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Den Menschen verherrlichen

Aus der März 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft tut sich dadurch hervor, daß sie die Definition und Demonstration des gottähnlichen Menschen, die in der Heiligen Schrift begonnen wurden, zur vollen Entfaltung bringt. Jede Heilung in der Christlichen Wissenschaft bezeugt ein echtes Verständnis von Gott und Seiner idealen Schöpfung und erweckt damit bis zu einem gewissen Grad das Bewußtsein, daß der Mensch tatsächlich die Wirkung Gottes, des vollkommenen Seins, ist.

Da diese Wissenschaft zu konsequenter Anwendung ihrer auf der Bibel basierenden Lehren vom gottähnlichen, geistigen Menschen inspiriert, werden Menschen, die in Not sind, durch sie verbessert, wiedergeboren, wiederhergestellt und erneuert. Dadurch beweist die Christliche Wissenschaft, daß der von Gott erschaffene Mensch — die wahre Individualität eines jeden — stets vollkommen und vollständig bleibt. Der richtige Begriff vom Menschen taucht zum erstenmal im einleitenden Kapitel des ersten Buches der Bibel, dem ersten Buch Mose, auf, wo es heißt: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde.“ 1. Mose 1:27. Die Frage: „Was ist der Mensch?“ wird durch Christi Jesu Leben und Heiltätigkeit, die in den vier Evangelien überliefert sind, völlig beantwortet, wenn die Mission des Meisters in ihrer Wissenschaft verstanden wird.

Was Jesus über den Menschen wußte, bewies er, indem er die Krankheiten, Sünden und Geistesstörungen, die auf einen sterblichen Begriff vom Menschen hindeuten, durch Gesundheit, Heiligkeit und Harmonie ersetzte, die die Geistigkeit und Unsterblichkeit des Menschen bezeugen.

Viele glauben, daß Jesu Werke nur seine Gottessohnschaft bestätigten. Doch Jesus demonstrierte den Christus, und Christus ist die Idee der Gotteskindschaft des Menschen. „Christus“ ist der kollektive Begriff für die Gattung oder Familie des gottähnlichen Menschen; der Christus ist ewig und universell demonstrierbar.

Wenn auch Jesus das, was er wußte und praktizierte, nicht in einer schriftlichen Definition vom Menschen festhielt, so hat doch Paulus, einer seiner ersten Nachfolger, über die Beziehung geschrieben, die zwischen der Mission des Meisters und dem wahren Menschentum besteht. Paulus forderte seine Leser auf: „... ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ Eph. 4:24.

Der wissenschaftlich christliche Begriff vom Menschen, der heilt, wurde jedoch langsam durch das falsche Verständnis und die falsche Vorstellung jener verdeckt, die von begrenzten, persönlichen Standpunkten aus zu sprechen und schreiben versuchten. Die Wiederherstellung des Christus-Heilens sollte Jesu Prophezeiungen von einem Tröster erfüllen, der es „von dem Meinen ... nehmen und euch verkündigen ... und euch in alle Wahrheit leiten“ Joh. 16:14, 13. würde.

Es wurde Mrs. Eddys Aufgabe, die Lehren und Werke Jesu in die Botschaft des Trösters zu übersetzen und so den Menschen zum Zweck der Demonstration zu definieren.

Die Antwort des Trösters auf die sehnsüchtige Frage: „Was ist der Mensch?“ ist der springende Punkt in den Lehren und in der Ausübung der Christlichen Wissenschaft. Die Erklärung, daß der Mensch in seinem wahren Wesen das vollkommene Kind Gottes ist, berührt jede Prämisse und Schlußfolgerung einer Behandlung und Heilung in dieser Wissenschaft. Mrs. Eddy legt auf ein klares Verständnis dessen, was der Mensch ist, allergrößten Wert, wenn sie sagt: „So weit wie die wissenschaftliche Darlegung in bezug auf den Menschen verstanden wird, kann sie bewiesen werden, und sie wird die wahre Widerspiegelung Gottes ans Licht bringen — den wirklichen Menschen oder den neuen Menschen (wie Paulus sagt).“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 300.

Mrs. Eddy sucht in ihren Schriften ein Verständnis davon zu vermitteln, was der Mensch ist, indem sie u. a. klar darlegt, was der Mensch nicht ist. Wenn wir erkennen, daß der Mensch keineswegs das ist, was die trügerischen materiellen Sinne über ihn behaupten, sind wir bereit zu lernen, daß der Mensch all das ist, was die herrlichen geistigen Sinne über ihn sagen. Wenn wir erkennen, daß der Mensch weder Körper noch Persönlichkeit, weder verloren noch bußfertig ist, dann sind wir bereit zu beweisen, daß der Mensch weder krank, geistesgestört und sündig noch ständig schuldbewußt sein kann. Der wahre Mensch ist kein Opfer der Erbsünde. Er erlebt beständige Erlösung, und wir können das beweisen, indem wir nach und nach alle Ansprüche des Bösen überwinden. Der Mensch bezeugt die Allheit und Einzigartigkeit Gottes, des Guten.

