Ich wuchs in einem christlich-wissenschaftlichen Elternhaus auf. Doch erst als ich das College besuchte und die wunderbaren Heilungen von unharmonischen zwischenmenschlichen Beziehungen und der Anpassungskrise an das College erlebt hatte, erkannte ich, welche Bedeutung die Christliche Wissenschaft als der von Christus Jesus verheißene heilende Tröster hat. Fast unmittelbar danach hatte ich die wunderbare Gelegenheit, am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilzunehmen; und zur gleichen Zeit vollzog sich ein solcher Wandel in mir, daß mein Leben eine völlig neue Richtung gewann und meine letzten Collegejahre sehr glücklich und erfolgreich waren.
Nachdem ich das College verlassen hatte, setzte ich mein ernsthaftes Studium der Christlichen Wissenschaft fort. Während meiner Dienstzeit in der amerikanischen Luftwaffe konnte ich auf meinem Fachgebiet (Architektur) arbeiten, in dem ich ein Diplom erworben hatte, und außerdem in der örtlichen Zweigkirche tätig sein. Mein gesamter Wehrdienst war mir eine reine Freude!
Als ich ihn beendet hatte, blieb ich in der Stadt, in der ich stationiert gewesen war, und arbeitete in einem angesehenen Architektenbüro. Doch einige Jahre später hatte ich mit einem überwältigenden Depressionsgefühl zu kämpfen, das ich anscheinend nicht überwinden konnte. Zu jener Zeit hörte ich einen Vortrag über die Christliche Wissenschaft, der klar und deutlich zeigte, was nötig ist, um anhaltenden Fortschritt und Zufriedenheit zu gewährleisten. In dem Vortrag wurde die Kindergeschichte von „Cheerio“, einem Wellensittich, erwähnt, der in eine Küchenschublade voller Bindfäden geraten war und sich dort verfangen hatte. In seiner dunkelsten Stunde begann Cheerio zu singen! Und durch seinen Gesang wurde sein Besitzer zu ihm geführt, so daß dieser ihn befreien konnte. Die Moral der Geschichte war: Singe weiter, erfreue dich weiterhin der Liebe und Allmacht Gottes, halte unablässig an der Wahrheit und Vollkommenheit des geistigen Seins fest, dann wirst auch du vorankommen und echte Freiheit, Gesundheit und Zufriedenheit finden.
Einige Wochen danach fühlte ich mich nicht wohl; ich rief einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an und bat ihn um Hilfe. Doch ein oder zwei Tage später versagten mir die Beine den Dienst; ich konnte nicht einmal aufstehen. Ich benachrichtigte den Ausüber, der weiterhin für mich betete. Zu jener Zeit ging in unserer Gegend die Kinderlähmung um, und um den Landesgesetzen zu genügen, wurde ein Arzt gerufen, der mich untersuchte. Er diagnostizierte die Beschwerden als Kinderlähmung und teilte mir mit, daß ich laut Gesetz deshalb in einer besonderen Abteilung des Ortskrankenhauses isoliert werden müsse.
Ich ging in das Krankenhaus, ließ mich aber nicht ärztlich behandeln. Vielmehr setzten der hingebungsvolle Ausüber der Christlichen Wissenschaft, der mir bisher geholfen hatte, und ich unsere Arbeit fort. Einige Tage später, nach zahlreichen Untersuchungen und nachdem anscheinend keine Ansteckungsgefahr mehr bestand, bat ich um meine Entlassung, um in ein Sanatorium für Christliche Wissenschafter gehen zu können. Inzwischen konnte ich sowohl die Arme wie die Beine nicht mehr bewegen. Bevor ich das Krankenhaus verließ, erklärte mir ein Arzt, daß die Kinderlähmung, auch wenn die Christliche Wissenschaft meinen Zustand bessern sollte, wieder auftreten und mich für den Rest meines Lebens zum Krüppel machen werde. Doch ich war entschlossen, mich auf Gott zu verlassen und nicht auf ärztliche Ansichten, wie hoffnungslos die Lage auch erscheinen mochte.
