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Kirche in Tätigkeit

Dies ist der erste Beitrag zu einer Serie, die Fragen aus dem Feld über die öffentliche Ausübung der Christlichen Wissenschaft beantwortet.

Die Ausübung

Fragen und Antworten

Aus der Mai 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Die zu diesem Thema am häufigsten gestellte Frage ist: Welches sind die grundlegenden Voraussetzungen, die hinsichtlich einer Eintragung im Christian Science Journal oder im Herold der Christlichen Wissenschaft zu erfüllen sind?

Ein im Journal oder Herold eingetragener Ausüber widmet seine ganze Zeit der heilenden Ausübung. Es muß jedoch erwähnt werden, daß die ganztägige öffentliche Ausübung fast immer schrittweise erreicht wird, und zwar dadurch, daß man sich in der Ausübung übt. Das schließt die Behandlung durch Gebet für sich selbst und andere, die darum bitten, ein — seien es Familienmitglieder oder Fremde. Wenn wir mit der Ausübung beginnen, wächst unser heilendes Mitgefühl für die Menschheit. Diese Verchristlichung unserer Motive führt dazu, daß wir regelmäßig über soziale, gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedingungen sowie für das Heim und die Kirche mit selbstloser Hingabe beten. Kurz, das Hineinwachsen in die Ausübung erfordert von den Mitgliedern Gehorsam gegen Mrs. Eddys Bestimmungen in Artikel XXX Abschnitt 7 des Handbuchs Der Mutterkirche.

Mrs. Eddy definiert die Christliche Wissenschaft „als das Gesetz Gottes, das Gesetz des Guten, das das göttliche Prinzip und die göttliche Regel der allumfassenden Harmonie auslegt und beweist“ Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft, S. 1.. Der Geist als auch der Buchstabe sind für eine wirksame Ausübung notwendig, die mit dem Gesetz Gottes übereinstimmt. Wer sich also um eine Eintragung als Ausüber bewirbt — und wer bereits eingetragen ist —, ist verpflichtet, Gottes Forderung nach geistigem Wachstum selbstlos zu erfüllen, wie es in der Bibel und in Mrs. Eddys Werken dargelegt ist. Geistiges Wachstum sollte das natürliche Ergebnis eines sorgfältigen und regelmäßigen Studiums der Heiligen Schrift und der Werke Mrs. Eddys sein. Ebenso sollte jedoch der Bewerber Mrs. Eddys Worte beachten: „Der Geist und nicht der Buchstabe verrichtet die lebensvollen Funktionen von Wahrheit und Liebe.“ Vermischte Schriften, S. 260.

Der Nachweis täglicher Heilarbeit für Personen, die keine Familienmitglieder sind, ist äußerst wichtig.

Ein Ausüber, der sich ganztägig der Heilarbeit widmet, muß auch mit den Bestimmungen im Kirchenhandbuch bezüglich der Ausübung vertraut sein, sie verstehen und es sich zur Aufgabe machen, ihnen gemäß zu handeln. Diese Einstellung ist die Grundlage für die Ethik christlich-wissenschaftlicher Ausübung.

Ein Ausüber sollte regelmäßig für die öffentliche Ausübung zur Verfügung stehen und einen geeigneten Raum haben, wo er Patienten empfangen kann.

Ehe jemand als Ausüber der Christlichen Wissenschaft eingetragen werden kann, muß er oder sie andere Berufe oder Beschäftigungen völlig aufgegeben haben (siehe Kirchenhandbuch, Art. XXV Abschn. 9). Wenn man diese grundlegenden Forderungen erfüllt, ist der Weg frei, um die formelle Bewerbung einzuleiten. Einzelheiten sind durch die Abteilung für Ausüber und Pflegetätigkeit erhältlich.

Die Bearbeitung einer Bewerbung dauert mindestens sechs Monate, oftmals jedoch länger. Sobald die Bewerbung bearbeitet ist und alle Bedingungen erfüllt sind, kann der Bewerber gemäß der Bestimmung im Kirchenhandbuch, Artikel XXV Abschnitt 9, eine Anzeige im Christian Science Journal oder Herold der Christlichen Wissenschaft beantragen.


Wo beginnt man? Wie macht man den Anfang?

Es gibt hierfür zwar kein vorgeschriebenes Muster und keine festgelegten Regeln, aber vielleicht enthalten die folgenden Punkte zusätzliche Informationen zu den bereits dargelegten Antworten.

Unsere tägliche Anwendung dieser heilenden Wissenschaft in jedem Aspekt unserer Erfahrung führt ganz natürlich zur Ausübung. Wenn wir die Theologie der Christlichen Wissenschaft grundsätzlich lieben und sie verstehen, gibt uns dies den Anstoß dazu. Der ernste Christliche Wissenschafter erkennt das Heilen als einen fundamentalen Teil der Theologie Jesu und daher dieser Wissenschaft. Mrs. Eddy schreibt im Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit: „Die Theologie der Christlichen Wissenschaft schließt das Heilen der Kranken in sich. Der erste Glaubensartikel, den unser Meister seinen Schülern vorlegte, war Heilen, und er bewies seinen Glauben durch seine Werke. Die ersten Christen waren Heiler.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 145.

