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Mary Baker Eddy — ihr Leben und ihr besonderer Platz

Aus der April 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor vielen Jahren, als Mary Baker Eddy ein kleines Mädchen war, lernte sie viel über die Menschen in der Bibel. Sie hörte gern die Geschichten von David, Joseph und Daniel und all den anderen biblischen Gestalten. Am meisten freute sie sich aber, wenn sie mehr über Christus Jesus lernte. Jeden Tag versammelte sich die Familie, um dem Vater zuzuhören, wenn er aus der Bibel vorlas. Obgleich zu jener Zeit viele Menschen lasen, welch wundervolle Werke Jesus vollbracht hatte, wußte doch niemand so recht, wie er sie vollbrachte.

Mary und ihre fünf älteren Geschwister lebten mit ihrem Vater und ihrer Mutter auf einer Farm, wo immer reges Leben herrschte. Mary spielte sehr gern im Freien und half, die Tiere zu versorgen. Mitunter kümmerte sie sich ganz besonders um ein krankes Lamm und pflegte es gesund.

Die Schule, die Mary besuchte, lag ziemlich weit von ihrem Elternhaus entfernt und hatte nur ein Klassenzimmer. Alle Kinder — klein und groß — saßen dort beisammen. Marys großer Bruder, Albert, half ihr auch beim Lernen.

Mary freute sich, daß sie lesen lernte. Am liebsten suchte sie sich ein stilles Plätzchen, wo sie mit ihren Lieblingsbüchern allein sein konnte. Besonders gern las sie die Bibel.

Als Mary acht Jahre alt war, hörte sie immer wieder, wie jemand sie beim Namen rief; aber sie konnte nicht herausfinden, wer es war. Ihre Mutter sagte ihr, daß sie das nächste Mal, wenn sie die Stimme wieder hörte, antworten sollte: „Rede, Herr, denn dein Knecht hört.“ 1. Sam. 3:9. Das gleiche war dem Knaben Samuel in der Bibel widerfahren; und er hatte mit diesen Worten geantwortet, als Gott zu ihm sprach.

Doch als Mary die Stimme wieder vernahm, fürchtete sie sich und antwortete nicht. Aber dann bedauerte sie es. Sie betete und versprach zu tun, was ihre Mutter gesagt hatte. Das nächste Mal war Mary darauf vorbereitet, als die Stimme sie rief. „Rede, Herr, denn dein Knecht hört“, antwortete sie. Das war das letzte Mal, daß sie die Stimme hörte.

Eines Tages, als Mary zwölf Jahre alt war, wurde sie sehr krank. Marys Mutter wußte, daß Gott Seine Kinder liebt. Sie forderte Mary auf, sich auf Gottes Liebe zu verlassen und zu Ihm zu beten. Das tat sie auch, und sie wurde schnell wieder gesund. Mary und ihre Mutter freuten sich sehr darüber. Da Mary gesund geworden war, als sie betete, begann sie zu verstehen, daß Gott heilen und helfen konnte.

Mary wurde größer, und ihre Schwestern heirateten und verließen das Elternhaus. Auch ihre Brüder gingen von Zuhause fort. Später heiratete Mary ebenfalls und zog sehr weit weg. Ihr Mann aber wurde nach kurzer Zeit krank und starb. Sie erwartete ein Kind und kehrte nach Hause zurück, um bei ihren Eltern zu wohnen. Einige Monate später wurde ihr kleiner Junge geboren.

Sie unterrichtete gelegentlich in der Schule und schrieb Gedichte und Geschichten, um Geld zu verdienen; doch sie war oft krank. Sie liebte ihren kleinen George sehr; aber ihre Familie glaubte, sie sei nicht kräftig genug, um für ihn sorgen zu können. Dann starb ihre Mutter, und kurz darauf wurde George zu Pflegeeltern gegeben. Sie versuchte auf mancherlei Weise, ihren Sohn zurückzubekommen. Aber die Familie, bei der er wohnte, zog weit weg und nahm George mit. Obwohl es bisweilen schien, als ob sie nie wieder gesund und glücklich sein würde, hörte sie doch niemals auf, Gott zu lieben und zu versuchen, Ihn besser zu verstehen.

Viele Jahre später bekam sie Nachricht von ihrem Sohn. Er teilte ihr mit, daß er sie besuchen wolle. Sie hatten sich noch immer gern.

Mrs. Eddy war immer freundlich zu den Menschen und kam gern mit ihren Bekannten zusammen und sprach mit ihnen über Gott. Eines Abends ging sie mit einigen Bekannten zu einer Versammlung. Es war im Winter des Jahres 1866. Auf den Straßen lag Schnee. Sie rutschte auf dem Eis aus und verletzte sich ernsthaft. Man trug sie in ein nahegelegenes Haus; und dann brachte man sie nach Hause und legte sie ins Bett.

Sie war so schwer verletzt, daß ihre Freunde glaubten, sie würde sterben. Aber drei Tage nach dem Unfall schlug sie ihre Bibel auf und fand eine Geschichte, die berichtet, wie Jesus einen Mann heilte, der nicht gehen konnte. Als sie die Geschichte las, wurde ihr plötzlich klar, daß Gott Leben ist und daß Seine Liebe überall ist. In dem Augenblick war sie geheilt.

Danach wollte sie mehr darüber erfahren, wie Jesus so viele Menschen geheilt hatte und wie sie selbst geheilt worden war. Sie verbrachte viel Zeit damit, die Bibel zu studieren und zu beten, und bemühte sich, Gott besser zu verstehen. Sie entdeckte, wie Gott heilt, und dies befähigte sie, ihre Mitmenschen zu heilen. Da sie an andere weitergeben wollte, was sie gelernt hatte, schrieb sie ein Buch darüber, das sie Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift nannte.

Wie ein Forscher, der ein wunderbares Land entdeckt, das bisher unbekannt war, so fand Mary Baker Eddy die Christliche Wissenschaft. Deshalb nimmt sie einen besonderen Platz ein. Sie wußte, daß Jesus von uns erwartete, daß auch wir die Werke vollbringen, die er tat. Obwohl Mrs. Eddy vor vielen Jahren lebte, lehrt sie uns doch heute durch ihre Schriften, daß Gott uns innig liebt und wir so heilen können, wie Jesus es tat. Darum lieben wir sie als die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft. Und aus diesem Grunde nennen wir sie auch unsere Führerin.

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