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Unsere wahre Identität finden

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Februar 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Leben ist Gott, und die Identität ist die individuelle Widerspiegelung des göttlichen Lebens. Alle Identitäten spiegeln Leben, Gott, als ihre Quelle wider. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr'istjən s'aiəns), lesen wir: „Das göttliche Gemüt erhält alle Identitäten klar erkennbar und ewig, vom Grashalm an bis zum Stern.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 70. Keine Identität kann fehlen. Alle zusammen bringen die Vollständigkeit des göttlichen Lebens, die unendliche Symphonie der Schöpfung, zum Ausdruck.

Das Leben des wirklichen Menschen ist kein biologischer Zufallstreffer in der Evolution eines materiellen Universums. Die Materie ist sich weder des Seins bewußt, noch besteht sie im sterblichen Denken. Das, was Materie genannt wird, ist der subjektive Zustand des unwirklichen sterblichen Gemüts — seine Vorstellung von materieller Substanz, Ursächlichkeit und Wirkung.

Das Wesen des Menschen ist nicht etwas, was von Gott getrennt ist und selbständig existiert. Vielmehr ist die Identität des Menschen die Widerspiegelung Gottes.

Der Gedanke beherrscht den menschlichen Körper. Ohne den Gedanken kann der Körper nichts von sich aus tun, kann er kein Leben kundtun. Der irdische, körperliche Zustand einer Person zeigt ihren subjektiven Gedankenzustand.

Es erhebt sich nun die Frage: Was ist dieses „Ich“, diese Identität, die so denkt? Ist der Mensch nicht der Christus-Offenbarung nach das Kind Gottes? Kann das Kind Gottes sich etwas anderem bewußt werden als dessen, was im göttlichen Gemüt enthalten ist?

Was für ein „Ich“ ist es denn, das etwas anderes denkt, befürchtet oder erlebt als die unendliche Harmonie und Vollkommenheit des göttlichen Gemüts? Nun, es kann nur das sein, was Mrs. Eddy als sterbliches Gemüt bezeichnet. Das sterbliche Gemüt ist eine Suggestion, die sich uns als unser eigenes Denken ausgibt. Es ist die Versuchung oder Schlange, die sagt: „ ... ihr werdet sein wie Gott.“ 1. Mose 3:5. Schon das Wort „sterblich“ zeigt das Zeitliche, das Begrenzte, das Unwirkliche an, denn nur das, was nie zu existieren aufhört, nie stirbt, ist im Grunde wirklich.

Wenn ich sage und denke: „Ich bin krank“ oder: „Ich bin unglücklich“, so muß ich lernen, daß hier tatsächlich das sterbliche Gemüt spricht und seinen Ausdruck in dem findet, was Materie genannt wird. Es ist also nicht mein wahres Ich, das da sagt: „Ich bin krank.“ Diese Erklärung ist eine Lüge über mich, die, wenn sie für wahr gehalten wird, das gewinnt, was als eine Scheinexistenz bezeichnet werden könnte.

Paulus schreibt an die Römer: „Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.“ Röm. 7:19, 20. Dieser Eindruck von einem eigenen sterblichen Gemüt entsteht durch das Akzeptieren der Suggestion, daß die Lüge über mich, über den Menschen schlechthin, mein eigener Gedanke sei. Doch ich wiederhole: Sie ist nur ein suggerierter Gedanke, den ich irrtümlicherweise für meinen eigenen halte.

Wir haben keine doppelte Existenz — als materieller Sterblicher und als geistiger Unsterblicher. Wir müssen einen Unterschied machen zwischen der Wahrheit und der Lüge. Die Wahrheit ist, daß der Mensch geistig und unsterblich ist. Die Lüge ist, daß der Mensch materiell und sterblich sei. Die Behauptung, daß der Mensch ein materieller Sterblicher sei, ist nur eine Lüge über den Menschen und hat mit dem Menschen überhaupt nichts zu tun.

Wir werden uns nicht sofort der Wahrheit mit allen ihren Konsequenzen bewußt, und daher geht ein Prozeß vor sich. Dieser Prozeß umfaßt zeitliche Stadien des menschlichen Bewußtseins, bis dieses Bewußtsein zu der absoluten, ewigen Wahrheit erwacht.

Ich kann deshalb mein wahres Selbst eigentlich gar nicht kennen, solange ich die Lüge akzeptiere, daß ich materiell und sterblich sei. Es gilt, sich über Zeit und Ewigkeit klar zu sein. Das Böse und die Begrenzung, die gegenwärtig zu sein scheinen, bestehen in der Ewigkeit nicht. Wenn ich aus dem Traum eines materiellen Selbst erwache, werde ich sehen, daß ich mich tatsächlich nie in ihm befunden habe. Wir können aus dem Traum der Materialität nicht dadurch erwachen, daß wir nach der Ursache dieses Traumes fragen, sondern wir müssen ihn als ein Nichts, als eine Lüge erkennen und von dieser Tatsache ausgehen. Was nicht vollkommen und geistig ist, hat in der Ewigkeit keine Wirklichkeit. Nur was ewiglich gültig ist, ist im eigentlichen Sinne des Wortes wirklich.