Da der Christliche Wissenschafter die Christliche Wissenschaft als die Wiedereinführung des „ursprünglichen Christentums“ Siehe Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy, S. 17. versteht, wird er natürlich den Wunsch, andere zu heilen — die Notwendigkeit, andere zu heilen —, in seinen Tagesablauf mit einbeziehen. Je bewußter er sich wird, wie wichtig das Heilen ist, um so häufiger wird er mit einem höheren Ziel, einem umfassenderen Begriff von der Heilarbeit, studieren. Er wird diese Heilarbeit nicht als etwas betrachten, was „begonnen werden muß“, sondern als etwas, in dem er bereits tätig ist.

Unser Meister ermahnte seine Nachfolger — jeden von uns: „Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und der bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.“ Matth. 6:6. Zwar ist das „Kämmerlein“, von dem Jesus sprach, ein geistig mentaler Zustand, doch ist ein Platz für das stille Studium, Forschen und Gebet ebenfalls wünschenswert. Eine kleine Ecke in einem Haus oder einer Wohnung mag unserem ersten Wunsch nach einem ruhigen Platz entsprechen. Aber auch das Gebet in einem Hobbyraum im Keller, am Spülbecken in der Küche oder sonstwo, wo wir gerade tätig sind, kann uns diese Augenblicke stillen Denkens vermitteln.

Eine Ausüberin erzählte uns von ihren ersten Anfängen in der öffentlichen Ausübung. Sie lebte mit ihren drei lebhaften Kindern in einem kleinen Reihenhaus in einem Vorort und merkte bald, daß sie oftmals auf den Knien lag, nicht nur im Gebet, sondern um verschüttete Milch aufzuwischen! Sie lernte aber, daß ihr nichts den Frieden und die Ruhe nehmen konnte, die sie benötigte und die ihr ein Gefühl geistiger Herrschaft gaben. Sie richtete sich eine Ecke in einem Zimmer als ihr „Büro“ ein, und dieser Platz wurde bald auch von ihrer Familie respektiert. Der Mittagsschlaf ihrer Kinder bot eine gute Gelegenheit für das erforderliche Studium und für geistige Erfrischung. Als die Kinder in die Schule kamen, konnte sie sich ganztägig der Heilarbeit in ihrem „Büro“ widmen.

Ein Geschäftsmann erzählte, daß er seine Mittagspause als seine spezielle stille Zeit benutzte. Darüber hinaus bestimmte er zwei Abende jeder Woche zum ausschließlichen Gebet für die Welt. Ehe er noch von „Patienten“ um Hilfe gebeten wurde, wandte er sich an den Christian Science Monitor, um aus dessen weltweiter Berichterstattung zu erfahren, welche Probleme der Menschheit der Heilung bedurften. Er lernte bald, daß ein weltweites Problem einfach die scheinbare Multiplikation individueller Schwierigkeiten ist. Nicht lange danach wandten sich Hilfesuchende um Heilung an ihn. Über den Wert solch eines systematischen Vorgehens sagt Mrs. Eddy: „Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß man sich die Regeln der Christlichen Wissenschaft durch stetige und systematische Arbeit weit gründlicher und schneller zu eigen machen kann als durch unstete und sprunghafte Bemühungen.“ Rückblick und Einblick, S. 87.

Die Bereitschaft, sich für stilles Beten Zeit zu nehmen, um seinen Wunsch nach der aktiven öffentlichen Ausübung zu nähren, schließt ein gewisses Aufgeben weltlichen Strebens ein. Die Ausübung sollte nicht als ein Schrittstein zu etwas Höherem betrachtet werden. Um geistig heilen zu können, müssen menschliche Ziele auf den Altar der göttlichen Liebe gelegt werden. Unsere Ausübung wird sich ganz natürlich erweitern, wenn wir das Ziel, ein wahrer Heiler zu werden, als das Höchste und Erstrebenswerteste ansehen.

In einem Brief an James Neal, einen jungen Mann, der in der Heilarbeit tätig war, schrieb Mrs. Eddy: „Der höchste Beruf, den man auf dieser Daseinsebene erreichen kann, ist der eines wirklich wissenschaftlichen Heilers. Er steht in seiner Bedeutung weit über der eines Lehrers oder Predigers; er schließt alles in sich, was göttlich hoch und heilig ist.“ Zitiert in Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Authority (New York: Holt, Rinehart and Winston, 1977), S. 101.

Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, schreiben Sie bitte an The Frist Church of Christ, Scientist, Practitioners and Nursing Activities, A-151, Christian Science Center, Boston, MA, USA 02115.

[Auszüge aus der Rubrik „The Church in Action“ aus dem Christian Science Journal.]

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