Meine Mutter wurde nach den Lehren einer strenggläubigen protestantischen Kirche erzogen. Die herkömmliche Vorstellung, daß Gott der Urheber sowohl des Guten wie auch des Bösen und der Mensch ein Sünder sei, der danach strebt, sich zu bessern, befriedigte sie nicht. Kurz nach ihrer Heirat fand sie einen Christian Science Sentinel, den ein Reisender im Zug liegengelassen hatte. Sie las ihn von Anfang bis Ende und kam zu dem Schluß, endlich eine Lehre gefunden zu haben, die einen wirklich zufriedenstellenden Begriff von Gott und dem Menschen bot und die, nach den Heilungszeugnissen zu urteilen, praktisch angewandt werden konnte. Meine drei Brüder und ich wurden in Übereinstimmung mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft erzogen.
Da wir aufgrund der Stellung meines Vaters bei der Bahn auf dem Lande wohnten, konnten wir die Gottesdienste und die Sonntagsschule nur unregelmäßig besuchen und mußten oft lange Strecken zur Kirche fahren. Unsere Familie verließ sich wegen Heilung ausschließlich auf die Christliche Wissenschaft, gelegentlich nahmen wir die Hilfe von Ausübern der Christlichen Wissenschaft in nahegelegenen Städten in Anspruch. Als ich mein Elternhaus verließ und auf eine Ingenieurschule ging, konnte ich während dieser Zeit regelmäßig die Sonntagsschule besuchen. Die Freiheit, den Schutz und die Heilungen, die ich all die Jahre hindurch erlebte, einschließlich einer sehr glücklichen und harmonischen Ehe, schreibe ich der Leitung und Führung zu, die mir dadurch zuteil wurde, daß ich den Lehren der Christlichen Wissenschaft gefolgt bin.
Als unsere drei Jungen das College besuchten und auch danach, mußte ich manche Prüfung durchstehen. Vor meiner beruflichen Versetzung von der Westküste der Vereinigten Staaten in den östlichen Teil des Landes entwickelte sich an den Händen ein Hautausschlag. Ich hatte im Sinne der Christlichen Wissenschaft um meine Heilung gebetet und auch von einem Ausüber Unterstützung erhalten, aber ich schien nur langsam Fortschritte zu machen. Die Firma, für die ich arbeitete, bestand als Voraussetzung für meine weitere Beschäftigung darauf, daß ich mich gewissen medizinischen Tests und Behandlungen unterzog, um festzustellen, ob der Hautausschlag ansteckend sei. Diese Bemühungen bewirkten zwar keine Besserung, aber die Tests ergaben, daß keine Ansteckungsgefahr bestand. Als ich meine Stellung im Osten der Vereinigten Staaten antrat, mußte ich mich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Der Betriebsarzt bescheinigte, daß es keine Heilmethode gebe und der Zustand sich wahrscheinlich auf andere Körperteile ausbreiten werde. So erstaunlich es auch klingen mag, ich war eigentlich erleichtert, als ich dies erfuhr. Nun gab es für mich keine Versuchungen oder Einflüsterungen mehr, irgendwo anders als in der Christlichen Wissenschaft Heilung zu suchen. Ich setzte das Studium fort, um Wachstum im geistigen Verständnis zu erlangen und meine wahre Identität als Gottes Kind zu erkennen. Da meine Hände immer sichtbar waren, schien das Problem besonders aggressiv zu sein.
