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Was uns die Bäume an der Waldgrenze lehren

Aus der Juli 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jeder, der einmal im Hochland im Bereich der Baumgrenze gewandert ist, hat wahrscheinlich beim Anblick eines einzelnen Baumes oder einer zusammengekauerten Baumgruppe gestaunt. Es scheint unmöglich, daß sich Pflanzenleben in dieser Höhe bei den rauhen Verhältnissen von Wind, Schnee und Kälte erhalten kann. Aber da stehen die Bäume — unempfindlich, robust und voller Lebenskraft.

Man könnte einen Vergleich zwischen diesen unverwüstlichen Bäumen und jenen Christlichen Wissenschaftern auf der ganzen Welt ziehen, die allein oder in geringer Anzahl sind. Beide müssen ihre Wurzeln tief in der Erde und im Gestein verankern, um nicht entwurzelt zu werden und um die Nahrung zu finden, die sie brauchen.

Wie können wir als Christliche Wissenschafter diese Wurzeln treiben und auf dem Felsen Christi eine Grundlage finden? Hierzu ist ein besseres Verständnis von Gott und von unserer Beziehung zu Ihm unentbehrlich.

Der aktive Wunsch, Gott besser zu erkennen, verleiht unseren Gebeten Lebenskraft. Gott zu verstehen verlangt von uns mehr als ein oberflächliches Lesen der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys. Wir müssen uns in die Bücher vertiefen und in ihnen forschen. Eine Möglichkeit, das Wachstum zu fördern und die Wurzeln zu stärken, besteht darin, daß wir mit neuem Interesse und Eifer die Synonyme für Gott studieren.

Vielleicht haben wir unser Verständnis von Ihm auf zwei oder drei Lieblingssynonyme beschränkt. Um jedoch in der Wahrheit fest verwurzelt zu sein, müssen wir unseren Begriff von Gott so erweitern, daß er alle Aspekte Seines Seins einschließt. Die Benutzung der Bibelkonkordanz und der Konkordanz zu den Schriften Mrs. Eddys kann für die Entwicklung unseres geistigen Begriffs von der Gottheit und ihrer Synonyme hilfreich sein.

Aber lassen Sie uns auch daran denken, daß das göttliche Gemüt selbst die Weisheit verleiht, die wir brauchen, um unser Wissen über unseren Schöpfer zu vertiefen und zu erweitern. Da der Wunsch, Gott zu verstehen, von Ihm selbst ausgeht, kann uns keine Macht daran hindern, jene Elastizität des Denkens und jene mentale Disziplin zu entwickeln, die wir brauchen, um tief in unser Studium von Ihm einzudringen. Auf ihr Buch Wissenschaft und Gesundheit Bezug nehmend, schreibt Mrs. Eddy über die Christlichen Wissenschafter: „In ihrem Lehrbuch ist klar dargelegt, daß Gott göttliches Prinzip ist und daß Seine Synonyme Liebe, Wahrheit, Leben, Geist, Gemüt, Seele sind, die sich zu einem vereinigen. Das göttliche Prinzip schließt sie alle ein.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 225. Es steht außer Frage: Wenn sich diese Synonyme „zu einem vereinigen“, können wir es uns nicht leisten, auch nur einen einzigen Aspekt von Gottes Wesen zu vernachlässigen.

Ein erweitertes und genaueres Verständnis von Gott bildet die Grundlage für eine bessere Vorstellung von unserer wahren Identität. Gott erschafft, indem Er das, was Er ist, gibt. Jede einzelne Seiner Ideen spiegelt Ihn wider. Unsere wirkliche Aufgabe ist es, Gottes Schöpfung zu sein.

Mit Hilfe des geistigen Sinnes können wir danach streben, uns als die unsterblichen Kinder des göttlichen Gemüts zu sehen, die Seine Vollkommenheit und Intelligenz zum Ausdruck bringen. Als die Sprößlinge des Geistes sind wir frei. Als die Widerspiegelung der Seele sind wir auffassungsfähig, harmonisch und vertrauensvoll. Auf diese Weise können wir jedes Synonym für Gott benutzen. Dann werden wir gewiß neue Erkenntnisse von Seinem Wesen und unserem als Seinen Kindern gewinnen.

Eine klarere Wahrnehmung der Wirklichkeit gibt uns geistige Nahrung, die wiederum unsere Verwurzelung in Gott stärkt und uns aufrechterhält. Ganz gleich, was für Probleme dann auftreten mögen, wir werden eher gelassen bleiben, unbeeindruckt von den „Stürmen“ des Irrtums. Mit dem Psalmisten werden wir sagen: „Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; steht er mir zur Rechten, so werde ich fest bleiben.“ Ps. 16:8.

Wenn uns ein Gefühl der Isolation befällt, können wir wissen, daß die Einheit zwischen Gott und dem Menschen eine feststehende Tatsache in der Wahrheit ist. Diese Einheit wird von dem göttlichen Gesetz regiert. Der Mensch ist die glückliche, gesunde, vollkommene und zufriedene Kundwerdung seines Schöpfers — eine Tatsache, die wir beweisen können.