Die neueste ungekürzte Ausgabe des amerikanischen Merriam-Webster-Wörterbuchs enthält mehr als zwei Seiten mit anatomischen Abbildungen und Beschreibungen des Körpers, einschließlich über neunzig Zeilen, in denen in acht Punkten ein sterblicher, materieller Begriff vom Menschen definiert wird. Doch dann kommt wie der erste Strahl der Morgenröte, der den Beginn eines völlig neuen Tages ankündigt, ein neunter und letzter Punkt, der den wahren Menschen beschreibt und zwar mit einem Zitat der Definition, die Mrs. Eddy im Glossarium zu Wissenschaft und Gesundheit gibt: „Mensch. Die zusammengesetzte Idee des unendlichen Geistes; das geistige Bild und Gleichnis Gottes; die volle Darstellung des Gemüts.“ Ebd., S. 591.

In all ihren Schriften verwendet Mrs. Eddy sinnverwandte Begriffe für den Menschen, die uns neue Welten zu entdecken geben. Der Mensch ist nicht nur „der Höhepunkt der Schöpfung“ (s. Nein und Ja 17:16) und „der höchste Ausdruck der Vollkommenheit“ (s. Vermischte Schriften 79:12), sondern auch Idee, Ausdruck, Ausfluß, Bild, Identität, Verkörperung, Wirkung, Gegenstand, Zeuge, Offenbarwerdung, Widerspiegelung, Gleichnis, Darstellung, Vertreter, Sprößling und Gotteskind. Einige dieser Begriffe — z. B. Bild, Gleichnis, Sprößling und Kind — sind direkt der Bibel entnommen. Andere wurden Mrs. Eddy durch den Tröster völlig neu offenbart; und sie wiederum gab sie an die ganze Menschheit weiter.

Mit Hilfe der Konkordanzen zu Mrs. Eddys Schriften lernen wir z. B., daß der Mensch „die volle Darstellung des Gemüts“ ist (Wissenschaft und Gesundheit 591:7–8), „der Sprößling des Geistes“ (ebd. 63:5–6), „der Ausdruck der Seele“ (ebd. 477:32), die Idee des Prinzips (ebd. 520:10), „das Bild der Liebe“ (ebd. 475:15).

Wenn wir die verschiedenen Synonyme für Gott austauschen und wenn die vom Menschen widergespiegelten, zahllosen göttlichen Attribute oder Eigenschaften durch diese großen Prismen des göttlichen Lichts hell erstrahlen, wird uns unaufhörlich Entfaltung zuteil, und wir werden in unserem Bemühen, die Christliche Wissenschaft anzuwenden, ununterbrochen gestützt.

Offensichtlich spiegelt „die volle Darstellung des Gemüts“ die Allwissenheit, die Allgegenwart und Allmacht der göttlichen Intelligenz wider. „Der Sprößling des Geistes“, in der zeitlosen, unvergänglichen Substanz des Geistes verwurzelt, bringt unsterbliche Harmonie zum Ausdruck. Als „der Ausdruck der Seele“, das heilige Bewußtsein des geistigen Sinnes, bekundet auch der Mensch die sündlose Heiligkeit schuldloser Reinheit. Als die Idee des Prinzips ist der Mensch der individuelle Ausdruck der eigentlichen Person und des Gesetzes Gottes, und er spiegelt unaussprechliche Liebe wider. „Der Bild der Liebe“ ist ebenso gerecht und barmherzig wie sein Urheber.

Anzuerkennen, daß der Mensch z. B. Gerechtigkeit widerspiegelt, ist natürlich schön und gut, aber gerecht zu sein, wenn die Rechte eines anderen sich mit unseren Wünschen nicht vereinbaren lassen, ist etwas ganz anderes. Zu verstehen, daß der Mensch Barmherzigkeit zum Ausdruck bringt, ist eine Sache, aber barmherzig zu sein, wenn es zu einer Meinungsverschiedenheit kommt und unser Stolz beim Anbringen eines schlagenden Arguments gegen die Gefühle eines anderen erwogen wird, ist eine ganz andere. Wenn das Verständnis von dem, was der Mensch ist, ein dauerhafter Bestandteil unseres Lebens sein soll, muß es offensichtlich immer in der Demonstration verankert sein — auch wenn das völlig auf Kosten einer sterblichen Auffassung vom Selbst geht.

