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Die herrliche Entfaltung von Gottes Plan

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der April 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gott führt Seine Absicht aus“ Liederbuch, Nr. 82., heißt es in einem Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft. Gottes Absicht ist es, daß die ganze Erde voll werde von der segensreichen Erkenntnis des Herrn, Seiner Allheit und Liebe. Und wahrlich, nichts vermag sich Seinem herrlichen Plan, die ganze Menschheit von Irrtum, Sünde, Krankheit, Leiden und Tod zu erlösen, entgegenzustellen.

Der Stern, der vor alters den Weisen die Geburt Christi Jesu Siehe Matth. 2:1–15. anzeigte, kündigte das Erscheinen der Wahrheit im menschlichen Bereich an. Dieser Stern hörte nicht auf zu leuchten und den Suchern den Weg zu weisen, bis sie Jesus, den menschlichen Vertreter des Christus, der Wahrheit, fanden. Gottes großer Plan wurde nicht davon beeinflußt, daß Dunkelheit, Bosheit und die mörderischen Absichten jener, die weltliche Macht besaßen und von herrschsüchtigem Ehrgeiz erfüllt waren, den gottgesandten Boten umzubringen suchten. Sie konnten den Glanz dieses Lichtes weder trüben noch auslöschen. Der Stern leuchtete heller und führte aufrichtige Sucher nach Bethlehem zu dem Kind. Die Gottes-Idee und ihre menschliche Umgebung waren beschützt. Trotz allem!

Schon von Anbeginn versuchte der tierische Instinkt, die Offenbarung der Wahrheit zu verhindern. Das war der Fall, als Jesus ein neugeborenes Kindlein war, und es blieb so während seines Lebens und Wirkens. Trotz des Widerstands, der den Nachfolgern des Meisters entgegengebracht wurde, als sie die frohe Botschaft verbreiteten und bewiesen, war das Licht der Offenbarung stärker als alle Versuche, es auszulöschen.

Dann folgten die sogenannten dunklen Jahrhunderte, in denen das Licht und die Inspiration zu erlöschen drohten. Ritualismus, bloße Glaubensbekenntnisse, äußeres Formenwesen schienen die Oberhand über das Licht des Christus, der Wahrheit, zu gewinnen, das in dem wahren Christentum leuchtete. Zwar fehlte es nicht an großen Anstrengungen hingebungsvoller Gläubiger, dieses Licht zu erhalten und zu hellerem Glanz zu entfachen. Obwohl verschiedene bedeutende Ereignisse dazu beitrugen, das menschliche Denken auf den von unserem Meister verheißenen Tröster vorzubereiten, trat doch die entscheidende Wende in dieser Richtung erst in unserem Zeitalter ein. Mit dem Erscheinen der göttlichen Wissenschaft ist der Tröster zu uns gekommen, um uns zu lehren und zu erklären, was Jesus lehrte und tat. Durch dieses neue Verständnis seiner Werke findet das geistige Heilen, der Beweis seiner Mission, wieder statt.

Aber auch während der scheinbar dunklen Jahrhunderte hat dieses Licht gewirkt. Es bereitete die Menschheit auf eine weitere Offenbarung der Wahrheit durch die Christliche Wissenschaft vor. Mrs. Eddy schreibt in dem Buch Vermischte Schriften über den idealen Christus: „Dieses Kind oder diese geistige Idee hat das Ohr für den Engelgesang und das wissenschaftliche Verständnis für Wahrheit und Liebe geschärft.“ Verm., S. 166.

Ein Großteil der Menschheit hat sich aus primitiven Zuständen erhoben. Umwälzende technische Neuerungen haben für viele einen völlig veränderten Lebensstil geschaffen. Durch die Erfindung des Buchdrucks, des Telefons, des Radios und Fernsehens ergaben sich große Möglichkeiten für die Bekanntwerdung und Verbreitung der neuen Offenbarung der Wahrheit.

Aber der Widerstand der Körperlichkeit macht sich weiterhin bemerkbar und möchte das Ausbreiten der Wahrheit verhindern. Doch wir können davon überzeugt sein, daß die Allmacht, die hinter der Offenbarung der Christlichen Wissenschaft steht und sie vorantreibt, alle dunklen Schatten in ihr Nichts vergehen läßt. Die Tatsache der Offenbarung bleibt bestehen. Gott, Geist, gibt sich als Alles zu erkennen. Seine Allheit wird im Buch des Propheten Jesaja verkündet: „Ich, ich bin der Herr, und außer mir ist kein Heiland.“ Jes. 43:11. Und Mose hielt Gottes Hauptforderung an die Menschen im ersten Gebot fest: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ 2. Mose 20:3. Diese göttlich inspirierten Verkündigungen drängen dazu, das Verständnis von der göttlichen Allheit zu akzeptieren und anzuwenden. Die Anerkennung der Allheit des Geistes und der Gehorsam gegen die göttliche Forderung sind das universale und unumstößliche Heilmittel für alle menschlichen Leiden und Disharmonien.

