Noch immer sehe ich das Gesicht meiner Mutter, als ich ihr mit siebzehn Jahren eröffnete, daß ich die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft verlassen und statt dessen die Gottesdienste besuchen wollte. Mein Grund? Die Sonntagsschule gab mir nichts mehr.
Während der Osterferien besuchte ich dann einmal einen Vortrag über die Christliche Wissenschaft. Ich kann mich zwar nicht mehr entsinnen, was meine Mutter gesagt hatte, um mich zu diesem Vortrag zu kriegen, doch danach war ich ein anderer Mensch. Nicht nur hatte ich mich nicht gelangweilt, sondern ich hatte auch meinen ersten Schimmer von dem Christus erhalten, der mir die Wahrheit über Gott, den Menschen und ihre Beziehung zueinander enthüllte. Ich hatte etwas von der völlig geistigen Idee des Seins erkannt. Danach rannen mir tatsächlich Tränen über die Wangen. Ich war zu der Lebendigkeit geistiger Ideen erwacht und hatte für einen Augenblick die Wirklichkeit des geistigen Daseins gespürt.
Ich war auch demütig genug, um meine Enttäuschung über die Sonntagsschule offen auszusprechen. Ich bat diesen freundlichen Vortragenden, ihn privat sprechen zu dürfen. Er willigte ein. „Die Sonntagsschule gibt mir nichts mehr“, brachte ich ein wenig verdrießlich hervor.
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