Das Problem der Isolation mag durch das Gefühl aufkommen, wir seien erbarmungslos von dem Leben, den Problemen, Freuden und Sorgen unseres Gemeinwesens abgeschnitten. Suchen wir nach Mitteln und Wegen, um unsere Nachbarn zu segnen? Mrs. Eddy schreibt: „Wenn man gesegnet werden will, ist es unerläßlich, daß man andere segnet, aber dabei müßt Ihr Euch so unter Gottes Führung wissen, daß Ihr Seinen Willen tut, selbst wenn Eure Perlen mit Füßen getreten werden.“ Vermischte Schriften, S. 127. Wenn wir einer lohnenden Tätigkeit in unserem Gemeinwesen unsere Zeit und Aufmerksamkeit schenken, uns allein oder gemeinsam mit anderen in den Dienst der Nächstenliebe stellen, können wir die Liebe der göttlichen Liebe zum Ausdruck bringen — die Liebe, die unser Meister, Christus Jesus, in allem, was er sagte und tat, bekundete. Dann fühlen wir, wie die göttliche Liebe auch für uns sorgt. Und wir werden den Ausdruck ebendieser Liebe in unseren Mitmenschen erkennen und wertschätzen.

Der Christus wirkt in der Welt; er heilt Haß und Unwissenheit über Gott. Wir selbst müssen Christlichkeit zum Ausdruck bringen, wenn wir ein Teil dieser großen erlösenden Macht sein wollen. Barmherzigkeit und wahres Mitgefühl kennzeichnen jemanden, der wirklich versteht, daß Liebe ein Synonym für Gott ist.

Es gibt weder selbsterrichtete noch anderweitige Schranken, die die göttliche Liebe nicht entfernen könnte; denn in der geistigen Wirklichkeit existieren sie nicht. Die Einheit von Gott und dem Menschen schließt die Brüderschaft Seiner Ideen ein. Es gibt nichts, was die Identität von allem, was zu Gott, dem Alles-in-allem, gehört, zerstören könnte.

In dem Wissen, daß Gott uns als den Ausdruck des göttlichen Prinzips und der göttlichen Liebe erhält, brauchen wir unsere Überzeugungen weder zu verstecken noch zur Schau zu stellen. Wenn uns jemand davon abbringen will, den Lehren Christi Jesu hinsichtlich der Heilung von Krankheit durch christlich-wissenschaftliches Gebet zu folgen, nimmt uns die Erkenntnis, daß der Mensch niemals von der vollkommenen Gesundheit getrennt ist, die Furcht und befähigt uns, solchen Gedanken liebevoll aber bestimmt zu widerstehen.

Wenn wir das, was wir über unsere wahre Identität als die unsterbliche Idee Gottes gelernt haben, in unserem Leben anwenden, werden Zeiten der Prüfung zu Gelegenheiten, zu beweisen, wie fest unsere Wurzeln in dem Felsen, der göttlichen Wahrheit, verankert sind. Wir können darauf vertrauen, daß Gott Seine Verheißung in der Bibel erfüllen wird: „Wendet euch zu mir; so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.“ Jes. 45:22. Mit jeder Heilung, die allein durch das Vertrauen auf Gott eingetreten ist, heilen wir auch den Widerstand des sterblichen Gemüts gegen die Christliche Wissenschaft in unserem Gemeinwesen, selbst wenn zunächst der latente Widerstand aktiviert werden mag. Mit jeder individuellen Demonstration der Wahrheit wird dem Glauben der Welt an die Wirklichkeit des Bösen ein weiterer Stoß versetzt.

Wenn der Widerstand allmählich vergeht und sich eine Gelegenheit ergibt, zu erklären, wie die Christliche Wissenschaft heilt, können wir aus der Tiefe unserer eigenen Erfahrung antworten. Ist nicht Gott, das göttliche Gemüt, die Quelle aller wahren Ideen? Sollte Er nicht imstande sein, uns die Fähigkeit zu verleihen, diese Ideen auszudrücken? Mit diesem Wissen können wir dann auf eine klare, intelligente Art Fragen beantworten und eine Sprache sprechen, die das empfängliche Herz erreicht.

Haben wir erfaßt, daß der Mensch auf dem Boden der göttlichen Liebe steht und fest in der göttlichen Wahrheit verwurzelt ist, wird es uns weniger beunruhigen, wenn wir in unserer Familie oder in der Nachbarschaft als Christliche Wissenschafter allein stehen. Vielmehr werden wir dankbar mit Mrs. Eddy beten: „Möge unser Vater-Mutter Gott, der in vergangenen Zeiten für uns einen Tisch in der Wüste und ,im Angesicht unserer Feinde' bereitet hat, uns gründen auf den allerheiligsten Glauben, unsere Füße fest auf Wahrheit stellen, auf den Felsen Christus, die, Substanz der Dinge, die wir erhoffen‘ — und uns mit dem Leben und dem Verständnis von Gott und mit Wohlwollen gegen die Menschen erfüllen.“ Die Christliche Wissenschaft im Gegensatz zum Pantheismus, S. 15.

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