Wenn auf der menschlichen Szene die verdunkelnden Wolken des Bösen oder des tierischen Magnetismus einen Schatten auf unser Denken zu werfen scheinen; wenn die klare Erkenntnis des reinen Seins zu verschwinden droht und das Herz sich nach einem Lichtstrahl der alles erleuchtenden Wahrheit sehnt, ruft die göttliche Liebe uns durch die biblischen Worte zu: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Jes. 41:10.

Eine kleine Gruppe Christlicher Wissenschafter durfte diese Macht der göttlichen Liebe in einem Land erfahren, in dem eine autoritäre Regierung die Christliche Wissenschaft, ihre Ausbreitung und Ausübung verboten und treue Kirchenarbeiter ins Gefängnis gebracht hatte. Sie waren alle in einer großen und einer kleinen Zelle zusammengedrängt. Ihre Kirchentätigkeiten hatte man ihnen untersagt, und ihre Bücher und Zeitschriften sowie das Vermögen der Kirche waren beschlagnahmt worden, und keiner wußte, wie es weitergehen würde. Es bedrückte sie besonders, daß das herrliche Werk der Ausbreitung und Festigung der Christlichen Wissenschaft ein so jähes Ende gefunden haben sollte.

Abends, bevor sie sich zur Ruhe legten, sprachen sie gewöhnlich miteinander und tauschten Wahrheitsgedanken aus. Jeder hatte etwas Hilfreiches zu sagen; jeder hatte von seinem Studium viel behalten. Sie teilten einander auch die weniger erfreulichen Neuigkeiten über die Maßnahmen der Behörden mit, die zu ihnen gedrungen waren. Sie betrachteten sie im Licht der Christlichen Wissenschaft und beteten natürlich sehr viel.

Eines Abends sah die ganze Situation wieder einmal besonders düster aus. Plötzlich stand eine Christliche Wissenschafterin aus der Gruppe auf und sagte voller Überzeugung: „Ach, der Vater nimmt sich auch darum an! Ich lege mich schlafen.“ Und ob Er es konnte! Das anmaßende, brutale System, das behauptete, es werde tausend Jahre dauern, brach nach zwölf Jahren zusammen! Ich war eine der Gefangenen und kann bezeugen, daß unsere Kirche, unsere Sache, größer und stärker dastand denn je.

Aber in jenem Augenblick, als die Gefangene die kindlichen und doch so mächtigen Worte gesprochen hatte, herrschte eine tiefe, ehrerbietige Stille im ganzen Kreis. Jeder war sich des Wirkens Gottes und Seiner Allmacht dankbar bewußt. Es schien, als ob ein einziger Sonnenstrahl den Nebel aufgelöst und den Blick auf ein herrliches Panorama freigegeben hätte! Mit einem Schlage! Mit einem Wort! Jeder in der Gruppe erhob sich und legte sich still und dankbar schlafen. In späteren Tagen und Jahren erlebten wir das Wirken der Allmacht, Liebe und Weisheit Gottes sowohl kollektiv als auch in unserem individuellen Erfahrungsbereich.

In jener biblischen Erklärung: „Ich bin dein Gott“ enthüllt unser himmlischer Vater mehr als Sein einziges Selbst und Seine uneingeschränkte Allheit. Sie läßt uns auch erkennen, daß wir in Wirklichkeit den göttlichen Ich bin widerspiegeln. In Wahrheit sind wir untrennbar mit dem göttlichen Prinzip als seine geistige Idee, der Mensch, verbunden. Das Verständnis dieser Tatsache unseres Daseins bringt die erdgebundenen Annahmen zum Schweigen. Es bewirkt, daß wir für die Intrigen mentaler Malpraxis und die Anschläge des mentalen Meuchelmords unerreichbar sind, die danach trachten, Bewußtsein und Identität auszulöschen. Wenn wir auf die Allheit der Wahrheit fest vertrauen, nehmen wir diesen Irrtümern jegliche Macht und Wirksamkeit. Wir spüren die tiefe Ruhe, die der Erkenntnis des Einsseins mit unserer göttlichen Quelle entspringt. Die Kundwerdung des großen Ich bin und des Christus, der wahren Idee Gottes, schließt sowohl die Botschaft als auch den Boten ein — das wahre Wesen eines jeden von uns. Diese Offenbarung zeigt auch, wie unmöglich es ist, daß es tatsächlich einen Antichrist mit seinem Wirken gibt. Die Christliche Wissenschaft verkündet nichts anderes, als daß Gott, die unendliche Liebe, Alles ist und Seinen erhabenen Plan zum Segen der ganzen Menschheit siegreich durchführt. Wahrlich, „Gott führt Seine Absicht aus“, und dies ist das einzige, was wir wirklich erleben können. Die göttliche Entfaltung ist alles, was vor sich geht!

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