„Denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ (Ps. 91:11). Ich erhielt einen Beweis für diese biblische Prophezeiung, als mein Mann und ich einmal einige Tage in London verbrachten, wo wir in einem Hotel wohnten. Er hatte einige Forschungsarbeit zu erledigen, und ich konnte tun, wozu ich Lust hatte. Eines Morgens studierte ich die Bibellektion (sie ist im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft angegeben) für jene Woche ernsthafter als je zuvor; ich erfreute mich der Schönheit ihrer geistigen Wahrheiten und drang etwas tiefer in die Wirklichkeit ein. Es war einfach wunderbar.
An unserem Abreisetag wollten mein Mann und ich uns nachmittags an der Bahn treffen. Nachdem ich unser Hotel im Zentrum von London verlassen hatte, ging ich einige Straßen entlang in Richtung unseres Treffpunktes und kam in die Theobald’s Road, eine sehr breite, normalerweise verkehrsreiche Einbahnstraße. Ich stand an der Kante des ebenfalls sehr breiten Bürgersteigs und wartete, daß die Straße frei würde, damit ich sie überqueren konnte. Als es auf der Straße vorübergehend ruhig war, fuhr ein Taxi nicht weit von der Stelle, wo ich stand, an den Bordstein heran. Ein Passagier stieg aus, und dann, was ich allerdings nicht bemerkte, fuhr das Taxi rückwärts. Es kam so nahe an den Bordstein (und an mich) heran, daß sich der Türgriff der Hintertür in der Tasche meines Regenmantels verfangen haben mußte; denn als es wieder vorwärts fuhr, wurde ich zu Boden gerissen und eine kurze Strecke die Straße entlang geschleift.
Trotz dem, was sich anscheinend ereignete, fühlte ich mich in die Arme der göttlichen Liebe gebettet — geborgen in Gottes Fürsorge. Ich war von ruhiger Zuversicht erfüllt und fühlte mich ganz von dem getrennt, was scheinbar vor sich ging. Ich hatte überhaupt keine Angst und keine Schmerzen. Als das Taxi anhielt, stand ich auf. (Sobald der Taxifahrer bemerkt hatte, was geschehen war, hielt er an und kam mir zu Hilfe.) Bald hatte sich eine kleine Menschenansammlung gebildet. Jemand brachte einen Stuhl, und kurz danach kam ein Krankenwagen. Ich versicherte jedermann, einschließlich dem inzwischen sehr besorgten Taxifahrer, daß alles gut sei und es keinen Grund zur Besorgnis gebe. (Ich war so ruhig und so von meiner eigenen Sicherheit überzeugt, daß ich gar nicht anders konnte, als sie alle zu lieben — besonders den Taxifahrer.)
Der Sanitätswagen brachte mich zum nächsten Krankenhaus. Der Taxifahrer kam mit und blieb, zusammen mit einer Krankenschwester, bei mir. Er war sehr verstört, weil ich wohl nicht allzugut aussah — die eine Hälfte meines Gesichts war geschwollen, mit einem Auge konnte ich gar nichts sehen und mit dem anderen nur sehr wenig. Auch war mein Regenmantel auf einer Seite ganz zerfetzt. Trotzdem wußte ich, daß ich in Wirklichkeit niemals verletzt wurde und daß Gott bei mir war.
Mein Kopf wurde geröntgt, da dies bei Kopfverletzungen vorgeschrieben ist, und ich mußte erst das Ergebnis abwarten, bevor man mich aus dem Krankenhaus entließ. In der Zwischenzeit traf mein Mann ein, den man telefonisch benachrichtigt hatte, und ich versicherte ihm, daß kein Grund zur Besorgnis bestehe. Die Polizei kam auch. Sie befragten mich und wollten wissen, ob ich den Fahrer anzeigen wolle. Ich erklärte ihnen, daß ich das nicht beabsichtigte.
Nachdem man mich verbunden hatte, durfte ich gehen. Die Dankbarkeit des Taxifahrers war grenzenlos. Ich bestand darauf, daß er nach Hause gehen und nicht mehr an das Geschehene denken solle. Aber er drängte mich, doch wenigstens einen neuen Regenmantel zu kaufen und ihm die Rechnung zu schicken, was ich später auch tat.
Als ich zu Hause ankam, rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie um Hilfe, die mir sofort und liebevoll gewährt wurde. Vier Tage später war jede Spur einer Schwellung oder Verfärbung verschwunden.
Bishopsteignton, Devon, England