Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Weihnachtsfreude

Aus der Dezember 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Mutti, rat mal, was wir eben gesehen haben!“ rief Sandra, als sie mit ihrem Vater die Lebensmittel vom Auto hereintrug. Es war kurz vor dem Abendbrot, und die Mutter hatte in der Küche begonnen, das Essen für die Familie zuzubereiten.

„Hilf mir, die Sachen wegzustellen, und dann kannst du mir alles erzählen“, sagte die Mutter. Gemeinsam stellten sie die Konservendosen und die frischen und tiefgefrorenen Eßwaren weg, bis alles vom Geschäft schön ordentlich auf Regalen, in Schränken oder in Schubladen untergebracht war.

„Du mußt dir unbedingt die neue Puppe im Spielwarenladen neben dem Lebensmittelgeschäft ansehen“, erklärte Sandra während sie der Mutter beim Möhrenschaben half. „Sie ist so schön! Ich wäre ja so glücklich, wenn ich doch nur die Puppe hätte.“

Es waren nur noch ein paar Tage bis Weihnachten, und Sandra war ganz aufgeregt, wenn sie an die Bescherung dachte. Sie konnte es kaum erwarten, zu sehen, was für Überraschungen für sie unter dem Weihnachtsbaum liegen würden. Und jetzt wünschte sie sich diese Puppe.

Später am Abend brachte die Mutter Sandra zu Bett und las ihr etwas aus der Bibel vor: „Alle gute Gabe und alle vollkomene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.“ Jak. 1:17. Die Mutter erklärte, daß der „Vater des Lichts“ unser himmlischer Vater, Gott, ist und daß Er uns alle guten Gaben gibt, die wir je bekommen. „Diese Gaben sind in Wirklichkeit gute Gedanken und Gefühle“, sagte sie.

Sandra konnte nicht recht glauben, daß Gottes Gedanken besser seien und sie glücklicher machen würden als die Puppe, die sie gesehen hatte. Die Mutter und Sandra unterhielten sich eine Weile darüber. Sie beschlossen, zu warten, bis Weihnachten vorbei war, und dann weiter darüber zu sprechen, was Sandra zur Weihnachtszeit immer so glücklich machte.

Die nächsten paar Tage waren sie damit beschäftigt, Plätzchen und Leckereien für Nachbarn und Freunde zu backen. Sandra bastelte Geschenke für ihre besten Freundinnen und half der Mutter beim Putzen und Schmücken des Hauses. Sie machte ein besonderes Geschenk für Mutti und Vati. An einem Abend kamen die Nachbarn; man sang Weihnachtslieder, und Vati begleitete sie auf der Gitarre. Heiligabend wickelte Sandra die Geschenke, die sie selbst gemacht hatte, ein und legte sie unter den Baum.

Endlich kam dann die Bescherung. Die Puppe, die sie im Spielwarenladen gesehen hatte, lag unter dem Weihnachtsbaum; sie war in hübsches Papier und Schleifen eingewickelt. Sandra war ganz außer sich vor Freude und spielte den ganzen Abend mit ihrer neuen Puppe.

Etwa eine Woche nach Weihnachten bemerkte die Mutter, daß die Puppe hoch oben auf dem Spielzeugregal saß. Sandra war irgendwo anders und spielte mit ihren Freundinnen. Später unterhielten Sandra und die Mutter sich darüber, was sie an jenem Tag gemacht hatten.

„Sandra, weißt du noch, was du gesagt hast, als du die Puppe im Spielwarengeschäft gesehen hast?“ fragte die Mutter. „Hat die Puppe dich so glücklich gemacht, wie du es dir vorgestellt hast?“

Sandra antwortete erst nach einer ganzen Weile. Als sie über die Frage nachdachte, wurde ihr klar, daß die Puppe sie eine Zeitlang glücklich gemacht hatte, aber nach etwa einer Woche war sie schon wie ihre anderen Spielsachen. Sie liebte die Puppe natürlich, aber was sie an Weihnachten am glücklichsten gemacht hatte, war das besondere Gefühl, das die Mutter „christliche Liebe“ nannte. Es was die Aufregung und die Freude, die sie empfunden hatte, als die ganze Familie Vorbereitungen traf, sich gegenseitig zu beschenken. Und das glückliche Gefühl, das sie empfand, als sie mit Freunden und Verwandten zusammen war und mithalf, alles festlich zu schmücken. Sie erinnerte sich daran, was sie fühlte, als alle die Geschenke öffneten, die sie gemacht hatte, und sich darüber freuten.

„Ich glaube, ich weiß, was du mit bleibender Freude meinst“, sagte Sandra. „Das Beste an Weihnachten war die Freude, die ich spürte, als ihr mir für die Geschenke gedankt habt, die ich für euch gemacht habe. Das machte mich so glücklich!“

Die Mutter war überzeugt, daß Sandra etwas Wichtiges über wahre Weihnachtsfreude gelernt hatte.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1983

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.