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Der Mensch: „Höhepunkt der Schöpfung“

Aus der März 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:

Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?...

Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.“ (Psalm 8:4, 5, 7)

„Was ist der Mensch... ?“ Diese Frage bewegt uns zutiefst, wenn wir nach Zweck, Bedeutung, Wert und Identität forschen. Sie war für das sterbliche Verständnis schon vor der Zeit des Psalmisten ein Rätsel, und heute ist sie trotz der atemberaubenden Erweiterung des menschlichen Wissens noch viel dringender geworden.

Ist der Mensch im technologischen Know-how zu finden, das es ihm ermöglicht, zum Mond zu gelangen? In der unglaublichen Barbarei, die sich in den Konflikten des zwanzigsten Jahrhunderts zeigt? In dem unnachgiebigen Erforschen des Körpers, des Gehirns und des Verhaltens der DNS-Moleküle?

Dieses Geheimnis führt im Erziehungswesen zu gefühlsbetonten Kontroversen zwischen denen, die darauf bestehen, Mensch und Affe hätten einen gemeinsamen Vorfahren, und denen, die die Allegorie von Adam und Eva für bare Münze nehmen. Dabei entgeht beiden Seiten die tiefe Einsicht des geistigen Schöpfungsberichts im ersten Kapitel des ersten Buches Mose.

Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns) vertritt den Standpunkt, daß die Antworten durch ein stilles und tiefes Verständnis von Gott zu finden sind. Wenn wir mit der Quelle und dem Ursprung allen Seins beginnen — dem unendlichen Gemüt oder Geist —, können wir den endlichen, mentalen Rahmen des Materialismus sprengen. Dann ist es uns möglich, den Menschen von einem neuen Gesichtspunkt aus zu sehen — mit herrlichen Eigenschaften, Dimensionen und Fähigkeiten ausgestattet, die den Sinnen verborgen sind, aber wahrgenommen und genutzt werden können, wenn eine geistig wissenschaftliche Grundlage des Denkens erkannt und akzeptiert wird.

Ist das Wahrnehmungsvermögen des geistigen Sinnes wachgerufen, stehen wir der unausweichlichen Logik der Wahrheit gegenüber, daß Geist den Menschen geistig, nicht materiell erschafft... daß Gemüt den Menschen als seine eigene Idee oder Widerspiegelung hervorbringt, nicht als eine organische Lebensform, die in dem, was dem Gemüt unähnlich ist, der sogenannten Materie, eingebettet ist.

Gehen wir von dieser kompromißlosen Grundlage aus, gelangen wir zu der Erkenntnis, daß der Mensch keine materielle Entwicklung durchgemacht hat, sondern sich als göttliche Idee strahlend entfaltet; daß der Mensch kein materieller, von einer menschenähnlichen Gottheit erschaffener Sterblicher ist, sondern die geistige Idee, die den unendlichen Gott zum Ausdruck bringt; daß der Mensch nie in die Materie hineingeboren wurde, sondern ewiglich aus Geist hervorgeht; daß der Mensch nicht in einen zerbrechlichen Körper eingeschlossen ist, sondern im grenzenlosen Gemüt lebt und das Himmelreich in ihm ist, wie Christus Jesus es bestätigte.

Mary Baker Eddy wurde die Offenbarung zuteil, daß das allumfassende Gemüt, oder Geist, das einzige Leben und der einzige Schöpfer ist und der Mensch zum Bild und Gleichnis dieses Gemüts geschaffen wurde, wie die Bibel erklärt; und diese Erkenntnis führte zu ihrer Entdeckung der Wissenschaft vom ewigen Sein des Menschen — der Wissenschaft von Gott und dem Menschen.

Die Entdeckung dieser Wissenschaft ermöglichte es Mrs. Eddy, das wahre Sein des Menschen — unser wahres Wesen — mit Inspiration zu schildern und eindrucksvoll zusammenzufassen; überall in ihren Schriften finden wir Beispiele dafür:

„Der Mensch ist der Ausdruck vom Wesen Gottes.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 470.

„Der Mensch, der nie geboren ist und niemals stirbt, kann unter der Regierung Gottes in der ewigen Wissenschaft unmöglich von seiner hohen Würde herabsinken.“ Ebd., S. 258.

„Da der Mensch in Ihm Ursprung und Sein hat, ist der Mensch der höchste Ausdruck der Vollkommenheit und keineswegs der Träger der Unvollkommenheit.“ Vermischte Schriften, S. 79.

„Der Mensch ist der Höhepunkt der Schöpfung; und Gott ist nicht ohne einen immergegenwärtigen Zeugen, der von Ihm zeugt.“ Nein und Ja, S. 17.

Diese erhebende Vorstellung vom Menschen wirft Fragen auf:

Ist die Christliche Wissenschaft eine Religion, die den Menschen zu ihrem Mittelpunkt macht?

Keineswegs. Sie unterscheidet sich grundsätzlich von allen Formen des Humanismus und von Theorien, die den Menschen zu ihrem Mittelpunkt machen. Sie akzeptiert die Lehren des Meisters vorbehaltlos:

„Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun; und was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.

Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber.“ Joh. 5:19, 26.

Es wird manchmal angenommen, daß sich diese Worte nur auf Christus Jesus beziehen. Doch im Johannesevangelium wird uns versichert: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.“ 1:12.

Die Christliche Wissenschaft bringt dem menschlichen Verständnis Gott so nahe, daß es das unendliche Gemüt, die göttliche Liebe, in seiner absoluten Allgegenwart und Allmacht als Alles-in-allem erkennt.

Reduziert diese Lehre den Menschen daher zu etwas Abstraktem, so daß wir zu dem Schluß kommen: „Es gibt nichts außer Gott.“?

Auf keinen Fall! Wahrheit muß immer durch ihre eigene Idee verkündet werden, durch die sie bewiesen wird. Leben muß ewiglich von seinem eigenen unendlichen Ausdruck veranschaulicht werden. Dieser Ausdruck oder dieses Ebenbild ist der von Gott erschaffene geistige Mensch.

Bestimmte Philosophien vertreten die Ansicht, daß der Mensch irgendwie in dem unendlichen Einen verlorengehen oder in ihm aufgehen könne; solche Anschauungen stehen in scharfem, grundsätzlichem Gegensatz zur christlichen Theologie der Christlichen Wissenschaft. Mrs. Eddy schreibt: „Der Mensch geht nicht in der Gottheit auf, er kann seine Individualität nicht verlieren, denn er spiegelt ewiges Leben wider, auch ist er keine abgesonderte Einzelidee, denn er stellt das unendliche Gemüt, die Summe aller Substanz, dar.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 259.

Ignoriert die christlich-wissenschaftliche Vorstellung vom Menschen nicht die Last der Sünde und all der dunklen Schlechtigkeiten des sterblichen Wesens?

Nein, im Gegenteil. Die Christliche Wissenschaft zeigt, wie wir Sünde und Schlechtigkeit Schritt für Schritt überwinden und so unser Heil durch den Weg, Christus, finden können.

Wer die Meinung vertritt: „Es gibt nichts außer Gott. Und folglich existieren weder das Böse noch weltliche Probleme. Warum sich dann um sie sorgen?“, hat eine falsche Vorstellung von der Christlichen Wissenschaft. Eine solche Auffassung hat nichts mit „höherer Metaphysik“ zu tun, sondern ist ein theoretisches Abstrahieren, das die errettende Mission des Christus, unseres Erlösers, ignoriert, außer acht läßt, wie notwendig Demonstration und Beweis sind, und den heiligen Weg der Christlichkeit für eine trügerische Wirklichkeitsflucht aufgibt.

Die Christliche Wissenschaft hingegen verbessert, errettet und erneuert. Christus Jesus demonstrierte die erlösende Kraft der Wahrheit und Liebe, indem er Sünder bekehrte, Krankheit heilte und jene aus ihrer Knechtschaft befreite, die verdammt waren oder sich auf Abwegen befanden.

Wäre der Mensch von Natur aus schlecht und unvermeidlicherweise ein erbärmlicher Sünder, würde jeder Versuch, aus ihm ein Kind Gottes zu machen, hoffnungslos scheitern. Aber da der Mensch in Wirklichkeit Gottes Kind ist — rein, rechtschaffen, geistig, unsterblich —, kann diese Wahrheit durch die Macht des Christus, der Wahrheit, bewiesen werden. Die Christliche Wissenschaft verwandelt nicht einen körperlichen Sterblichen in einen geistigen Unsterblichen, sondern wie der Meister zeigt auch sie uns, wie wir das falsche sterbliche Gemüt gegen das Gemüt Christi austauschen können; wie wir die Vorstellung, der Mensch sei ein sündiger Sterblicher, gegen die Wahrheit über sein Wesen und Erbteil als Gottes Kind austauschen können. Wenn wir das tun, legen wir, wie Paulus sagte, den alten Menschen ab und ziehen den neuen Menschen an, der durch Christus ans Licht gekommen ist. Wir ersetzen das Falsche durch das Wirkliche.

Dieser tägliche, lebenslange Vorgang verlangt, daß wir reumütig sind, uns wandeln, daß wir beten, ständig streben und die schlechten Annahmen und Charaktereigenschaften ablegen, indem wir beweisen, daß der Mensch mit der göttlichen Wahrheit und Liebe eins ist. Er bringt geistiges Erwachen mit sich, das die sterblichen Übel mildert, sowohl Krankheit wie Sünde heilt, unseren Fortschritt auf dem Pfad des Heil beschleunigt und schließlich eine bessere Welt schafft.


Dein, Herr, ist die Majestät und Gewalt,
Herrlichkeit, Sieg
und Hoheit.
Denn alles, was im Himmel
und auf Erden ist,
das ist dein. Dein, Herr, ist das Reich,
und du bist erhöht zum Haupt über alles.

1. Chronik 29:11

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