Von schrecklichen Schmerzen geplagt und völlig hilflos wurde ich auf einer Tragbahre ins Sanatorium gebracht. Ich wußte aber, daß das Problem, wie die Christliche Wissenschaft lehrt, auf eine falsche mentale Vorstellung zurückzuführen war, die berichtigt werden mußte, und nicht auf einen physischen Zustand, der zu heilen war. Ferner war mir klar, daß die Annahme von Kinderlähmung geheilt werden würde, wenn ich mein Denken völlig mit der Wahrheit über Gott und die Beziehung des Menschen zu Ihm erfüllte. Mit der Zustimmung des Pflegepersonals begann ich nun — wie der Wellensittich in der Geschichte — zu singen. Ich sang Kirchenlieder aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft. Anfangs tat ich das nur, um die Entmutigung auszuschalten, doch sehr bald sang ich aus lauter Freude, aus tiefer Dankbarkeit zu Gott. Bald verschwanden alle Schmerzen. Doch ich konnte mich noch immer nicht ohne Hilfe bewegen.
Durch das wirksame, wissenschaftliche Gebet des Ausübers konnte ich die Hände wieder gebrauchen. Ich sang weiter und richtete mein Denken beständig auf die Wahrheit des geistigen Seins; ich hielt an der Tatsache fest, daß Gott stets alles, was den Menschen betrifft, liebevoll regiert. Einige Wochen später konnte ich wieder gehen.
Nach meiner Genesung erlitt ich einen Rückfall. Doch der Ausüber kam sofort und arbeitete mit mir ohne jede Furcht. Wir beteten beharrlich, bis ich wieder gehen konnte; wir hielten unentwegt an der geistigen Tatsache fest, daß es nichts zu fürchten gibt, weil Gott Krankheit niemals geschaffen hat und nichts von ihr weiß. Die Besserung schritt unaufhaltsam voran. Nie werde ich den Tag vergessen, an dem ich ein Taxi bestellen und auf eigenen Füßen durch das Portal des Sanatoriums schreiten konnte — frei, jubelnd und von Dankbarkeit erfüllt.
Kurz nach dieser Heilung zog ich wieder in meine Heimatstadt. Während der folgenden sechs Monate war es meine Aufgabe als Stadtplaner, einen der ausgedehnten Vororte Clevelands zu vermessen, um Karten von der Nutzung des Grund und Bodens anzufertigen. Dabei durchstreifte ich zu Fuß und ohne jegliche Schwierigkeiten jedes einzelne Grundstück in diesem Bezirk. Ein Jahr später, als ich mich für Versicherungszwecke untersuchen ließ, erklärte der Arzt, daß ich von der Kinderlähmung völlig geheilt war. Außerdem bestätigte mir das Krankenhaus, in das ich ursprünglich eingewiesen worden war, auf meine Anfrage hin die Diagnose auf Kinderlähmung sowie auf eine Erkrankung, die als unheilbare Polyarthritis bezeichnet wurde; von beidem war ich nun vollständig geheilt.
Seit der Zeit habe ich durch die Christliche Wissenschaft eine großartige Heilung nach der anderen erlebt; u. a. Heilungen von Influenza, Geldmangel, Geschäftsschwierigkeiten, heftigen Unterleibsschmerzen, Trauer, Erkältungen und einer kürzlich erlittenen Rückgratverletzung. Ich bin Gott zutiefst und ewiglich dankbar für Seinen Christus, der durch das Leben des Meisters aller Christen, Christi Jesu, demonstriert wurde und den Mary Baker Eddy mit ihrer Entdeckung des verheißenen Trösters — der göttlichen Wissenschaft — in unserem Zeitalter der ganzen Menschheit zugänglich machte. Täglich empfinde ich es als einen Segen, der Sache der Christlichen Wissenschaft dienen zu können.
Rocky River, Ohio, USA