Kurz nach unserer Ankunft im Osten trat eine zusätzliche Schwierigkeit auf. Seit mehreren Wochen hatte ich große Schmerzen im unteren Teil des Rückens. Was mich dabei beunruhigte, war die Frage, ob ich in der Lage sein würde, meine neue Tätigkeit unbehindert auszuüben. Ich war dazu gezwungen, da drei Söhne studierten und wir das Einkommen zur Fortsetzung ihrer Ausbildung brauchten. Nach erfolglosen Versuchen, durch mein eigenes Studium eine Heilung zu erzielen, bat ich meine Frau, im Verzeichnis im Christian Science Journal nach einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft zu suchen, der in unserem neuen Wohnort wohnte. Sie rief einen Ausüber an, und ich sprach mit ihm. Es läßt sich nicht mit Worten beschreiben, mit welch liebevoller, fester Zuversicht der Ausüber von Gottes absoluter Herrschaft und von des Menschen Widerspiegelung der Harmonie sprach. Zum Schluß sagte er: „Wenn Sie in fünfundvierzig Minuten nicht völlig frei sind, rufen Sie mich bitte an.“ Soweit ich mich erinnere, waren innerhalb von fünfzehn Minuten alle Schmerzen und Beschwerden verschwunden. Nach weiteren fünfzehn Minuten stimmte meine Frau mir zu, daß wir den Ausüber anrufen sollten, um ihm die gute Nachricht mitzuteilen, was wir auch taten. Kurze Zeit darauf wurde vom Körper ein Nierenstein ausgeschieden, und damit hatte die Schwierigkeit ein Ende.
Einige Jahre später machte ich eine weitere Prüfungszeit durch. Sie schien mit dem Streß bei der Arbeit zusammenzuhängen und machte sich durch eine Störung der normalen Körperfunktionen bemerkbar. Ich mußte mehrere Wochen von meinem Arbeitsplatz fernbleiben und fehlte verschiedene Male einige Tage hintereinander. Die Geschäftsführung wußte, daß ich ein Christlicher Wissenschafter war, und machte keinerlei Versuche, sich in meinen Entschluß, mich wegen Heilung auf die Christliche Wissenschaft zu verlassen, einzumischen. Derselbe Ausüber stand mir von Anfang an zur Seite. Ich war dankbar, meine Arbeit wieder aufnehmen und meinen Verpflichtungen nachkommen zu können. Die vollständige Heilung trat nicht sofort ein, doch es war wirklich eine Zeit des Wachstums in geistigem Verständnis. Eine Stelle in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, die mir besonders half, lautet (S. 419): „Beobachte das Gemüt anstelle des Körpers, damit nichts, was zur Entwicklung ungeeignet ist, in die Gedanken eindringe. Denke weniger an materielle Zustände und mehr an geistige.“ Ich war für Anzeichen des Fortschritts dankbar und arbeitete u. a. auch oft mit einer weiteren Erklärung Mrs. Eddys (ebd., S. 261): „Wenn du deinen Blick auf die höheren Wirklichkeiten heftest, wirst du dich zu dem geistigen Bewußtsein des Seins erheben, wie der Vogel, der aus dem Ei gekrochen ist und sich die Flügel putzt zu seinem Fluge himmelwärts.“ Ich wurde in meinen Ansichten über Nahrung, Personen und Tätigkeiten weniger kritisch. Ich erinnere mich, daß ich auf der Fahrt zur Arbeit sogar eine tiefere Bedeutung in den weißen Leitlinien auf der Straße sah; ich betrachtete sie als ein Symbol von Gottes unfehlbarer Führung. Vor über zwölf Jahren stellte ich fest, daß ich von dem inneren Zustand vollständig geheilt war; er ist nie wieder aufgetreten. Ich erinnere mich immer noch an einige Worte, die mir der Ausüber sagte, als ich ihm berichtete, daß ich geheilt war und keine weitere Hilfe mehr benötigte. Er versicherte mir, daß mein wahres Selbst vollkommen und vollständig ist — jetzt und immerdar.
Ich bin auch dankbar für die vollständige Heilung des Hautausschlags an den Händen, den ich am Anfang des Zeugnisses erwähnte.
Aber nicht nur für diese Heilungen bin ich dankbar, sondern auch für den Fortschritt, den mir die Mitarbeit in vielen Komitees der Zweigkirche und die Tätigkeit als Erster Leser für eine volle Amtsperiode, als Vorstandsmitglied und Sonntagsschullehrer gebracht haben. Meine Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft als Weg des Lebens ist grenzenlos.
Atlanta, Georgia, USA
Ich freue mich, die Erfahrungen, die mein Mann in seinem Zeugnis geschildert hat, bestätigen zu können. Sie sind Beispiele für die heilsame Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft, die wir in unserer Familie erlebten.