieses Licht ist heute noch vorhanden, um uns zu bewahren und vor den Suggestionen zu schützen, die Materie sei allerhaben, gesund oder krank.

Mrs. Eddy erklärt den Sinn und die Bedeutung des immergegenwärtigen Christus mit den folgenden Worten: „Die Propheten der alten Zeit hatten herrliche Lichtblicke von dem Messias oder Christus, und ihre wahrere Auffassung vom Christus taufte sie in den Geist — ließ sie in ein so reines Verständnis untertauchen, daß die Menschen zu Sehern und christlichen Heilern wurden.“ Botschaft an Die Mutterkirche für 1901, S. 9. Die Lichtblicke, die wir erhaschen, werden auch uns zu christlichen Heilern machen — zu Heilern, die sich selbst und andere heilen.

Ich litt einmal an einer schweren Grippe und hütete seit einigen Tagen das Bett. Meine Angehörigen schienen besorgt zu sein, und auch ich hatte Angst. Ich konnte nicht lesen, und es fiel mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Aufgrund früherer Erfahrungen wußte ich, daß eine einzige geistige Tatsache — selbst wenn sie nur ein wenig verstanden und dennoch als Gesetz akzeptiert wird — genügen kann, um den Irrtum, der uns zu schaffen macht, zu zerstören. Eines Morgens kam mir nach einer schlaflosen Nacht der Gedanke: Es gibt eine Wahrheit, und sei sie noch so einfach, an die ich mich halten kann. Die kürzeste und einfachste Aussage, die mir zu der Zeit gerade in den Sinn kam, war: „Gott ist Liebe.“ 1. Joh. 4:16. Mir fiel auf, daß diese drei kurzen Wörter trotz aller Einfachheit die tiefste Wahrheit zum Ausdruck brachten. Sie erklärten die wesentliche Natur des göttlichen Prinzips, des Schöpfers und Erhalters des Weltalls, einschließlich des Menschen. Mrs. Eddy sagt: „ ‚Gott ist Liebe.‘ Mehr können wir nicht erbitten, höher können wir nicht schauen, weiter können wir nicht gehen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 6.

Es wurde mir klar, daß aufgrund der Macht der göttlichen Liebe keine Furcht, kein Fieber, keine Abzehrung — ja überhaupt kein Irrtum — von der Idee der Liebe, dem Menschen, wahrgenommen werden können. Und ich verstand, daß ich in Wirklichkeit dieser Mensch war, nicht ein kranker oder sündiger Sterblicher. Mir fiel auch ein, was Johannes über die göttliche Liebe sagt: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus.“ 1. Joh. 4:18. In den nächsten zwei Stunden bemerkte ich mit Freude und Dankbarkeit, wie dieser eine Schimmer von dem Christus — meine Anerkennung der Tatsache, daß Gott Liebe ist, und die Bedeutung dieser Tatsache — die scheinbar undurchdringliche Furcht zerstreut und durch das Vertrauen auf Gottes liebevolle Fürsorge für Seine Schöpfung und für mich ersetzt hatte. Die Gegenwart der Liebe war so überwältigend, daß mich alle Furcht verließ; ich wußte, daß ich geheilt war. Ich sprang zwar nicht sofort vom Bett auf, aber nach ein oder zwei Tagen konnte ich meine normale Tätigkeit wieder aufnehmen. Ich hatte das Wirken der vollkommenen Liebe erlebt, die die Furcht austreibt, wie Johannes es verheißen hat.

Ein, ja nur ein einziger Schimmer von dem Christus hatte mich geheilt, wie er den „alten Propheten“ geholfen hatte und wie er allen helfen wird, die es nach der Wahrheit verlangt, wer sie auch sind und wo immer sie sich befinden mögen. Dieses Licht zeigt uns, daß Gott existiert und daß Er jetzt hier ist. Er läßt uns niemals allein im Dunkel, sondern erfüllt unser Leben mit der heilenden Herrlichkeit der Liebe, auch wenn wir in unserem augenblicklich noch schwachen Verständnis nur einen Schimmer von dieser Herrlichkeit wahrnehmen.

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