Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Gib nicht auf! Sei geheilt!

Aus der Januar 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir uns nicht darin beirren lassen, auf Schwierigkeiten im Leben jenes korrekte Verständnis anzuwenden, daß Gott vollkommen und der Mensch zu Seinem Ebenbild geschaffen ist, werden wir immer mehr Beweise sehen, daß unsere wahre Identität geistig und vollkommen ist. Solch ein beharrliches Streben, die unserer wahren Natur innewohnende echte Harmonie verwirklicht zu sehen, läßt sich in gewisser Weise mit der biblischen Landnahme des Gelobten Landes durch die Kinder Israel vergleichen.

Die Israeliten und ihr Führer Josua sahen an der kanaanäischen Grenze die Möglichkeit, dieses verheißene Land einzunehmen. Doch die gewaltige Stadt Jericho versperrte ihnen den Weg. Die Bibel berichtet: „Der Herr sprach zu Josua: Sieh, ich habe Jericho ... in deine Hand gegeben. Laß alle Kriegsmänner rings um die Stadt herumgehen einmal, und tu so sechs Tage lang... und am siebenten Tage zieht siebenmal um die Stadt, und laß die Priester die Posaunen blasen... das ganze Kriegsvolk [soll] ein großes Kriegsgeschrei erheben ... Dann wird die Stadtmauer einfallen ...“ Jos. 6:2-5.

Diese vertraute Bibelgeschichte kann von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachtet werden. Sie lehrt viele Lektionen; eine ist, daß man nicht aufgeben soll. Die ständigen Märsche der Kinder Israel lassen jenes sprichwörtliche Bild vor uns entstehen, das mehr wert ist als tausend Worte.

Die Beharrlichkeit der Israeliten kann uns vielleicht etwas sehr Wichtiges über die Ausübung des christlich-wissenschaftlichen Heilens lehren.

Jericho beherrschte das Land Kanaan in einer Weise, die einen Vergleich nahelegen könnte zu dem, was die Christliche Wissenschaft über die angebliche Macht des sterblichen Gemüts über Gesundheit und Glück lehrt. Die Kinder Israel mußten Jericho erobern, um in das Gelobte Land zu kommen. Und das erforderte Ausdauer. Wenn wir Herrschaft über unser Leben gewinnen möchten, müssen wir beharrlich das sterbliche Gemüt unterwerfen — die Behauptung, Intelligenz oder Tätigkeit sei von Gott getrennt. Wir müssen uns unermüdlich dazu erziehen, die heilenden Eigenschaften und die heilende Tätigkeit des einen absoluten Gemüts, Gottes, zum Ausdruck zu bringen. Wir müssen der Aufforderung des Paulus, jenes Apostels des Christentums, folgen: „Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Röm. 12:21.

Christus Jesus wies seine Jünger nachdrücklich darauf hin, daß es notwendig ist, sich mit den Annahmen des sterblichen Gemüts auseinanderzusetzen. Jesus enthüllte und brandmarkte die Täuschung durch die Sinne; er sagte: „Von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Dieberei, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, List, Schwelgerei, Mißgunst, Lästerung, Hoffart, Unvernunft. All diese bösen Dinge kommen von innen heraus und machen den Menschen unrein.“ Mark. 7:21-23.

Die materiellen Sinne glauben, der Körper befehle dem Gemüt — der Körper könne die seelische Verfassung beeinträchtigen. Aber das gerade Gegenteil ist der Fall. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Haß, Neid, Unehrlichkeit, Furcht und dergleichen machen den Menschen krank, und weder materielle Medizin noch Gemüt kann ihm auf die Dauer helfen, nicht einmal körperlich, es sei denn, daß es ihn mental bessere und auf diese Weise von seinen Zerstörern befreie. Der grundlegende Irrtum ist das sterbliche Gemüt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 404.

Wir müssen unsere Fehler wirklich berichtigen und unsere Erfahrung verbessern wollen; aber Reue muß Umwandlung mit einschließen. Und Umwandlung ist nur sicher, wenn sie sich völlig auf den Christus, die wahre Idee Gottes, stützt. Die fleischliche Mentalität neigt dazu, sich den geistigen Möglichkeiten, die der Christus, die Wahrheit, bietet, zu widersetzen. Doch wenn wir nicht aufgeben, werden wir einen Weg zur Erlösung finden. Daher ist Beharrlichkeit für uns ebensowichtig wie für jene, die sich damals Jericho näherten, obwohl die Stadt „verschlossen und verwahrt“ Jos. 6:1. war. Jerichos eindrucksvolle Befestigungsanlagen könnten uns daran erinnern, daß das sterbliche Gemüt den falschen Eindruck der Undurchdringlichkeit erwecken mag, indem es sich als unüberwindbaren oder unheilbaren, materiellen Zustand darstellt.

Christlich-wissenschaftliches Heilen bedeutet nicht, daß Gemüt die Hindernisse auf magische Weise beiseite schiebt. Ebensowenig kommt die heilende Anwendung dieser Wissenschaft einer Belagerung gleich, in der das unsterbliche Gemüt das sterbliche Gemüt überlistet. Das unendliche Gemüt kennt selbstverständlich keinen Widerstand. Das Christus-Heilen ist ein geistiges Erwachen, das durch beständiges Gebet erlangt wird — Gebet, das die ewige, immer tätige Allheit des Gemüts oder des Lebens und die Volkommenheit des Menschen ans Licht bringt.

