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Abschlußprüfung — und was dann?

Aus der März 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Du stehst also vor der Abschlußprüfung. Und was sind deine weiteren Pläne angesichts der schlechten Wirtschaftslage und der wenigen Stellenangebote?“

Wirst du mit Feststellungen und Fragen wie diesen bestürmt? Wenn du noch keine genauen Vorstellungen hast, besteht kein Grund zur Panik. In der Bibel wird uns versichert, daß Gott ständig für uns sorgt: „Deine Ohren werden hinter dir das Wort hören:, Dies ist der Weg; den geht! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken!‘ “ Jes. 30:21.

Durch Gebet kann jeder von uns sich von den Ansprüchen einer begrenzten Wirtschaft und eines ungewissen Stellenmarktes abwenden und Entscheidungen, die die vor ihm liegenden Jahre betreffen, mit Enthusiasmus und Zuversicht fällen. Als das Kind Gottes untersteht jeder der immergegenwärtigen Herrschaft Gottes, des Guten. Durch das Wirken Seines Gesetzes werden alle unsere Bedürfnisse auf eine für uns einzigartige und genau richtige Weise gestillt. Mrs. Eddy schreibt: „Jeder einzelne muß in Zeit und Ewigkeit seine eigene Nische ausfüllen.“ Rückblick und Einblick, S. 70.

Die Bibel berichtet von Menschen, die vor einer ungewissen Zukunft standen, jedoch durch ein unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Führung ein außerordentlich sinnvolles Leben führten. Ein Beispiel ist Joseph. Er wurde als Sklave verkauft und unschuldig ins Gefängnis geworfen. Aber er gewann die Gunst des Pharaos in Ägypten; und durch seinen Glauben an Gottes Führung half er schließlich, Ägypten und die umliegenden Völker sowie seine eigene Familie vor dem Hungertod und Verderben zu retten. Siehe 1. Mose, Kap. 37, 39–45. Jede Stufe seiner Laufbahn hatte ihn auf die nächste vorbereitet.

In den letzten Monaten vor meiner Schlußprüfung am College bemühte ich mich, eine Tätigkeit zu finden, die es mir erlauben würde, meine Kenntnisse, die ich durch das Studium der Geisteswissenschaften erworben hatte, sinnvoll anzuwenden. Da ich wenige Wochen vor der Prüfung immer noch sehr unschlüssig war, welche Richtung ich einschlagen sollte, suchte ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft auf. Sie erklärte mir, daß ich, wenn ich mich im Gebet an Gott wandte, ganz gewiß Antworten erhalten würde, und zwar wenn ich sie brauchte, nicht unbedingt wenn ich sie mir wünschte. Die Unterscheidung, die die Ausüberin zwischen Bedürfnissen und Wünschen machte, beeindruckte mich stark. Ich erkannte, daß ich mir beim Hinwenden zu Gott keinen meiner Wünsche ausmalen durfte, sondern statt dessen demütig und geduldig lauschen und dann von Tag zu Tag einen Schritt nach dem anderen tun mußte, wie sie sich mir zeigten. Vor allem konnte ich das freudig und voller Erwartung des Guten tun.

Nach der Abschlußprüfung kehrte ich mit einem Gefühl der Zuversicht und Ruhe nach Hause zurück und nahm den Sommerjob an, in dem ich schon in vergangenen Jahren gearbeitet hatte. Ich betete ernsthaft, um meine Motive zu läutern und einen Weg zu finden, der es mir ermöglichen würde, meine gottgegebenen Fähigkeiten in einem zweckerfüllten Leben zum Ausdruck zu bringen. Im Laufe des Sommers wurde ich dazu geführt. Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft zu nehmen. Das intensive Studium des wahren Wesens von Gott und dem Menschen vertiefte mein Verständnis und gab mir eine bedeutend festere Grundlage für ein sinnvolles Leben.

