Meine Mutter begann die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) zu studieren, nachdem diese Wissenschaft das Leben ihres Bruders gerettet hatte. Ärztlichen Diagnosen zufolge befand er sich in Lebensgefahr. An einem Punkt glaubte man nicht, daß er die Nacht noch durchstehen würde. Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft wurde gerufen und um Behandlung durch Gebet ersucht. Mein Onkel überlebte nicht nur die Nacht, sondern führt heute ein aktives Leben.
Daraufhin wandte meine Mutter sich immer an die Christliche Wissenschaft, wenn sie selbst Heilung suchte oder eins von uns Kindern krank war. Mehrere Jahre vergingen, ehe mein Vater die Christliche Wissenschaft zu studieren begann. Doch die Heilungen in unserer Kindheit, die er miterlebt hatte, erweckten allmählich sein Interesse. Er überwand die Gewohnheit des Rauchens, als sein Verlangen, der Kirche Christi, Wissenschafter, beizutreten, stärker wurde.
Mein Vater erlebte auch eine erstaunliche Heilung, an die ich mich erinnere, obgleich ich damals nur ein Kind war. Er mußte das Bett hüten, und sein Körper war geschwollen. Er blieb etwa vier Wochen von der Arbeit fern, wurde aber durch das Gebet eines Ausübers wieder gesund. Als er zu seinem Arbeitsplatz zurückkehrte, mußte er sich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Der Arzt, der ihn untersuchte, kam zu dem Schluß, daß mein Vater an Gelenkrheumatismus gelitten hatte, aber durch die Krankheit keinerlei Nachwirkungen entstanden waren — er war völlig gesund.
Im Alter von einundsechzig Jahren brach meine Großmutter sich die Hüfte. Sie nahm die Hilfe einer Ausüberin in Anspruch, doch einer ihrer Söhne bestand darauf, daß sie einen Arzt aufsuche. Dieser Sohn war kein Christlicher Wissenschafter und machte sich große Sorgen um sie. Es wurden Röntgenaufnahmen gemacht, und der Arzt empfahl, die Hüfte nageln zu lassen. Sie lehnte diese Behandlung, ab, versprach aber ihrem Sohn, daß sie flach auf dem Rücken im Bett liegen bleibe. Sie setzte sich wieder mit der Ausüberin in Verbindung, und innerhalb von zwei Monaten war die Heilung vollständig.
Kurz darauf traf sie den Arzt, der den Bruch geröntgt hatte. Er war hoch erfreut über die schnelle Genesung meiner Großmutter und bat sie, noch einmal zum Röntgen in seine Sprechstunde zu kommen. Als er sich die neuen Negative anschaute, erklärte er, er hätte kaum die Bruchstelle erkennen können, wenn er nicht die ersten Röntgenaufnahmen in seinen Akten gehabt hätte. Es war nicht nur eine vollständige Heilung, sondern auch die Genesungszeit von vier bis fünf Monaten, mit der der Arzt gerechnet hatte, war nur halb so lang.
Mit neunzehn Jahren erlitt ich einen Autounfall, bei dem ich mir den Kiefer zweimal brach. Da ich bewußtlos war, wurde ich im Krankenwagen in die Unfallstation eines Krankenhauses eingeliefert. Von dort brachten meine Eltern mich nach Hause. Mein Vater und meine Mutter wußten, daß ich eine ernsthafte Christliche Wissenschafterin war, denn im Jahr zuvor war ich einer Zweigkirche beigetreten, und so lehnten sie jede ärztliche Behandlung für mich ab, ließen aber den gebrochenen Kiefer einrichten.
Nach längerer Zeit stelle sich jedoch heraus, daß die Kieferknochen nicht zusammenwuchsen. Deshalb empfahl der Chirurg eine Operation, um die Bruchenden mit Draht zusammenzubinden. Wir beschlossen statt dessen, uns rückhaltlos auf die Christliche Wissenschaft zu verlassen und bei ihr Heilung zu suchen. Die Stützvorrichtungen, die den Kiefer bis zur Heilung in der richtigen Lage halten sollten, wurden auf unseren Wunsch hin entfernt.
Während der ganzen Zeit wurde ich von einer Ausüberin behandelt. Ich wußte, wie wichtig eine geistige Einstellung für das Heilen ist, und ich erinnere mich, daß ich mein Denken auf die Erkenntnisse konzentrierte, die ich aus den folgenden Worten Mary Baker Eddys gewann (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 423): „Knochen haben nur die Substanz des Gedankens, der sie formt.“ Die Heilung vollzog sich auf ganz natürliche Weise. Ein Zahnarzt, der den verletzten Kiefer gesehen hatte, beschloß bei einer späteren Zahnbehandlung, den Kiefer zu röntgen, um sich zu vergewissern, daß er in Ordnung war. Er war erstaunt, auf welche Weise die Heilung erzielt worden war.
Ich bin für die vielen schnellen Heilungen unserer Kinder dankbar, die wir später erlebten. Uns wurde immer wieder bewiesen, daß die Christliche Wissenschaft wirksam heilt; doch die in meinem Zeugnis erwähnten Heilungen sind Marksteine, nachdem nun drei Generationen unserer Familie diese Heilmethode angewandt haben. Dadurch, daß Mrs. Eddy dem Beispiel Christi Jesu folgte, entdeckte sie die ständige Gegenwart des Christus und konnte durch die Christliche Wissenschaft erklären, was dies für die Menschheit bedeutet. Alle Menschen besitzen das unveräußerliche Recht, von der Knechtschaft des materiellen Sinnes frei zu sein.
Claremont, Kalifornien, USA