Wie kann eine Identität, die der Ausdruck Gottes ist, den falschen Suggestionen des sterblichen Gemüts unterliegen und auf sie hereinfallen? Sie kann es eigentlich nicht. Die ganze Vorstellung von Sterblichkeit hat nichts mit meiner wahren Identität zu tun und hat noch nie etwas mit ihr zu tun gehabt.

Robert Peel führt zu dieser Frage folgendes in seinem Buch Christian Science: Its Encounter with American Culture aus: „Eben hier begegnen wir der grundlegenden philosophischen Frage, die von der Christlichen Wissenschaft erhoben wird. Wie konnte in einem vollkommenen, geistigen Universum, das von einem vollkommenen, unendlichen Gemüt erschaffen wurde, jemals eine falsche Auffassung von der Schöpfung aufkommen oder aufzukommen scheinen?

Mrs. Eddy war sich dieses Problems wohl bewußt. Wiederholt bezeichnete sie die menschliche Existenz als ein, Rätsel‘. Wenn es für dieses Rätsel eine rationale Lösung gäbe, wenn die sterbliche Illusion, erklärt‘ werden könnte, dann hätte das Böse oder der Irrtum einen rationalen Platz im Universum, es würde zur göttlichen Vollkommenheit gehören. Und diese Behauptung wies Mrs. Eddy mit einem kompromißlosen, Nein!‘ zurück.“ Christian Science: Its Encounter with American Culture (New York: Holt, Rinehart and Winston, 1958), S. 92.

Wir müssen uns davor hüten, die Suggestionen des sterblichen Gemüts anzunehmen. Wir müssen unser Denken prüfen.

Die Demonstration, die immer zu einer verbesserten Annahme führt, wird beschleunigt, wenn wir an der Tür unserer Gedanken Wache stehen. Jede Suggestion von Disharmonie muß verneint werden, und an ihre Stelle müssen wir die spezifische Wahrheit über die Situation oder den falschen Anspruch des sterblichen Gemüts setzen. Die Vergegenwärtigung der absoluten geistigen Wahrheit zerstört das falsche Bewußtsein von Unvollkommenheit. Auf diese Weise kommt mehr von der Harmonie und Vollkommenheit der göttlichen Schöpfung in unser Bewußtsein und in unsere gegenwärtige Erfahrung. Das vermeintliche, sterbliche Selbst gibt seine sterblichen Vorstellungen auf, und das wahre Selbst, das die göttliche Widerspiegelung ist, tritt mehr und mehr in Erscheinung. Paulus sagt: „Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.“ 1. Kor. 15:49.

Die Erwägung der Frage, ob das „Selbst“ sterblich oder unsterblich ist, ist der Angelpunkt für die Erkenntnis der wahren Identität. Wenn wir die unsterbliche Identität des Menschen wahrnehmen, berührt das Göttliche das Menschliche. Wissenschaft und Gesundheit sagt uns: „Das sterbliche Gemüt ist eine Harfe mit vielen Saiten, die entweder Mißklang oder Harmonie ertönen läßt, je nachdem, ob die Hand, die darüber hinstreicht, menschlich oder göttlich ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 213.

Was in der Menschheit als göttlicher Funke gesehen wird, ist in Wirklichkeit dieses Sichtbarwerden unserer wahren geistigen Identität und ein Hinweis auf die unverletzliche Einheit des Menschen mit Gott — eine Einheit, die auf der menschlichen Ebene in Christus Jesus erkannt wurde. Jesus stellte den Christus dar, die Idee der Kindschaft oder des Menschen Einheit mit Gott. Wenn uns die Christus-Idee erfüllt, weicht der Glaube an irgendein von Gott getrenntes Dasein oder Denken.

Die Kernfrage ist hier: Womit identifiziere ich mich? Mit einem persönlichen Sinn von mir oder mit Gott — als Sein individueller Ausdruck?

Wenn ich mich als das sehe, was Gott als Seinen individuellen Ausdruck identifiziert, kann ich nur ein Ich bin und Seinen individualisierten Ausdruck anerkennen. Und wenn wir das göttliche Leben als unser Leben beanspruchen und uns weigern, die Suggestion eines begrenzten, persönlichen Gemüts zu akzeptieren, wird unser Bewußtsein von den unbegrenzten Ideen des göttlichen Gemüts erfüllt. Ganz natürlich weichen dann die Anzeichen des Mangels, die auf ein begrenztes, materielles Denken zurückzuführen sind.

Reichliche Versorgung, Gesundheit und Glück werden als der rechtmäßige Zustand der wahren Identität des Menschen als der geistige Ausdruck Gottes, des göttlichen Gemüts, erkannt. Und wir erleben Gesundheit und Glück in dem Maße, wie wir uns mit unserem wahren Ursprung identifizieren können. Das göttliche Leben ist ewig, und sein Ausdruck in allen Identitäten ist unzerstörbar.

In dem vollen Erwachen zu unserer wahren geistigen Identität werden wir schließlich mit dem Psalmisten sagen: „Wenn ich erwache, bin ich noch immer bei dir.“ Ps. 139:18 [n. der engl. King-James-Ausgabe].

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