Mit geistigen Mitteln zu heilen heißt nicht, beharrlich den menschlichen Willen einzusetzen, ebensowenig wie das Umschreiten der Mauern von Jericho eine hartnäckige psychologische Kriegführung war. Gott hatte Josua genaue Anweisungen für den Sieg erteilt, die Josua an seine Gefolgsleute weitergab. Diese beharrlichen Umwanderungen symbolisierten nur äußerlich den inneren Fortschritt der Marschierer. Eine innere Wiedergeburt muß jede Umrundung begleitet haben; buchstäblich wurde Schritt für Schritt der Sieg über Befürchtungen und Zweifel gewonnen, die die unmittelbare Entgegennahme der großzügigen Gabe Gottes verzögert hatten. Noch ehe Gott sie unterwiesen hatte, wie sie diese Gabe annehmen konnten, hatte Er gesagt: „Sieh, ich habe Jericho ... in deine Hand gegeben.“

Geradeso wurde Mrs. Eddy die Christliche Wissenschaft —Gottes heilende und erlösende Anweisung für dieses Zeitalter — offenbart, und Mrs. Eddy ließ alle Menschen daran teilhaben. Diese Wissenschaft, Gottes Offenbarung an die Menschheit, führt uns, sofern wir sie beständig studieren, sie verstehen und anwenden, zu der Erkenntnis, daß wir durch die göttliche Allmacht bereits über alle Disharmonien, einschließlich Krankheit, Herrschaft haben. Wenn rückhaltloses Vertrauen, geistiges Verständnis und unablässiger Gehorsam uns antreiben, bringt die gebeterfüllte Anwendung der Christlichen Wissenschaft in unsere Erfahrung, was Gott Seinen Kindern bereits gegeben hat: Gesundheit, Harmonie, ewiges Leben.

Wenn wir die Fülle der göttlichen Verheißung erleben wollen, müssen wir beharrlich danach streben, unseren Charakter Gottes Ideal anzupassen. Die Anwendung der Christlichen Wissenschaft muß uns zur Pflicht, zur Gewohnheit, werden. Zu Beginn des siebenten Tages ragten die Mauern Jerichos genauso drohend empor wie zu Beginn des ersten Tages. Aber die Kinder Israel waren nicht mehr dieselben. Durch unbeirrbare Beharrlichkeit waren sie der Furcht und dem Zweifel entwachsen.

Auch wir können geistig gesinnter, geduldiger, gütiger werden. Hat unsere Ausdauer durch größeren Gehorsam und größere Dankbarkeit zugenommen, so wandelt sich das zaghafte Hoffen, daß Gott helfen könne, zur absoluten Überzeugung, daß Gott Alles-in-allem ist. Auf diese Weise krönt unablässiges geistiges Bemühen unser Vertrauen, unser Verständnis und unsere Treue mit Demonstration und Erfolg.

Am siebenten Tag taten die Kinder Israel mehr als nur das, was sie bisher getan hatten. Sechs Tage lang waren sie schweigend um die Stadt marschiert, an jedem Tag nur einmal. Der siebente Tag verlangte aber viel mehr, wie es bei Hingabe immer der Fall ist.

Neulich karikierte eine Zeitung die Israeliten auf einem der Märsche am siebenten Tag. Einer der Marschierer ist zurückgefallen. Er klagt: „Wir marschieren jetzt schon sieben Tage lang um Jericho herum; ich setz’ mich jetzt neben die Mauer und mach’ erst mal Pause.“ Bob Thaves, „Frank and Ernest“, The Middlesex News, 20. September 1982.

Kurz vor einem geistig richtigen Ziel aufzugeben mag schlimmer sein, als das Ziel zu verfehlen. „Aufgeben“ verweist auf irgendeinen unzerstörten Zweifel an der gegenwärtigen Allerhabenheit Gottes, des Guten. Eine christlich-wissenschaftliche Behandlung ist kein Langstreckenlauf rund um die Uhr. Aber wir dürfen nicht der Versuchung nachgeben, zu glauben, daß die Heilung schon kommen werde, wenn wir nur tatenlos dasitzen und abwarten.

Auch die schlimmsten Ansprüche des Irrtums sind niemals der Wahrheit gewachsen. Ruhiges, beständiges Gebet rüstet uns so aus, daß wir Wahrheit auch als wahr erfassen. Durch ein solches Gebet können wir erkennen, welche Wirkungen es hat, Gott über alles zu lieben.

Wie aber wissen wir, wann unsere Arbeit getan ist?

Die Demonstration verkündet wie eine Trompete, daß Gottes Werk wohlgetan und vollendet ist. Wir sehen die Demonstration als den triumphierenden Abschluß gebetvollen, geistig folgerichtigen Denkens. Eine Demonstration bringt geistige Erkenntnis, die sich nicht mit Worten beschreiben läßt, eine unaussprechliche Gewißheit, daß alles gut ist.

Wir haben jeden Augenblick erneut die Möglichkeit, die Autorität der folgenden Anweisung in Wissenschaft und Gesundheit zu beweisen: „Wenn du das Denken über den Irrtum oder die Krankheit erhebst und beharrlich für die Wahrheit streitest, zerstörst du den Irrtum.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 400.

Wenn wir gebetvoll, beharrlich an einer Demonstration gearbeitet haben, jubelt es unsere Dankbarkeit laut hinaus, daß unsere Arbeit wohlgetan ist. Dann bricht der Irrtum einfach in sich zusammen — von dem Anschein, etwas zu sein, in das tatsächliche Nichts. Des Menschen Vollkommenheit beginnt sich ungehindert zu entfalten, denn der göttliche Wille hat gesiegt. Durch Ausdauer erlangen wir die Erfüllung der göttlichen Verheißung. Wir sind geheilt.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1984

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.