Die Bibel sagte voraus, daß ein Weib ein Kind zur Welt bringen werde, „ein Knäblein, der alle Völker sollte weiden mit eisernem Stabe“ Offenb. 12:5.. Warten wir nun teilnahmslos auf die Herrschaft der göttlichen Autorität auf Erden oder unterstützen wir sie aktiv? Menschen, die Mrs. Eddy aus Dankbarkeit ihren verdienten Platz als Entdeckerin, Gründerin und Führerin der Christlichen Wissenschaft geben wollen, weisen manchmal völlig unbeabsichtigt die Rolle, die das Weib in der Prophezeiung hat, nur dem Werk unserer Führerin zu und begrenzen sie allein darauf. Aber Mrs. Eddy selbst setzt das Weib in der Offenbarung mit der Gattung Mensch gleich (s. Wissenschaft und Gesundheit 561:28–29), mit der Familie des gottähnlichen, in Christus vereinten Menschen, der wahren Idee der Gotteskindschaft.

Vielleicht sollten wir stärker in Betracht ziehen, wieviel wir Mrs. Eddy für das inspirierte Verständnis schuldig sind, das sie durch hart erarbeitete Demonstration erlangte, damit sie die Tür der Definition zu der endlosen Entfaltung öffne, die den Menschen noch bis in alle Ewigkeit verherrlichen wird. Obgleich unsere Führerin das Erscheinen dieser Definition einleitete, die von der Demonstration des Menschen untrennbar ist, hat doch jeder von uns die Aufgabe, den Menschen zu verherrlichen, bis die Erde von der Wahrheit der Offenbarwerdung Gottes erwärmt und erleuchtet wird. Wenn jeder einzelne seinen Platz in der Familie des Menschen dadurch demonstriert, daß er nur einen Gott hat und nur eine Anschauung vom Menschen — nämlich die, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst —, trägt er dazu bei, die Herrschaft des Menschenkindes durch die Ausübung der Christlichen Wissenschaft voranzutreiben.

Die Definition und Demonstration des Menschen wurde von Gott offenbart, von Christus Jesus veranschaulicht und von Mrs. Eddy in ein System gebracht. Jedoch bleibt es jedem von uns überlassen, dieses Verständnis in unserem Leben zu verankern, indem wir uns unaufhörlich weigern, das zu glauben, was der Mensch nicht ist, und bewußt demonstrieren, was der Mensch ist. Niemand kann die Arbeit für einen anderen tun. Um die Herrschaft der göttlichen Wissenschaft — die Herrschaft der Himmelsregel — auf Erden erleben zu können, muß jeder einzelne das wahre Menschentum durch geistige Wiedergeburt beweisen; es bedarf jeder christlich-wissenschaftlichen Heilung von jeglichem sündigen, leidenden, falschen Glauben an Sterbliche und an Sterblichkeit; es bedarf jedes Gedankens und jeder Tat, die mit der göttlichen Liebe in Einklang stehen.

Ohne Demonstration ist eine Entdeckung wertlos. Ohne Bauwerk ist ein Fundament nutzlos. Ohne Nachfolger kann es keine Führerin geben. Jedesmal wenn wir Mrs. Eddys Entdeckung beweisen, nämlich daß der Mensch geistig, vollkommen und vollständig ist, stärken wir Mrs. Eddys Rolle als Entdeckerin. Wir erkennen ihren unvergleichlichen Beitrag als Gründerin in dem Maße an, wie wir unser Leben — Disziplin auf Disziplin, Heilung auf Heilung — auf die von ihr gelegte Basis gründen. Wir verehren sie als Führerin, wenn wir die Schrittsteine, die ihre Fußtapfen kennzeichnen, vergrößern, bis wir erkennen, daß sie alle Christi Weg folgen.

In dem Verhältnis, wie wir verstehen, daß es einen geistigen Begriff vom Menschen gibt, der außerhalb des materiellen Begriffs vom Sterblichen existiert — und nicht an seiner Stelle —, werden wir nach dieser geistigen Anschauung trachten und sie auch finden. Wir werden auf jedem Schritt unseres Weges göttlich geführt werden wie vor alters die Weisen, die das Kind Jesus suchten und fanden.

Mrs. Eddy schreibt: „Als die Weisen den Christus, die geistige Idee, mehr und mehr verstanden, wurde sie immer stärker in ihnen. Das wird so fortgehen in dem Verhältnis, wie sie verstanden wird, bis der Mensch als das wirkliche Gleichnis seines Schöpfers erkannt wird. Im Brennglas der Wissenschaft wird die höchste menschliche Vorstellung der Weisen von dem Menschen Jesus als dem einzigen Sohn Gottes, als dem Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit, für die menschliche Wahrnehmung so groß werden, daß der Mensch in der Gesamtheit wie im einzelnen als Sohn Gottes offenbar wird.“ Vermischte Schriften, S. 164.

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