Obwohl ich in einer Familie von Christlichen Wissenschaftern aufgewachsen war und als Kind regelmäßig eine Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besucht hatte, übte ich als Erwachsener diese Lehre oft nicht aus. Als ich mich aber vor einigen Jahren in einer unangenehmen beruflichen Situation befand, wurde die Christliche Wissenschaft erfolgreich angewandt. Zu jener Zeit hatte ich zwar eine einträgliche und erfreuliche Beschäftigung, aber sie bot so gut wie keine Aufstiegsmöglichkeiten. Obendrein war mein unmittelbarer Vorgesetzter ein schwieriger Mensch, der in dem Ruf stand, daß es nicht leicht sei, für ihn zu arbeiten.
Nachdem ich lange mit mir zu Rate gegangen war, wie ich diese Situation ohne die Christliche Wissenschaft lösen könnte, schlug mir meine Mutter in liebevoller Weise vor, daß ich darüber beten und außerdem um die Unterstützung eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft durch Gebet bitten solle. Ich befolgte ihren Rat und rief einen Ausüber an. Er riet mir, Mrs. Eddys Antwort auf die Frage: „Was ist Gemüt?“, die in Wissenschaft und Gesundheit zu finden ist, zu studieren. Von besonderem Interesse war folgende Aussage (S. 469): „Mit einem Vater, nämlich Gott, würde die ganze Familie der Menschen Brüder werden; und mit einem Gemüt, und zwar Gott oder dem Guten, würde die Brüderschaft der Menschen aus Liebe und Wahrheit bestehen und Einheit des Prinzips und geistige Macht besitzen, die die göttliche Wissenschaft ausmachen.“ Im Laufe einiger Wochen gewann ich ein klareres Verständnis von dem wirklichen Menschen als dem vollkommenen Ausdruck Gottes. Es wurde offensichtlich, daß sich mein Denken ändern mußte. Der Ausüber schlug mir vor, diese ganze Erfahrung zum Anlaß zu nehmen, die gottverliehenen Eigenschaften, wie Liebe, Freundlichkeit, Rechtschaffenheit und Intelligenz, in größerem Maße zum Ausdruck zu bringen. Dies tat ich, und als diese Eigenschaften meinem Bewußtsein vertrauter wurden, begannen sie sich auch in meinem Leben zu zeigen. Ich hatte etwas von dem gelernt, was Christus Jesus gemeint hatte, als er die Einhaltung des Gebots forderte (Matth. 19:19): „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Während dieser Zeit geistigen Wachstums ergab sich eine harmonischere Zusammenarbeit mit meinem Vorgesetzten. Wir wurden aufrichtiger und ehrlicher zueinander, und es entwickelte sich eine bleibende, gegenseitige Achtung und Freundschaft.
Kurz danach schien es angebracht zu sein, mich um eine andere Stellung in meinem Arbeitsbereich zu bemühen. Innerhalb weniger Monate bot mir mein Arbeitgeber unerwartet eine neue Stellung an. Und gleichzeitig erhielt ich Angebote von zwei anderen Firmen, bei denen ich mich beworben hatte. Dies bot wiederum eine Gelegenheit zu tieferem Gebet. Ich mußte die Annahme von Begrenzung überwinden, wie z. B. die Einflüsterung des sterblichen Gemüts, daß ich der neuen Stellung nicht gewachsen oder für diesen Schritt noch nicht bereit sei. Ich lernte, mich wirklich als Ausdruck Gottes zu sehen, der durchaus dazu fähig ist, die nötige Intelligenz widerzuspiegeln, um Gelegenheiten zum Wachsen wahrzunehmen und ihnen gerecht zu werden. Zwei von diesen Angeboten erforderten einen Ortswechsel. Ich machte mir klar, daß mein richtiger Platz dort war, wo ich mich allezeit befand, nämlich bei Gott. Ich wurde dazu geführt, eine Stellung bei einer neuen Firma in einer entfernten Stadt anzunehmen. Seitdem bin ich in meinem Beruf noch weiter gekommen.
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