Gegen Ende des Sommers bewarb ich mich an der Universität für ein ziemlich neues Programm, das einige meiner Interessen in eine bestimmte Berufsrichtung lenken würde. Ich wurde angenommen, allerdings erst für das Wintersemester. Als ich darüber betete, schien es das Richtige für mich zu sein, mit diesem Programm im Herbst zu beginnen, und ich setzte mich deswegen mit dem Aufnahmekomitee in Verbindung. Sie erklärten sich einverstanden, aber eine Bestimmung der Universität gestattete keine Einschreibung für das Herbstsemester nach einem bestimmten Termin, der inzwischen verstrichen war. Demütig betete ich zu Gott und wurde dazu geführt, mich zu einem Gespräch mit dem für die Immatrikulation zuständigen Beamten der Universität anzumelden. Mir kam der Gedanke, daß ich versuchte, von einer großen Universität, die für ihren außerordentlichen Bürokratismus bekannt war, bevorzugt behandelt zu werden. Ich wußte, daß ich als Christliche Wissenschafterin die materielle Beurteilung der Situation durch die unerschütterliche göttliche Tatsache ersetzen mußte. Das Studium der folgenden Worte Mrs. Eddys half mir sehr: „Jesus benötigte weder Zeit noch Nachdenken, um die Tauglichkeit zur Vollkommenheit und deren Möglichkeiten reifen zu lassen. Er sagte: Das Himmelreich ist hier, im Gemüt einbegriffen; und wenn ihr sagt: Es sind noch vier Monate und dann kommt die Ernte, so sage ich: Hebet eure Augen auf und blicket nicht hinab, denn eure Felder sind schon weiß zur Ernte; und bringt die Ernte auf geistige, nicht materielle Weise ein.“ Die Einheit des Guten, S. 11.

Als ich das Büro des Beamten betrat, erklärte er mir, daß er unser Treffen abgesagt hätte, wenn er vorher über den Grund meines Kommens informiert gewesen wäre, denn er lasse zu einem solchen späten Zeitpunkt keinen neuen Studenten zu. Ich bat ihn, ob er sich nicht doch wenigstens meine Gründe für eine Aufnahme im Herbst anhören würde. Widerwillig erklärte er sich einverstanden; dann wurde er ans Telefon gerufen. Ich nutzte die Zeit, um zu beten; ich hielt im stillen daran fest, daß Gott herrscht und Sein Gesetz alles andere hinfällig macht, auch meine eigene Vorstellung von dem, was ich wollte.

Der Beamte beendete das Telefongespräch, und ich erzählte ihm dann etwas über mein Interesse an dem Programm. Plötzlich unterbrach er mich und sagte, er wisse nicht warum, aber er habe sich entschlossen, daß ich mich für das Herbstsemester immatrikulieren könne. Mit tiefer Dankbarkeit zu Gott verließ ich sein Büro.

Das Programm erwies sich als genau das Richtige für mich und öffnete mir den Weg zu einer erfüllenden und interessanten Berufslaufbahn. Dieses Erlebnis veranschaulichte mir die Erklärung in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy: „Verlangen ist Gebet; und kein Verlust kann uns daraus erwachsen, daß wir Gott unsere Wünsche anheimstellen, damit sie gemodelt und geläutert werden möchten, ehe sie in Worten und Taten Gestalt annehmen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 1.

Jeder kann sich Gottes unfehlbarer Führung sicher sein. Sie kann uns in Richtungen leiten, die von unseren Erwartungen sehr stark abweichen. Jemand mag Beschäftigung bei einer bereits bestehenden Firma finden, ein anderer ein eigenes Unternehmen aufmachen, wieder ein anderer seine Berufung zur Hauswirtschaft entdecken. Wenn wir, ganz gleich, unter welchen Umständen, beständig und vertrauensvoll die Gegenwart und Vollkommenheit von Gottes Liebe und Weisheit beanspruchen, werden unsere Bedürfnisse — sowohl während wie nach dem Studium — in zufriedenstellender Weise gestillt werden.

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